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Feierlaune - Eine Facebook-Party

Feierlaune - Eine Facebook-Party

Titel: Feierlaune - Eine Facebook-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tondern
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Wagen steckte massenhaft Elektronik. Den konnte man nicht so einfach kurzschließen wie einen alten Opel oder so.
    Aber dann fiel ihm ein, was Mascha gesagt hatte. Der Kerl würde so lange dort drin herummurksen, bis die halbe Innenausstattung im Eimer war. Ein Vermögen würde es kosten, das alles wieder herzurichten. Vielleicht wurde es wirklich billiger, wenn er den beiden den Schlüssel gab und sie ihre Spritztour machen konnten.
    » Okay«, lenkte er ein, hatte aber kein besonders gutes Gefühl dabei. » Hier ist er.«
    Allerdings ging er davon aus, dass Zoran den Porsche fahren würde, mit Dave auf dem Beifahrersitz. Zoran kannte sich wenigstens aus. Er hatte einen Führerschein.
    Während Dave das Garagentor hochfuhr, ließ Zoran den Motor an. Ein sattes Dröhnen füllte die Garage. Der Kroate strich bedauernd über das Lenkrad. » Nee, geht nicht«, sagte er und stemmte sich gelenkig aus dem Sitz. » Ich muss hierbleiben, bei Mehmed. Der ist mein Boss. Er bezahlt mich schließlich.«
    Dann ging alles sehr schnell. Dave gab Florian einen Stoß, sodass er kopfüber in den Wagen flog. Er konnte sich gerade noch am Wagendach festhalten. Dave schlug ihm mit der Handkante auf die Finger. Der Schmerz war so gemein, dass Florian losließ. Als er wieder einigermaßen klar denken konnte, saß er auf dem Beifahrersitz. Mascha war von der anderen Seite eingestiegen und hatte sich auf den Rücksitz gezwängt.
    » Was wird das denn jetzt?«, fragte Florian. » ’ne Entführung?«
    » Quatsch.« Dave suchte den Rückwärtsgang. » Ich will nur, dass du mitkommst. Mascha hat ja recht. Sonst sieht es wirklich so aus, als ob ich den Schlitten geklaut hätte.«
    Wenigstens schien Dave nicht das erste Mal hinter dem Steuer zu sitzen. Er schaffte es, den Porsche ohne jede Schramme rückwärts aus der Garage zu fahren.
    Florian wollte schon aufatmen. Er griff nach dem Gurt und drehte sich nach Mascha um. » Hast du dich angeschnallt?«
    » Braucht ihr nicht.« Dave schaltete die Scheinwerfer ein. Er setzte auf die Straße zurück und legte den ersten Gang ein. » Ich hab alles im Griff. Wie schnell ist die Kiste eigentlich? Von null auf hundert, wie lange?«
    » Keine Ahnung«, sagte Florian. Er wusste es wirklich nicht.
    » Okay.« Dave lachte merkwürdig. » Dann probieren wir das eben aus.« Er lehnte sich in den Sitz zurück, bis er mit ausgestreckten Armen hinter dem Steuer saß. » Festhalten, Leute!«
    Florian wurde tief in die Polster gedrückt, als der Porsche mit röhrendem Motor plötzlich losschoss wie eine Rakete. Dave musste das Gaspedal voll durchgetreten haben.
    Es dauerte nur Sekunden, dann rasten sie über die nächste Kreuzung. Die haben Vorfahrt!, wollte Florian schreien. Aber kein Ton kam über seine Lippen. Ihm war die Kurve eingefallen, die jetzt kam.
    Zum Glück hatte Dave voll aufgeblendet. Er sah die Kurve rechtzeitig und trat auf die Bremse, ein bisschen spät allerdings. Ein harter Ruck ging durch den Wagen, als das rechte Hinterrad gegen den Bordstein krachte. Irgendwie schaffte Dave es, den Porsche auf der Straße zu halten. Vielleicht nur, weil die Elektronik ihm dabei half.
    Sofort danach gab er wieder Gas. » Wow! Hört euch das an! Das ist ein Motorgeräusch…!«
    Dann war da plötzlich die Frau auf der Kreuzung. Irgendwas stimmte nicht mit ihr. Vielleicht war sie betrunken. Wie erstarrt stand sie da, beide Hände auf dem Bauch.
    Lauf weg!, dachte Florian erschrocken. Lauf doch weg!
    Aber die Frau rührte sich nicht. Mit weit aufgerissenen großen Augen starrte sie in das grelle Fernlicht.
    » Brems doch endlich, du Vollidiot!« Mascha streckte einen Arm zwischen den Sitzen hindurch und tastete verzweifelt in der Luft herum. » Die ist hochschwanger, Mensch!«
    Als Florian endlich kapierte, dass Mascha die Handbremse suchte, hatte Dave seine Schrecksekunde überwunden. Er ging voll auf die Bremse. Aber es war zu spät.
    Florian sah, dass die blonde Frau im letzten Moment beide Hände vorstreckte, als wolle sie ihren Bauch vor dem Aufprall schützen. Dann hörte er einen dumpfen Laut.
    Er fühlte, wie er wieder in die Polster gepresst wurde. Dave war von der Bremse wieder aufs Gaspedal gewechselt. Er gab Vollgas.
    Der haut ab, dachte Florian fassungslos. Er griff mit beiden Händen nach der Handbremse und zog sie bis zum Anschlag an. Der Motor jaulte gequält auf.
    Mascha schlug von hinten mit beiden Händen auf Dave ein. Sie war außer sich. Sie schrie. Immer dasselbe Wort. Aber ihre Stimme war

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