Feindberührung - Kriminalroman
selbstverständlich das Recht zu haben, die langsam alternde Ehefrau gegen ein jüngeres und willigeres Exemplar auszutauschen. Als wäre ihr eigenes nachgebendes Fleisch ein aufregenderer Anblick als der der Gattin.
» Oh, wo ist denn die ganze Pracht hin?«
Grewe zuckte bei Stinas Worten zusammen und riss die Augen auf, er war beinahe eingenickt.
» Und? Wie viel Uhr ist es denn jetzt?« Grewe spürte seinen Herzschlag im Hals.
» Zeit genug«, gurrte Stina und schlängelte sich halb auf ihn.
» Warte ganz kurz.« Grewe schob seine Frau sanft wieder zurück, dabei bekam er eine Pobacke zu fassen und kniff fest hinein. Stina quiekte.
» Hey!«
» Nur kurz aufs Klo, ja?« Grewe schwang sich aus dem Bett. Beim Aufstehen wurde ihm ein bisschen schwindelig, und wegen des zu schnellen Antritts rutschte er mit dem kleinen Teppich neben dem Bett auf dem Holzboden aus. Er hielt sich mit knapper Not an der Fensterbank. Stina lachte laut.
Grewe zischte » Scheiße!« und brachte sich wieder vollständig in die Vertikale. Er spürte, dass er einen roten Kopf bekam, und seine Wunde fing plötzlich an zu pochen. Er hastete aus dem Schlafzimmer ins Bad. Während er Wasser ließ, hörte er, dass Stina vom Schlafzimmer hinunter in die Küche ging und die Tür schloss. Grewe seufzte tief, das war’s dann wohl. Na ja, immerhin hatten sie sich einmal ausgiebig geliebt, es war schön gewesen, und vielleicht sollte die schon fast erreichbare und dann doch nicht stattfindende Wiederholung eine kleine Strafe von oben für die Büro-Peepshow sein.
Grewe blieb eine Weile sitzen, dann stand er auf, spülte und wusch sich die Hände. Er klatschte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht, hob seinen Bauch kurz mit den Händen an und ließ ihn missbilligend wieder los. Auf dem Weg nach unten sammelte er seine hastig ausgezogenen Klamotten ein.
Als er in die Küche kam, öffnete Stina gerade eine Flasche gut gekühlten Rieslingsekt und stellte sie auf ein Tablett zu zwei Gläsern. Sie war in ihren Bademantel geschlüpft, hatte ihn aber nicht geschlossen.
» Schatz, ich muss doch noch fahren, die Kinder abholen.« Grewe legte das Kleiderbündel auf einen Küchenstuhl und begann, darin nach der Unterhose zu suchen.
Stina lächelte und zeigte auf das neben dem Tablett liegende Telefon.
» Ich habe gerade mit der Mutter von Tine und Konni telefoniert. Sie nimmt unsere beiden gerne vom Training mit und freut sich, dass sie bei ihr übernachten.« Stina reichte Grewe eines der beschlagenen Gläser. Er nahm den leise wispernden Sekt.
» Wie, die haben doch nichts dabei? Und Schule morgen?«
» Lehrerausflug. Schlafsachen und Zahnbürsten von den Freunden. Die beiden sind groß geworden, weißt du?« Stina stieß ihr Glas gegen seines und trank es in einem Zug leer. » Aaah. Lecker.«
Sie stellte das Glas aufs Tablett. Gedankenverloren ging ihr Blick zu der Blumenvase auf dem Küchentisch. Grewe trank einen Schluck und stellte sein Glas neben Stinas ab.
» Schöne Blumen, mein Schatz. So schön.« Ihre Stimme war jetzt dunkel und weich, flatterte unbestimmt. Grewes Mund trocknete aus, und ein sanftes Ziehen kündigte eine Neubelebung seines Unterleibs an. Er wollte schon nach Stina greifen, doch sie hatte jetzt das Kommando, und als er das erkannte, wurde ihm ganz leicht ums Herz.
Sie schaute ihn aus schweren Augen an, ließ den Bademantel zu Boden gleiten, schlang beide Arme um seinen Nacken und zog ihn dabei zu sich. Ihre Lippen, ihre Zunge, ihr Gaumen waren noch kühl von dem perlenden Sekt und schmeckten nach Rausch und Sonne. Grewe packte ihre Hüften, seine Hände glitten auf ihren süßen Hintern, aber sie entzog sich ihm plötzlich, nahm heftig atmend die Flasche und trank einen großen Schluck. Zu hastig, etwas Sekt sprudelte aus ihrem Mund und lief ihr über das Kinn. Stinas Zunge fing gierig so viel wie möglich davon wieder ein.
» Möchtest du?« Sie hielt ihm den Sekt hin. Sie war weit weg und ganz da, beides gleichzeitig. Grewe nickte und griff nach der Flasche, doch Stina zog sie in letzter Sekunde wieder an sich, brachte den Flaschenhals ganz nah an die Stelle, wo sich ihre Schlüsselbeine begegneten, kippte die Flasche langsam und ließ den Sekt auf ihre Haut fließen. Die Flüssigkeit schäumte quecksilbrig über die weichen, ein wenig schlaffen Brüste, dann über ihren Bauch nach unten. Stina bebte vor Kälte und Erregung. Ihre Schenkel glänzten von der Nässe, und in ihrem Schamhaar verfing sich die Verbindung aus
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