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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hätte viel eher dem Mamboking die Röte ins Gesicht getrieben gehört als ausgerechnet Grewe. Andererseits wäre die Schmalzlocke in der Situation natürlich gar nicht rot geworden, sondern hätte wie ein Achtjähriger allein im Süßwarenladen mit beiden Händen zugegriffen, ohne das geringste schlechte Gewissen.
    Und leider war das auch genau das, was Therese zurzeit brauchte. Vor zwei Wochen wäre es um ein Haar passiert. Aber Estanza hatte sich in der letzten Kneipe, die sie besucht hatten, von einer Thekenschlampe anbaggern lassen. Thereses Temperatur war um entscheidende Grade gesunken, und sie verließ fluchtartig das Etablissement. Die Erinnerung daran trieb ihr immer noch einen sauren Geschmack in den Mund, und sie spuckte kräftig nach rechts aus.
    Der dritte Winter in Folge ohne Beziehung und der zweite ohne Sex. Wenn das einzige Ergebnis solcher Selbstkasteiung war, dass man sich früher oder später wie eine betrunkene Seemannsbraut aufführte, dann würde sie sich auf eine umsichtige Strategie der gelegentlichen One-Night-Stands verlegen müssen, um ihren Verstand zu behalten. Schließlich wollte sie Mr. Right ja auch nicht unter Aufreißen ihrer Bluse auf den Schoß springen, wenn sie ihn zufällig in der Straßenbahn als Mann ihres Lebens erkannte. Aber was für Chancen ließ der Job ihr überhaupt? Bei den Arbeitszeiten und dem Umfeld? Gerade joggte Therese an der großen JVA vorbei. Sie musste lachen. Da drin kannte sie eine Menge Typen, nur vom Besten. Grob überschlagen zwanzig aktuellen Insassen hatte sie in entscheidender Position bei den jeweiligen Ermittlungen einen längerfristigen Mietvertrag in dem imposanten Gründerzeitbau verschafft. Der Weg ging jetzt für eine Weile leicht bergab, doch Therese behielt das langsame Tempo bei, um sich zu erholen. Laufen tat ihr jedes Mal gut. Sie wurde innerlich leichter.
    Trotzdem, das mit Grewe würde sie sich lange nicht verzeihen. Er war ihr nie zu nahe getreten, hatte es immer verstanden, ihr zu signalisieren, dass er sie für eine attraktive Frau hielt, aber ausschließlich an ihrer Freundschaft und ihren Fähigkeiten als Polizistin interessiert war.
    Therese lief jetzt langsam aus, denn rechter Hand erhob sich die Nummer vierzehn, Sinzler Höhe. Sie war da.
    Ein paar Rumpfbeugen zum Auspusten, dann begann sie mit Dehnübungen. Als Therese zur Einfahrt des Parkplatzes kam, blieb sie stehen. Da machte sich doch einer an ihrem Auto zu schaffen? Sie hockte in der Deckung der Hecke ab und schaute sich den Typ genau an. Soweit sie sehen konnte, war es ein ziemlich dicker Kerl mit langen Haaren unter einer Wollmütze. Er beugte sich über die Fahrertür. Brach der Sack gerade ihr Auto auf? Therese wurde wütend. Der kam ihr jetzt gerade recht.
    Sie schob sich vorsichtig um die Ecke und arbeitete sich geduckt von hinten an den Penner ran. Eigentlich wäre es angezeigt gewesen, sich die Sache noch mal gut aus der Nähe anzugucken, aber Therese war geladen und wollte es wissen.
    Als sie nah genug war, fixierte sie mit dem Blick das Handgelenk des Typen und jumpte dann wie ein Panther auf ihn zu. Sie fasste den Rist mit der Linken und zog den Arm zu sich. Gleichzeitig riss sie seinen Ellbogen mit der Rechten nach oben, um so den ganzen Arm knicken und dem Typen auf den Rücken drehen zu können. In der Bewegung ließ sie den Ellbogen los, rammte ihren rechten Arm pfeilgerade von vorne unter die Achsel des fixierten Arms, langte über den Nacken des Typs zu seiner anderen Schulter, trat ihm in die Kniekehle und drückte ihn dann zu Boden. Der Fettsack hatte keine Chance.
    Therese kam auf ihm zu sitzen und hielt seinen Arm unter möglichst schmerzhaftem Druck.
    » Ich bin Polizeibeamtin, Arschgeige. Was fummelst du da an meinem Auto rum, hä?«, fauchte sie ihm da hin, wo sie unter der Wollmütze und den fettigen Haaren sein Ohr vermutete. Er stank nach kaltem Schweiß, Schnaps und Zigaretten.
    Der Typ grunzte bloß. O Mann, was für ein Wrack musste das sein.
    » Okay, pass gut auf, Fettsack. Ich helfe dir jetzt auf deine schmutzigen Füße, und dann unterhalten wir zwei uns in Ruhe. Du. Bleibst. Ganz. Cool. Verstanden?«
    Wieder Grunzen.
    Therese schwang sich von dem Autoknacker und half ihm, sich aufzurappeln, ohne den Druck auf seinen Arm wesentlich zu verringern. Erst als sie beide standen, ließ Therese etwas lockerer.
    » So, ich lass dich jetzt los, und du drehst dich ganz langsam zu mir um. Einverstanden?«
    Er nickte.
    Therese ließ los und trat

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