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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Wagen.«
    Die Grünen nickten und setzten sich gemäß Wolfs Anordnungen in Bewegung.
    » Alles Gute dann.«
    Grewe und Wolf gaben sich die Hand, und dann machten sich die vier Kripoleute auf den Weg zur Einsegnungshalle.
    Der Waldfriedhof war, als jüngste der städtischen Anlagen, während des Ersten Weltkriegs eröffnet worden. Als reiner Soldatenfriedhof. Mitte der zwanziger Jahre ließ man auch zivile Bestattungen zu, weil er aufgrund seiner Lage der einzige Friedhof der Stadt war, den man noch erheblich erweitern konnte.
    Grewe war als Kind sehr häufig hier gewesen. Ein Großteil seiner Familie väterlicherseits lag auf diesem Friedhof, die Männer oft in Kriegsgräbern. Tatsächlich waren sein Vater und ein Bruder seines Großvaters die einzigen männlichen Grewes, die nicht durch Krieg zu Tode gekommen waren. Was gleichzeitig bedeutete, dass Grewe und sein Sohn Robert die einzigen Männer der Familie waren, die nicht von alleinstehenden Müttern großgezogen worden waren. Immerhin, das relativierte die Versagensgefühle, die Grewe oft in Erziehungsfragen plagten, ein wenig.
    Die Sonntage auf dem Waldfriedhof hatten sich also stets in die Länge gezogen, weil gut und gerne zehn verschiedene Gräber besucht werden mussten. Zumindest als Grewes Großmutter noch lebte. Bei seinen Eltern hatte die Intensität der Besuche dann schon nachgelassen, und jetzt, wo die beiden selbst hier lagen, sah der Friedhof nur noch selten einen lebenden Grewe. Wenn, dann war es meist Stina, weil sie die Grabpflege bei Grewes Eltern übernommen hatte.
    Die vier Polizisten waren zur Einsegnungshalle gelangt, ein hässlicher Betonklotz aus den späten Sechzigern.
    Grewe schaute auf die Uhr.
    » Die Trauerfeier beginnt um halb elf, wir haben also noch etwas Zeit.«
    Sie standen im Kreis und schwiegen. Fuchs tippelte hin und her, Estanza begann, etwas in seinem rechten Nasenloch zu suchen.
    » Markus, geh doch ruhig noch mal raus und rauch eine.« Therese knuffte Fuchs auf den Arm. Der freute sich.
    » Echt? Nix dagegen?«
    » Das Getrippel nervt. Das ist alles.«
    Fuchs streckte die Zunge raus und machte sich auf den Weg. Therese zog das Funkgerät aus der einen Jackentasche, das Mikro aus der anderen, stöpselte es im Gerät ein und befestigte das andere Ende am Kragen. Danach folgte der kleine Kopfhörer, den sie am linken Ohr trug. Sie schaltete das Gerät ein und checkte mit einem knappen Dialog, ob sie Verbindung zu den Kollegen hatte.
    » Tja.«
    Grewe zuckte mit den Schultern.
    Estanza hatte gefunden, was er suchte, und wusste jetzt nicht, wohin damit. Therese schüttelte den Kopf.
    » Also ich hab Tempos da, aber ich bin nicht deine Mama, oder?«
    Estanza grinste und schnipste das Ergebnis seiner Bergwerksarbeit lässig zur Seite.
    » Hängt jetzt am Zeigefinger. Eklig.« Therese grinste ebenfalls.
    Estanza zögerte, aber dann schaute er doch nach.
    » Ha. Ha. Ha. Sauber im Gebüsch gelandet.« Triumphierend zeigte er den popelfreien Fingernagel vor.
    Grewe schnaufte.
    » Ich geh mal rein und schau mir das an, Kinder.«
    Er drehte sich kopfschüttelnd um und ging auf die Treppe vor dem Eingang zu.
    Als er oben angekommen war, blieb er kurz stehen, wandte den Kopf und rief: » Es klebt auf deinem Schuh, Tony.«
    Dann huschte Grewe in die Halle.
    » Was?«, kam es von Estanza.
    Therese lachte dreckig.
    Die Halle war hoch und kalt. Beton, Glasbausteine, Holzbänke mit Metallbeinen. Die paar Kerzen machten den Raum nicht wärmer oder besinnlicher, sondern verstärkten nur das Gruftgefühl.
    Grewe saß in der vierten Reihe und sah den Mitarbeitern des Beerdigungsinstituts bei den letzten Vorbereitungen zu.
    Ein heller Holzsarg stand aufgebahrt hinter dem Pult, an dem dann wohl der Pfarrer stehen würde. Blumenschmuck, zwei Kränze mit Schleifen. Eine schwarz-rot-gold mit goldener Schrift: » Ein letztes › Glück ab ‹ von den Kameraden der Luftlandebrigade 42 «, die andere glänzend schwarz mit silberner Frakturschrift: » Von deinen Brüdern – Skulls forever, forever Skulls«.
    Unbehagen machte sich in Grewe breit. Er dachte einen Moment nach, dann stand er auf und ging zu einem der Leute vom Institut, ein älterer Mann, den er für den Verantwortlichen hielt.
    » Guten Tag. Grewe ist mein Name, ich bin Polizeibeamter und ermittle in diesem Todesfall.« Er hatte seinen Dienstausweis in der Hand. Der Mann schaute verhalten neugierig zuerst den Ausweis und dann Grewe an.
    » Ja?«
    Grewe zeigte auf den Kranz der Skulls.
    »

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