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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Guten Morgen, Hielscher, mein Name. Ich bin der befehlshabende Feldjägerstabsoffizier.«
    » Grewe, angenehm.«
    » Svoboda.«
    » Die Kameraden der Brigade haben uns gestern Abend schon geholfen, die Halle einzurichten.« Hielscher zeigte in die Richtung und ging los, Grewe und Therese folgten.
    » Die Listen haben wir abgearbeitet, alle Soldaten, die Sie namentlich zur Vernehmung bestellt haben, sind anwesend und warten in der Kantine. Meine Leute holen sie dort auf Ihre Anweisungen ab. Die Zeugen sind über die Rechtslage informiert.«
    » Danke, Herr Major.«
    » Ah, Sie kennen sich aus?« Hielscher lächelte.
    » Ein bisschen.«
    Immerhin hatte Rohmann noch nicht jedem brühwarm von ihm erzählt. Lag wahrscheinlich daran, dass Feldjäger unbeliebt waren.
    Die Halle sah gut aus. Die Tische waren so angeordnet, dass zehn Teams gleichzeitig arbeiten konnten und ein Mindestabstand dafür sorgte, dass man bei ausreichender Konzentration nicht die Nachbarvernehmung mitprotokollierte.
    » Sehr gut, Herr Major. Dann lasse ich meine Leute einrücken, und sobald die fertig eingerichtet sind, fangen wir mit den Mannschaftsdienstgraden an. Okay?«
    » Aber sicher doch.«
    » Ich möchte Sie noch um einen Gefallen bitten.«
    » Ja?«
    » Wir haben Wachbücher und Unterlagen aus der Waffenkammer beschlagnahmt. Könnten Sie sich freundlicherweise mit einem Kollegen zusammensetzen und prüfen, ob da alles in Ordnung ist?«
    » Sehr gerne, Herr Grewe.«
    Grewe winkte Estanza her, der gerade die Halle betrat, dann wandte er sich an Therese.
    » Tony soll das mal anschieben hier. Und wir melden uns beim Oberst.«
    Pagels war sichtbar unbehaglich zumute.
    » Ich habe Herrn Schubert von den Vorgängen in Kenntnis gesetzt, weil er in seinen politischen Funktionen und Ämtern der erste und beste Ansprechpartner der Brigade ist. Wir haben keinen leichten Stand in der öffentlichen Meinung.«
    » Das wird auch nicht besser, wenn wir feststellen, dass die Brigade versucht hat, die Aufklärung möglicher Straftaten von Soldaten zu behindern.«
    Grewe stand aufrecht vor dem Schreibtisch.
    » Aber … davon kann überhaupt keine Rede sein. Wir kooperieren. Ich habe doch selbst das größte Interesse …«
    » Das finde ich auch. Und Sie sollten das immer im Blick haben.«, unterbrach Grewe den Oberst.
    Es klopfte. Frau Kniehans.
    » Hauptmann Rohmann, Herr Oberst.«
    Pagels nickte. Grewe merkte, wie sich ein Schweißfilm auf seinem Rücken bildete.
    Rohmann grüßte den stellvertretenden Kommandeur, dann gab er Therese die Hand, schließlich stand er neben Grewe.
    » Guten Morgen.«
    » Morgen. Schon mit dem Abgeordneten telefoniert heute?«
    Es fühlte sich wie Unterzucker an, aber Grewe wusste, dass es beginnende Panik und Adrenalin war.
    Rohmann lachte.
    » Aber Herr Grewe, das sind doch Hintergrundinformationen, nicht ganz unwichtig für eine Lagebeurteilung. Aufklärung. Das haben Sie doch auch mal gelernt, oder?«
    » Ich habe eine Menge gelernt, das meiste nachdem ich hier raus war.«
    » Oh, das lag wohl an uns, dass Sie nicht so gut … zurechtgekommen sind, wie?«
    Rohmann grinste.
    Grewe hätte sich gerne den Mantel und das Jackett ausgezogen, die Krawatte runtergerissen und das Hemd gleich hinterher. Er fühlte Schweißnässe unter den Achseln und zwischen seinen Beinen.
    » Sie waren, glaube ich, der einzige Abbrecher in Ihrem Kurs. Die anderen waren wohl ganz zufrieden mit unserer Ausbildung.«
    Therese konnte sich nur mühsam davon abhalten, Grewe fragend anzuschauen. Was lief denn hier?
    » Sie glauben das nicht nur, Sie wissen das ganz genau, Herr Hauptmann.« Grewe zwang das Zittern aus seiner Stimme. » Schade, dass Sie nicht mit allen sensiblen Personendaten so umsichtig sind wie mit denen von Soldaten, die möglicherweise in Straftaten verwickelt sind.«
    Rohmann bewegte seinen Kopf langsam von oben nach unten und wieder zurück, schaute mit übertriebener Denkmimik zur Decke.
    » Ich kann mich jetzt gar nicht erinnern, ob Sie gestern schon konkrete Vorwürfe erhoben haben«, er sah Grewe an, » nein, sicher nicht. Sie haben eher so haltlos in die Gegend verdächtigt. Und, wissen Sie was? Dabei erst habe ich mich wieder an Sie erinnert. Es war wie ein Déjà-vu.«
    » Hauptmann Rohmann! Es reicht«, unterbrach Pagels. Doch Rohmann war in Fahrt.
    » Damals, als Fähnrich mit Anfang zwanzig. Wie Sie da im Büro des Kompaniechefs gestanden sind, mit Tränchen in den Augen, und immer in meine Richtung gefuchtelt haben.«

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