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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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treffen.
    Und dennoch... die Planspiele in der Zentrale der Rebellion hatten Nomar nicht halb so unbeeindruckt hinterlassen wie er nach außen hin den Anschein gab. Etwas in seinem Unterbewußtsein schien Angst auszulösen, eine Vorahnung, die seinen militärischen, logischen Geist mehr verwirrte als alles andere.
    Er versuchte, dies durch erhöhte Aufmerksamkeit und ständiges Grübeln über mögliche Lücken in ihrem Plan zu kompensieren, doch im Grunde machte beides seine innere Unruhe nur noch schlimmer. Er sah, wie sowohl Ghavani als auch Sheeva ihm prüfende Blicke zuwarfen, wenn er sich aus dem Schatten begab und einen raschen, hektisch wirkenden Rundgang um das kleine Gebäude antrat, nun schon zum wiederholten Male. Die Nervosität, die er verbreitete, schien mit Händen greifbar und einmal setzte Ghavani zu einem Kommentar an, den er dann doch für sich behielt.
    Es blieb das Warten.
    Es wurde relativ abrupt beendet, als das hohe Singen verdrängter Luftmassen hörbar wurde und ein kleines, einen Kondensstreifen hinter sich herziehendes Objekt am Himmel auftauchte.
    Nomar blieb stehen und beobachtete, wie ein weiterer Diskus sich herabsenkte und nur wenige Augenblicke später mit summenden Gravitationsautomaten neben dem Schiff der Rebellen aufsetzte. Es war ein unbewaffnetes Schiff, ein Typ, wie er für leichten Frachtverkehr zivil genutzt wurde, unauffällig und daher ein gutes Fortbewegungsmittel für Lento Javan. Die Rampe fuhr herunter, eine Schleuse öffnete sich und zwei Gestalten mit erhobenen Waffen wurden sichtbar. Auf Anhieb erkannte Nomar das Gesicht des Laktonen - oder vielmehr das seiner orathonischen Biomaske, die er zur Tarnung trug. Er wurde von einem weiteren Orathonen - oder getarnten Laktonen - begleitet. Beide Männer schritten gemessen die Rampe hinunter, sorgsam die Gegend beobachtend. Nomar kam auf sie zu und erwartete sie am Fußende.
    »Lento Javan, wenn ich mich nicht täusche!« rief er schließlich.
    Der Laktone grüßte Nomar freundlich. »In der Tat. Nomar Benilon? Es freut mich, Sie endlich persönlich kennenzulernen. Ich darf Ihnen meinen Begleiter vorstellen, Tolbad Hejen, ein Mitglied unseres Agentenzirkels.«
    Mittlerweile war auch Ghavani herangetreten. Die Begrüßung unter den Laktonen verlief ebenso höflich, aber noch deutlich herzlicher, was Nomar ihnen nicht verübelte. Schließlich wies er mit einer Armbewegung auf das Gebäude der Station.
    »Darf ich vorschlagen, daß wir unser Gespräch drinnen fortsetzen? Es herrscht dort ein angenehmeres Klima!«
    Javan, dem die Hitze unter seiner Biomaske bereits sichtlich zu schaffen machte, nickte erleichtert.
    »Diese Welt ist für unsere Tarnung wenig geeignet«, meinte er lächelnd.
    »Dafür ist Ihre Biomaske ausgezeichnet gelungen und wirkt extrem echt«, lobte Nomar.
    »Sie ist eine Maßanfertigung. Wenn ich es umrechne, kann man für den gleichen Preis so einen schönen Diskusraumer erwerben.« Javan neigte den Kopf in Richtung auf sein Schiff.
    »Wir sollten diesbezüglich über einen technologischen Transfer reden«, erwiderte Nomar, als sie sich in Bewegung setzten. »Ich denke, daß die Rebellen durchaus Verwendung...«
    Er brachte den Satz nie zuende. Ein helles, singendes Geräusch ertönte.
    Unwillkürlich rückten die Köpfe in die Höhe, kniffen Augen zusammen, um etwas zu erkennen, aber dann war es auch schon zu spät.
    Mit einem ohrenbetäubenden Krachen schoß eine Feuerblume aus der Leitkanzel des Rebellendiskus, dessen rotierende Waffenkränze unmittelbar erstarben. Eine Druckwelle fegte die Verschwörer von ihren Beinen und wirbelte sie über das Landefeld in die nahen Sanddünen. Ein Krachen schlug wie feste Materie über ihnen zusammen, betäubte die Trommelfelle. Eine zweite Explosion erfolgte, erneut im Diskus der Rebellen, und diesmal brach das Raumschiff in zwei brennende Teile, stechend hellen Lichtschein verbreitend, als sich die zerstörerischen Energien durch das Wrack fraßen.
    Benommen erhob sich Nomar, schüttelte den Sand ab, fühlte einen stechenden Schmerz in seinem Brustkorb. Er hörte trockenes Husten und sah, wie sich unweit auch Lento Javan und Ghavani aus der Düne wälzten. Nomar machte einen Schritt, stolperte über einen ausgestreckten Arm. Er sah hinab und direkt in die starren Augen von Tolbad Hejen, dessen Biomaske zerfetzt war und dessen unnatürliche Haltung deutlich machte, daß er sich das Genick gebrochen hatte.
    Auch Lento Javan machte einen erbärmlichen Eindruck, als

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