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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Der wird den Angehörigen nicht gefallen.«
    Der Mann wiegte den Kopf. » Das ist schwierig. Sehen Sie, es steht uns nicht zu nachzufragen. Die Leute kommen ins Institut und bestellen die Kränze, oder sie bringen sie zu uns, damit wir sie dann hier aufstellen. Es ist ihre Sache.«
    » Ich verstehe das. Aber es ist nun so, dass wir die Todesumstände noch nicht geklärt haben, und es besteht die Möglichkeit, dass die Verbindung des Toten zu dieser Gruppe den Anlass für seinen gewaltsamen Tod geliefert hat. Es ist, ehrlich gesagt, sogar recht wahrscheinlich. Und die Witwe weiß das.«
    Der Mann vom Beerdigungsinstitut stemmte die Hände in die Hüften und schaute den Kranz der Rocker an.
    » Phh. Ja, das sind dann so die Sachen.« Er grübelte, dann schüttelte er den Kopf.
    » Es tut mir sehr leid, aber das kann ich einfach nicht machen. Ich kenne die Motive der Leute nicht, vielleicht empfinden sie wirklich Trauer um den Mann, und dann ist es ihr Recht, das so zu demonstrieren. Finden Sie nicht?«
    Grewe nickte.
    » Ja, sicher.«
    Der Bestatter löste die Hände aus den Hüften und ließ sie unsicher an der Seite herabsinken. Grewe hatte einen kurzen Impuls, die Hände in die Manteltaschen zu stecken, aber dann machte er Fäuste, öffnete sie wieder und strich kurz über die Mantelschöße, schließlich verharrten seine Hände irgendwo zwischen zwei Möglichkeiten.
    So standen sie beide einige Augenblicke.
    Der Bestatter seufzte. Grewe stoppte für einen Moment seinen Atem. Dann hatte er eine Idee.
    Therese war allein vor der Halle. Estanza suchte mit einem ihrer Tempos und dem darin sich befindenden Popel in der Hand nach einem Mülleimer. Als sie Grewe herauskommen sah, klappte ihr der Mund auf.
    » Was ist das denn?«
    Grewe kam mit schnellen Schritten die Treppe herunter.
    » Ein Kranz von den Skulls.«
    » Das … Diese Wichser.« Therese machte einen energischen Schritt zurück, um die Schleife genau zu betrachten.
    » Der Mann vom Bestattungsunternehmen wollte ihn erst nicht wegtun. Ich habe ihm dann klargemacht, dass wir die Typen eh nicht mit den Angehörigen in die Einsegnungshalle lassen würden.«
    » Hast du gut gemacht.«
    » Danke. Ich bringe das Ding raus zu Wolf. Er kann ihn den Kerlen nach der Durchsuchung ja geben. Glaube kaum, dass die ihr Geld zurückverlangen. Wegen nicht stattgefundener Trauerbeflaggung.«
    » Tu das, Grewe.«
    Grewe nickte und machte sich auf den Weg. Ihm war leichter ums Herz. Obwohl er sich mit diesem Eingriff auf rechtlich unsicherem Terrain bewegte, hatte er doch das gute Gefühl, etwas Richtiges zu tun. Als der Haupteingang schon in Sichtweite war, entdeckte er Estanza, der sich neben einem Wasserbehälter damit abmühte, das an seinen Fingern klebende Taschentuch in einem Mülleimer zu entsorgen. Grewe lächelte.
    Im Weitergehen sah er durch das Tor einen weißen Bus mit dem Eisernen Kreuz der Bundeswehr auf den Parkplatz einbiegen. Grewe verfiel in Laufschritt.
    Fuchs, der wohl zu Ende geraucht hatte und sich auf den Rückweg machte, schaut ihm entgeistert nach, wie er mit wehendem Mantel und Kranz in der Hand durch das Tor fegte. Grewe spurtete zu dem Einsatzwagen, vor dem Wolf stand.
    » Schnell, pack den Kranz da rein.« Grewe pustete mit rotem Kopf. » Erklär ich dir gleich.«
    Wolf nahm ihm grinsend den Kranz ab und legte ihn auf eine Sitzbank.
    » So, jetzt mal durchatmen, Grewe.«
    Der nickte nur schnaufend, synchron zu den Druckluftbremsen des Busses. Die Kollegen lachten, aber nur kurz, weil sich dann die Bustüren öffneten.
    Zwei Offiziere stiegen aus, den ersten kannte Grewe, es war Radványi. Der zweite war ein energisch wirkender Oberst um die fünfzig. Radványi sah Grewe ebenfalls sofort und machte den Oberst auf ihn aufmerksam. Die Männer gingen aufeinander zu.
    » Guten Tag, Jörg Pagels, ich bin der stellvertretende Kommandeur der Brigade.«
    » Angenehm, Kurt Grewe. Ich leite die Ermittlungen zum Tod von Lars Rems.«
    » Ja, unser S 1 «, seine Hand deutete auf Radványi, » sagte mir das gerade. Sind Sie denn schon weitergekommen?«
    Grewe machte eine unbestimmte Bewegung mit dem Kopf.
    » Ich hoffe, ja, Herr Oberst. Aber wir hängen gerade mit ein paar Sachen in der Luft.«
    » Haben Sie den Dienstgrad geraten?« Pagels schaute freundlich.
    » Herr Grewe hat im vier-einundzwanzig gedient, vierte Kompanie«, mischte sich Radványi ein.
    » Oh, das freut mich. Wie die Teufel!« Wie Radványi neulich, machte auch der Oberst jetzt die Geste, die

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