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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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übernächtigt aus. Ohne lange Begrüßungsworte zu wechseln, feuerte Nomar gleich eine Frage auf ihn ab:
    »Honal, bist du mit der Bestandsaufnahme fertig?«
    Der Orathone nickte.
    »Ich habe gestern die letzte Kiste geöffnet. Der Frachter ist leergeräumt, die Leute waren akkurat: Das Manifest stimmt mit der Ladung überein.«
    »Ausgezeichnet, ich wollte da sicher sein. Zeige unseren Freund den Inhalt von Container CC-12.«
    Honal grinste, als er ein elektronisches Pad aus einer Beintasche zog und etwas eingab. Dann legte er es auf den Tisch, damit alle einen Blick werfen konnten.
    »Standardtransmitter vom Typ ›Unmark‹, zerlegt, mit autonomer Energieversorgung«, las Loovan laut vor. Er machte einen verwirrten Eindruck. Nomar nickte Honal zu.
    »Gut«, sagte dieser. »Das ist ein Kleintransmitter, der vor allem für den Versand von Waren geringer Größe benutzt wird. Die Flotte verwendet ihn für wertvolle Schriftstücke oder das Verschicken von Backupmodulen an die Hauptquartiere. Handelslinien verschicken damit Hardcopies von Ladepapieren oder besonders wertvolle oder eilige Kleinfracht. Man benötigt einige Relaisstationen, aber das Gerät ist leicht zu installieren, auch auf Raumschiffen, und der Energiebedarf ist akzeptabel für alle, die es sich leisten können.«
    Verstehen zeichnete sich auf Loovans Gesicht ab. Nomar ließ es sich aber trotzdem nicht nehmen, seine Idee zu formulieren.
    »Wir peilen die Transmitter der Militärfrachter an. Dann schießen wir einige selbststeuernde Roboter hindurch, die sich schnell auf den Schiffen verteilen und hochwirksames Betäubungsgas verbreiten. Mit etwas Glück liegt die Zentralbesatzung im Koma, wenn wir uns nähern. Es kann auch in die Hose gehen, aber wenn es klappt, bekommen wir die beiden Frachter ohne Kampf in die Hände. Vielleicht auch nur einen. Egal, wir minimieren das Risiko erheblich.«
    »Wie schaffen wir es, in die Transmitterlinien der Frachter einzubrechen? Sind die Geräte denn überhaupt aktiviert?« wollte Sheeva wissen.
    Honal erklärte. »Transporttransmitter auf Militärfrachtern sind immer empfangsbereit. Das hängt vor allem damit zusammen, daß es eine Menge Energie kostet, sie auszuschalten und wieder anzufahren. Es ist ökonomischer, sie einfach auf Standby zu lassen.
    Das Problem liegt darin, den Empfangscode zu knacken. Dabei könnte uns einer unserer Gäste helfen, wenn wir ein wenig von unserem kostbaren Wahrheitsserum dafür opfern. Die Leute sind mit den Codes noch einigermaßen auf dem aktuellen Stand. Ich selbst bin, was Transmittertechnik angeht, nicht völlig unbegabt.«
    Nomar grinste den Kameraden an, der gerade reichlich untertrieben hatte. Honal hatte eine vollständige Ausbildung als Transmittertechniker in der Flotte genossen, ehe er sich für die kämpfende Truppe gemeldet hatte.
    Loovan nickte.
    »Das heißt, wir haben eine ernsthafte Chance. Werden zwei Tage für die Vorbereitungen denn reichen?«
    Nomar sah den erschöpften Honal an, der resignierend die Hände hob.
    »Es muß gehen«, erwiderte er für den erschöpften Mann. »Wir dürfen uns diese Chance einfach nicht entgehen lassen.«
     

8. Kapitel
     
    Lento Javan beugte sich über die Berichte des laktonischen Geheimdienstes. Der schlanke junge Mann wirkte unbeeindruckt von den Analysen; als er das Lesepad aber schließlich niederlegte, lag ein sorgenvoller Ausdruck in seinen Augen. Galto Eriwal, sein Gegenüber, teilte seine Sorgen offensichtlich.
    »Das klingt nicht gut«, murmelte Javan. Er saß hinter einem breiten Schreibtisch im Hauptquartier des laktonischen Flottengeheimdienstes und sein persönlicher Assistent Galto ihm gegenüber. »Das heißt, unsere Aktion ist aufgeflogen?«
    »Nach allem, was wir wissen. Holoval und Wannto sind offensichtlich tot. Wir vermuten, daß unsere lokalen Kontaktleute ebenfalls gefaßt oder getötet worden sind. Die Informationslage ist nicht sehr gut.«
    »Dabei war alles so gut geplant«, kommentierte Javan resignierend. Er schob das Pad von sich und starrte Löcher in die Luft. »Wir hatten Kollaborateure, wir hatten die Ausrüstung, ein gutes Ziel - die Waffenfabrik auf Oltos III sollte mittlerweile nur noch aus rauchenden Trümmern bestehen.«
    »Statt dessen ist unser Agentenring aufgeflogen und die Aktion gescheitert«, stellte Galto fest. »Ich habe die Analysten bereits darangesetzt, aber wenn Sie mich fragen...«
    »Ja? Ich frage!«
    »...dann war es wie bei den meisten gescheiterten Geheimmissionen. Ein

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