feiert Weihnachten
es so schnell wieder aufhören zu schneien. Ein perfekter Tag, die Burg festlich zu schmücken.
Nele wunderte sich ein wenig, dass ihre Großtante noch nicht losgelegt hatte. Aber vielleicht hatte ihre Familie schlicht vergessen, dass Weihnachten vor der Tür stand. Mama und Papa waren ständig mit allem möglichen Kram beschäftigt und vergaßen dabei oft das Allerwichtigste. Höchste Zeit also, dass Nele sie daran erinnerte.
Das zweite Kapitel
beweist, dass Eltern echte Schlafmützen sein könnenschickt Nele in das Burgverliesruft jede Menge Vierbeiner auf den Planund lässt Nele ein ganz neues Wort erfinden –
Weihnachtsalarm!
»Es schneit! Es schneit!« Mit dieser sensationellen Neuigkeit stürmte Nele zu ihren Eltern ins Schlafzimmer und hechtete kopfüber zu ihren Eltern ins Bett.
»Aua, meine Nase«, jaulte Herr Winter auf.
»Musst du so früh Alarm schlagen? Der einzige Tag, an dem ich ausschlafen kann!«, jammerte Barbara Winter und zog sich die Decke schützend bis über beide Ohren.
»Aber es schneit draußen!«, rief Nele noch ein wenig lauter. »Wir müssen sofort die Burg schmücken, bevor Weihnachten ist.«
Ihre Eltern rührten sich nicht. Konnte es sein, dass sie tatsächlich wieder eingeschlafen waren? Erbarmungslos zog sie ihnen die Decke weg. »Aufstehen, ihr Faulpelze!« Das sagte Mama sonst immer zu ihr, wenn sie nicht in die Schule gehen wollte.
»Ne-le Win-ter! Bist du total verrückt?«, kreischte ihre Mutter los und eroberte sich erbost die Decke zurück.
Nele bekam einen gigantischen Lachanfall. Ihre Mutter hörte sich haargenau so an wie der Burgherr Plemplem.
Als sie sich wieder beruhigt hatte, krabbelte sie aus dem Bett. Erwachsene waren wirklich schwer zu verstehen. Während der Woche machten sie Hektik und konnten gar nicht früh genug aus den Federn kommen. Am Sonntag standen sie dann gar nicht mehr auf und waren total faul. Selbst dann nicht, wenn es endlich schneite und Weihnachten vor der Tür stand.
»Dann schmücke ich die Burg eben alleine!«, sagte sie drohend. »Egal, ob euch das später gefällt oder nicht.« Aber das hörten ihre Eltern schon gar nicht mehr, sie waren nämlich schon wieder tief und fest eingeschlafen.
Als Allererstes musste Nele herausfinden, wo die Weihnachtsdekoration geblieben war. Damit wollte sie die Burgzinnen verschönern.
»Im Burgverlies!«, sagte Nele laut zu sich selber. »Die Sachen sind bestimmt noch in den vielen Umzugskartons.« Rasch zog sich Nele an und schlüpfte in ihre Gummistiefel. Danach suchte sie in Papas Werkstatt nach einer großen Taschenlampe.
Im Keller der Burg gab es keinen Strom und es war ganz schön unheimlich. Auf der Einweihungsparty hatten sie eine ganze Mäusefamilie aufgestöbert.
»Sammy! Kommst du mit ins Verlies?«, rief Nele ihren Hund herbei. Einen Wachhund mitzunehmen war vielleicht gar nicht schlecht. Mit Sammy an ihrer Seite fürchtete Nele sich nicht so sehr.
»Wuffwuffwuff!«, antwortete Sammy und schüttelte heftig seine Ohren. Das hieß eindeutig nein. Er raste lieber den Schneeflocken hinterher.
»Pah«, sagte Nele. »Dann gehe ich eben alleine. Ich bin ja kein Angsthase.« Sie stapfte beleidigt davon.
Im Verlies war es kalt und es roch ziemlich muffig. Als sie die Taschenlampe anknipste, sah sie unheimliche Schatten über den Boden davonhuschen.
Jetzt freute sie sich, dass sie so schlau gewesen war, ihre Hausschuhe gegen Gummistiefel einzutauschen. Kalte Mäusepfoten auf nackten Füssen fühlten sich bestimmt nicht so toll an. Nele lief eilig durch die verschlungenen Gänge. Hoffentlich fand sie wieder zurück. »Ich habe keine Angst, ich habe gar keine Angst«, murmelte sie sich selber Mut zu.
Sie hatte die Kellertür offen gelassen, auch wenn Papa das verboten hatte. Er wollte nicht, dass es sich die Nagetiere überall in der Burg gemütlich machten.
Im hintersten Winkel fand sie einen Berg Umzugskartons. Zum Glück hatte Mama die Kartons ordentlich beschriftet.
Kuscheltiere. Altes Geschirr. Camping.
Der Karton mit den Kuscheltieren machte sie neugierig. Die musste sie unbedingt aus ihrem Gefängnis befreien. Allerdings nicht heute.
Ausgerechnet auf dem Karton mit der Aufschrift Weihnachten hatte sich eine ganze Großfamilie Spinnen angesiedelt.
»Macht mal Platz, ihr Süßen. Ich muss da mal kurz ran. Bald ist nämlich Weihnachten«, versuchte Nele es erst einmal nett. Leider war den Spinnen Weihnachten schnurzegal. Sie rührten sich nicht vom Fleck.
Nele seufzte. Die
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