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Feierlaune - Eine Facebook-Party

Feierlaune - Eine Facebook-Party

Titel: Feierlaune - Eine Facebook-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tondern
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sich.
    Dave sah, dass Florian einen dicken Spritzer abbekam. Die rote Soße hatte ihn an der Schläfe getroffen und lief ihm am Hals hinunter. Schade, dass es nur Ketchup war.
    Arschloch, dachte Dave.
    Er hatte keine Ahnung, wie dieses Weichei das gemacht hatte. Aber eins stand fest: Goldjunge hatte bei Mascha gewonnen.
    Dave hatte keine Ahnung, was Mascha gemeint hatte vorhin. Zebras! Was sollte er mit einem Mädchen, das von Zebras träumte? Sollte er vielleicht Tierpfleger bei Hagenbeck werden?
    Er war ein Idiot gewesen vorhin. Er hätte bei Sonja bleiben sollen. Aber vielleicht war es ja noch nicht zu spät für Sonja.
    Er ging zu Florian und packte ihn am Oberarm. » Den Schlüssel«, sagte er.
    » Was für ’n Schlüssel?« Florian hatte keine Ahnung, wovon er überhaupt redete.
    Dave hielt ihm die flache Hand hin. » Von der Kiste da unten. Dem Porsche.«
    » Der… ist gar nicht da. Meinst du, mein Alter fährt mit dem Fahrrad in den Urlaub?«
    » Hältst du mich für blöd, Goldjunge? Ich hab längst nachgesehen. Den Porsche haben sie in der Garage gelassen.« Er hielt Florian wieder die Hand hin. » Den Schlüssel, Mann! Oder soll ich dir noch mal die Fresse polieren?«
    Florian ignorierte die Drohung. » Den nimmt mein Vater immer mit.«
    » Dann eben den Reserveschlüssel, Mann!«
    » Keine Ahnung, wo der ist«, behauptete Florian.
    Dave sah sich um. » Ey, Zoran! Du kannst die Karre doch kurzschließen, oder?«
    » Klar.« Der mit dem Pferdeschwanz kam herüber. Er holte einen Schraubendreher hervor. » Wo steht die Kiste?«
    Mascha hatte sich die ganze Zeit rausgehalten. Jetzt kam sie näher. » Gib ihm lieber den Schlüssel, Florian.«
    Was sollte das denn jetzt auf einmal?
    » Ich hab mal ’nen Wagen gesehen, den die gestartet haben«, sagte Mascha. » Der brauchte ein komplett neues Armaturenbrett.« Sie sah Dave an. » Du weißt schon, dass du in den Knast wanderst, wenn sie dich in einem geklauten Porsche erwischen. Könnte dir guttun.«
    Dave packte Mascha an der Gurgel und drückte zu. Mascha wehrte sich nicht. Sie hob nicht mal die Arme.
    » Ich hol den Schlüssel«, sagte Florian.

zweiundzwanzig
    Es kam so urplötzlich, dass sie laut aufschrie.
    Ein schneidender Schmerz, der vom Unterleib ausging und ihren ganzen Körper zerriss.
    Anna hatte sich ins Bett gelegt und gelesen, während sie auf Stephan wartete. Irgendwann war ihr das Taschenbuch aus der Hand gefallen und sie war eingeschlafen.
    Der Schmerz hatte sie aufgeschreckt. Sie lag starr da, beide Hände auf der Wölbung ihres Bauches, und lauschte angestrengt ins Wohnzimmer hinüber. Vielleicht war Stephan ja inzwischen heimgekommen.
    » Stephan?«
    Keine Antwort.
    Sie tastete nach dem Handy, das sie auf dem kleinen Betttischchen bereitgelegt hatte. Für alle Fälle.
    Stephans Nummer war im Telefonbuch gespeichert. Sie brauchte nur auf Wahlwiederholung…
    Verflucht! Was war das denn jetzt? Das Display blieb tot. Aber sie hatte das Handy doch eingeschaltet gelassen. Für den Fall, dass Stephan anrief.
    Ganz ruhig! Ganz ruhig! Jetzt bloß keine Panik.
    Also noch mal ganz von vorn. Handy ausschalten. Nichts passierte. Egal. Sie ignorierte das Display, drückte auf den Ein-Knopf, wartete einen Moment, gab, obwohl das Display nicht reagierte, ihre PIN -Nummer ein und bestätigte mit der OK -Taste.
    Immer noch nichts.
    Verflucht noch mal! Was war denn los mit dem verdammten Ding? Bisher hatte es doch immer funktioniert.
    Also noch mal. Aber als sie gerade erneut die PIN -Nummer eingab, passierte es. Diesmal war der Schmerz sogar noch schlimmer als beim ersten Mal.
    » Atmen«, hatte die Hebamme gesagt. » Immer tief atmen. Das ist das Wichtigste.«
    Anna versuchte es. Die ersten Atemzüge waren Schwerstarbeit. Sie war zu verspannt. Dann ging es leichter.
    Auf jeden Fall brauchte sie Hilfe. Das war klar. Sie konnte nicht länger allein bleiben. Sie brauchte Stephan jetzt. Er musste sofort kommen. Sie musste ihn irgendwie verständigen.
    Vorsichtig stemmte sie sich hoch. Während sie die Beine über die Bettkante schob und die Füße auf den Boden stellte, spürte sie ihr Baby. Es bewegte sich, irgendwie anders als sonst. Sie stemmte sich hoch. Ganz langsam. Jetzt bloß keine zu schnellen Bewegungen.
    Sie griff nach den Sachen, die sie angehabt hatte, und legte sie neben sich aufs Bett. Zuerst den Slip. Aber gerade als sie den einen Fuß durch die Öffnung gesteckt hatte, kam der Schmerz wieder. So heftig, dass ihr die Luft wegblieb. Sie riss

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