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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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er sich die fleischigen und blutigen Reste der Biomaske aus dem Gesicht strich und benommen auf die Leiche seines Begleiters blickte.
    »Was...«
    Er kam nicht dazu, seine Frage zu vervollständigen. Ein helles Pfeifen ertönte und mit einem weiteren, durchdringenden Donnerschlag traf etwas auf das Gebäude der Forschungsstation. Nachdem der helle Schein vergangen war, erkannte Nomar einen breiten Riß in dem Gebäude. Urung’hir rannten durch die Gegend, zwei davon direkt auf sie zu, darunter auch Sheeva, über deren schmales Gesicht sich eine blutige Fleischwunde zog. Sie stolperte zu Boden.
    »Mörser!« stieß sie atemlos aus, spuckte Sand und Blut und betastete ihr Gesicht, um sofort schmerzerfüllt zusammenzuzucken. Jemand reichte ihr einen Bioverband, den sie achtlos auf die Wunde preßte. »Verrat!« war ihr zweites Wort, und eines weiteres Kommentars bedurfte es nicht, denn entweder hatte jemand geplaudert oder ihre Befürchtungen über die Qualität des orathonischen Geheimdienstes und seiner Spionageabwehr hatten sich bewahrheitet. Wie dem auch sei, sie waren nicht alleine und das einzige kampffähige Raumschiff war zerstört.
    Trotzdem mußten sie von hier weg und da gab es nur eine Möglichkeit. Um den zweiten, zivilen Diskus hatte sich ein flimmerndes Energiefeld gebildet, das durch normale Mörsergranaten nicht durchschlagen werden konnte. Wenn der Feind nichts größeres aufzubieten hatte, würde er den Schiff nicht zerstören können. Leider konnten die Rebellen auch nicht zurückschlagen: Der Diskus war unbewaffnet.
    Es gab keine Alternative.
    Die Rebellen verständigten sich durch rasche Blicke. Auch die verbliebenen Urung’hir, die woanders Zuflucht gesucht hatten, schienen zu dem gleichen Schluß gekommen zu sein, denn eine Gruppe von drei Kämpfern hastete auf den Diskus zu, bei dem sich sofort eine Strukturlücke auf Höhe der Bodenrampe bildete. Jemand an Bord dachte mit.
    Auch Nomar und seine Begleiter stürmten los. Erneut erklang das hohe Pfeifen, dann wurden sie zu Boden geschleudert, als unweit eine weitere Mörsergranate einschlug. Die Detonation riß den Belag des Landefeldes auf, die flach auf dem Boden Liegenden wurden mit einem Hagel an Gesteinsbrocken überzogen, deren Spitzen sich schmerzhaft in ihre Kombinationen bohrten. Als es dann auch plötzlich sehr heiß wurde, bemerkte Nomar, daß die Kühlautomatik seines Anzuges ausgefallen war. Mit tränenden Augen blickte er durch den wallenden Staubmantel, erkannte, daß der Diskus unbeschädigt vor ihnen stand und raffte sich hoch. Einige Blicke zur Seite, und mit Erleichterung stellte Benilon fest, daß seine Gefährten diese Attacke ebenfalls überstanden zu haben schienen. Noch einige Meter, dann warfen sie sich durch die Strukturlücke, die sich hinter ihnen schloß. Augenblicke später zerplatzte eine weitere Energiegranate am Schutzfeld und schickte ein flackerndes Irrlicht über die Glocke, ohne jedoch wirklich etwas ausrichten zu können.
    Die Flüchtenden hasteten die Rampe hoch, die sich direkt hinter ihnen einzog. Benilon, Ghavani, Sheeva und Javan stürmten in die enge Zentrale, in der zwei blasse laktonische Agenten - in vollständigen orathonischen Biomasken - saßen und die Konverter hochfuhren. Es ruckte unmerklich, als ein erneuter Granatentreffer den Schirm belastete, dann hob der Diskus ab.
    Der Raumer kletterte in die Höhe. Der Granatenbeschuß hatte aufgehört. Eine unnatürliche Stille umfing die noch unter Schock stehenden Flüchtlinge.
    »Das kann doch...«, brachte Ghavani mühsam hervor, doch dann wurde sein Satz durch eine neue, heftige Erschütterung unterbrochen. Nomar klammerte sich am Sessel des Piloten fest, der hektisch schaltete. Auf dem Ortungsholographen tauchte ein aggressiver roter Punkt auf, der hinter dem aufsteigenden Diskus hin- und hertanzte. Der Schirm flackerte grell auf.
    »Strahlbeschuß!« rief Nomar. »Ein gegnerisches Raumschiff!«
    »Ein Vaut-Diskus!« ergänzte der Pilot, der ein wildes Ausweichmanöver flog. Doch die Verfolger waren gut und ihr Schiff war schwer bewaffnet. Erneut wurde der Schirm stark belastet und Erschütterungen pflanzten sich auf die Schiffszelle fort.
    »Das überleben wir nicht!« rief Nomar, um das Tosen der in Überlast laufenden Energieerzeuger zu übertönen. »Wir müssen landen - dort, in den Schluchten!«
    Der Pilot folgte dem ausgestreckten Finger des Orathonen, der auf einen Punkt der Reliefkarte wies. Ohne weiteren Kommentar drückte er den Diskus

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