Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Papier in den Eimer.
    Danach wies Grewe die hinzugekommenen Beamten grob in das Vorhaben des Tages ein, um schließlich für Details das Wort an Therese zu übergeben.
    » Ich hatte mit den Kollegen Wolf und Theiß gestern ja noch ein paar Stunden das Vergnügen mit den Herren Stabsoffizieren, während ihr alle«, sie überschwenkte die Runde mit der Hand, » erfolglos das organisierte Verbrechen bekämpft habt.« Gespielte Empörung, Therese wiegelte grinsend ab. » Ist ja schon gut, wusste nicht, dass ihr so empfindlich auf schlechte Presse reagiert. Also, die Zahl der zu Vernehmenden hat sich erheblich reduziert, weil durch normale Fluktuation, sprich Dienstzeitablauf, nur noch knapp dreißig von ehemals fünfundneunzig Mannschaftsdienstgraden, die am letzten Afghanistan-Einsatz der Kompanie beteiligt waren, in der Brigade sind. Unter den Weggegangenen findet sich angeblich ohnehin niemand, der mit Rems enger verbunden war oder von dem bekannt wäre, dass er noch Kontakt zu ihm hatte. Die Unteroffiziere mit und ohne Portepee sind noch komplett in der Brigade, und die waren auch alle eng mit Rems, insgesamt handelt es sich dabei um neunundzwanzig Personen. Der damalige Kompaniechef befindet sich zurzeit auf einem Lehrgang, ebenso der damalige Einsatzoffizier, was so eine Art stellvertretender Kompaniechef ist. Mit den beiden gab es nach dem Unfall längere Zeit engen Kontakt, was aber wohl eher unter Sorgfaltspflicht des Vorgesetzten als unter Freundschaft zu verbuchen ist. Der einzige weitere Offizier der Kompanie war der Führer des ersten Zugs. Der wurde unmittelbar nach Rückkehr aus Afghanistan nach Norddeutschland versetzt. Bis hierher Fragen oder Bemerkungen?«
    Estanza meldete sich.
    » Gibt es noch mehr Soldaten, die zum Kreis gehören, also außerhalb der Kompanie?«
    Therese nickte.
    » Man kann das gesamte Unteroffizierskorps der Kaserne dazu zählen, das sind insgesamt zweihundertdreiundzwanzig Soldaten. Der Zusammenhalt ist da wohl sehr stark, und die sammeln auch regelmäßig Geld für in Not geratene Kameraden. Wie viele von denen jetzt wirklich eng mit Rems persönlich waren, muss man sehen.«
    Grewe wartete einen Augenblick, ob Therese noch etwas hatte, dann übernahm er wieder.
    » Sehr gut, vielen Dank, Therese. Ich würde vorschlagen, dass wir mit den direkten Kompanieangehörigen beginnen und da aber schon Augen- und Ohrenmerk auf weitere Kontakte im Unteroffizierskorps richten. Über Verfahren und Gesprächstaktiken brauche ich euch nichts zu sagen. Nur zur Zielrichtung: Vergesst nicht, dass wir hier zwei Vorgänge in einem bearbeiten. Einerseits die Entführung von Michael Perschel, andererseits den Mord an Lars Rems.«
    Alle nickten. Grewe wandte sich an Therese.
    » Wie steht’s mit diesen S 2 -Unterlagen?«
    » Der Rechtsberater der Brigade hat zu Kooperation ohne langes Paragrafengezerre geraten, und Pagels will dem auch folgen. Rohmann hat nicht glücklich gewirkt, aber da hängt er wohl einfach in der Befehlskette. Ich gehe mal davon aus, dass wir da reingucken können, wenn wir wollen.«
    » Gibt es schon Erkenntnisse aus den Wachbüchern und den Unterlagen der Waffenkammer?«
    » Nein, ehrlich gesagt kennt sich keiner von uns damit aus, wir wollten dir das erst zeigen. Das Einzige, was wir überprüfen konnten, waren die Bestände. Es fehlt nichts.«
    » Okay, so ganz sattelfest bin ich damit sicher auch nicht mehr, aber soweit ich weiß, sind heute auch Feldjäger, also Militärpolizisten, da«, er sah Therese fragend an, die nickte, » die können uns da auf jeden Fall helfen, wenn uns etwas nicht koscher erscheint mit den Büchern.«
    Er sah in die Runde.
    » Tja, wir sind jetzt weniger Leute, als ursprünglich geplant, weil eine Menge Kollegen mit der Suche nach Hinweisen auf Perschels Verbleib und der Nachbereitung der gestrigen Katastrophe befasst sind. Das heißt, es wird ein mühseliger Tag, ich kann’s nicht ändern. Wenn es keine Fragen mehr gibt, würde ich die Besprechung beenden, und jeder von euch informiert seine Leute und trifft Vorbereitungen. In«, er schaute auf seine Uhr, » einer Stunde rücken wir ab. Okay?«
    Bestätigendes Gemurmel von allen, Stühlerücken, und nach einer Minute war der Raum leer. Grewe schloss die Tür von außen und machte sich auf den Weg in sein Büro, als er vom Ende des Flurs Kertsch kommen sah.
    » Guten Morgen, Herr Kertsch.«
    » Guten Morgen, Herr Grewe. Alles klar soweit?«
    » Wir haben gerade die Besprechung beendet, in einer

Weitere Kostenlose Bücher