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Feierlaune - Eine Facebook-Party

Feierlaune - Eine Facebook-Party

Titel: Feierlaune - Eine Facebook-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tondern
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so verzerrt, dass Florian nicht verstand, was sie schrie.
    Dave schaffte es endlich, den Porsche anzuhalten.
    Mascha tippte Florian auf die Schulter. » Schnell, raus!«
    Florian drückte die Tür auf und löste den Gurt. Mascha stolperte fast gleichzeitig mit ihm aus dem Wagen. Dave wartete nicht, bis sie die Tür wieder zugeschlagen hatten. Er gab sofort Gas.
    » Feigling!« Mascha sah den davonschießenden roten Rücklichtern wütend nach. Dann griff sie nach Florians Hand. » Komm!«
    Sie rannten zurück.

vierundzwanzig
    Während sie die dunkle Straße entlangrannten, merkte Florian plötzlich, dass es verrückt war, was sie da machten.
    Er blieb stehen.
    Mascha war weitergerannt. Jetzt kam sie zurück. » Was ist denn?« Sie war völlig außer Atem. » Was suchst du? Wir müssen der Frau helfen.«
    Florian wühlte weiter in seinen Hosentaschen. » Mein Handy.« Er musste es irgendwann verloren haben.
    Mascha hielt ihm ihres hin. Sie fragte nicht, wen er anrufen wollte. Sie schien es auch so zu wissen.
    Florian gab die Nummer der Feuerwehr ein. Während er wartete, lief er weiter. Jemand räusperte sich. Dann meldete sich eine raue Männerstimme.
    » Ich möchte einen Unfall melden«, sagte Florian. » Eine Frau ist angefahren worden.«
    » Wer spricht dort, bitte? Ihren Namen, Ihre Adresse und…«
    » Sie ist hochschwanger, verdammt!«, rief Mascha dazwischen. » Sie liegt mitten auf der Kreuzung.«
    Florian beschrieb die Kreuzung. Der Mann schien die Angaben in einen Computer einzutippen.
    » Okay«, sagte er dann. » Jetzt Ihren Namen und Ihre Adresse, bitte.«
    Florian brach die Verbindung ab.
    Sie rannten weiter.
    Ein Auto überholte sie. Es fuhr ziemlich schnell. Mascha winkte mit beiden Armen. » Die überfahren die Frau. Die sehen sie vielleicht gar nicht.« Dann war das Auto vorbei. Mascha stürzte auf die Straße. » Anhalten!«, schrie sie ihm hinterher. » Sofort anhalten!«
    Ihre Stimme klang immer verzweifelter. Dann sah Florian zwei Gestalten auf der Kreuzung. Die Bremslichter des Wagens leuchteten auf. Der Fahrer blendete auf und fuhr mit Fernlicht weiter. Mitten auf der Kreuzung hielt er an.
    Mascha rannte weiter.
    Florian blieb stehen. Die schwangere Frau war jetzt nicht mehr allein. Es waren genug Leute dort, die sich um sie kümmerten. Gleich würde auch ein Krankenwagen der Feuerwehr da sein.
    Und die Polizei natürlich.
    Was sollte er sagen, wenn die Polizisten ihn fragten, wieso er überhaupt an der Unfallstelle war? Dass er mit in dem Wagen gesessen hatte, der die Frau angefahren hatte? Dass es der Porsche seines Vaters war? Dass Dave am Steuer saß und geflüchtet war?
    Sollte er auch von der Party erzählen?
    Oder war es besser, es wie Dave zu machen? Einfach abhauen? Sich in die Büsche schlagen?
    Noch während ihm all diese Fragen durch den Kopf gingen, begann er, ohne groß nachzudenken, eine Nummer in Maschas Handy einzugeben. Er kannte sie auswendig, klar. Er hatte sie schon oft genug gewählt.
    Es dauerte nur zwei Signaltöne, dann hörte er die gereizte Stimme seines Vaters. Als ob er das Handy schon in der Hand gehabt hatte. Aber auf seinem Display war natürlich eine Nummer erschienen, mit der er nichts anfangen konnte. Maschas Nummer. Es war ihr Handy. » Ja? Wer ist dort?«
    » Ich bin’s, Papa.« Am liebsten hätte Florian die Verbindung sofort wieder unterbrochen. Wenn sein Vater so wie jetzt klang, konnte es passieren, dass er total ausrastete.
    » Du?« Die Stimme seines Vaters veränderte sich. Sie wurde weicher. Wahrscheinlich hatte er schon geschlafen und setzte sich jetzt im Bett auf. » Ist was passiert, Florian? Was Schlimmes?«
    Florian widerstand der fast übermächtigen Versuchung, das Gespräch abzubrechen. Er wusste nicht, wie er anfangen sollte. Es war einfach zu viel geschehen.
    » Ich hab Scheiße gebaut, Papa«, brachte er hervor. Er fand selbst, dass es erbärmlich klang. Warum wurde er immer so klein, wenn er mit seinem Vater redete?
    » Ich will dieses Wort nicht von dir hören, Florian. Schon gar nicht, wenn du mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf holst. Also, was ist passiert?«
    Florian wurde innerlich noch kleiner. » Ich glaub, sie ist schwanger, Papa. Sie hat so einen dicken Bauch. Sie stand mitten auf der Kreuzung. Dave hat noch gebremst. Aber er hat sie irgendwie mit dem Porsche…«
    Weiter kam er nicht.
    Das Wort Porsche ließ seinen Vater ausrasten. Er brüllte sofort los. Florian hörte im Hintergrund die Stimme seiner Mutter,

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