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Feindberührung - Kriminalroman

Feindberührung - Kriminalroman

Titel: Feindberührung - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wurde teilweise regelrecht verehrt, obwohl er als Ausbilder wohl ein harter Knochen gewesen ist. Wir wissen nicht viel über die Einsätze bisher. Das wäre dann im Fall das Nächste, was wir uns näher anschauen müssten. Vor allem den letzten.«
    Kertsch nickte. Dann legte er beide Hände flach auf den Tisch und lehnte sich ein wenig vor.
    » Ich schlage vor, Sie machen heute alle ruhig Dienst, arbeiten Liegengebliebenes auf. Wir können jetzt bloß abwarten. Morgen ist die Beerdigung?«
    Grewe bestätigte das.
    » Nun, ich denke, nach diesem Artikel hier«, Kertsch deutete auf die Zeitung, » könnte es zu Aufsehen kommen. Gehen Sie bitte mit ein paar Leuten zum Friedhof, nehmen Sie auch eine ausreichende Zahl Kollegen von der Bereitschaftspolizei mit. Und dann sehen wir weiter.«
    Kertsch stand auf, die anderen Beamten ebenso.
    Der Rest des Tages dümpelte vor sich hin. Therese rief bei Samantha Rems an wegen der genauen Uhrzeit der Bestattung und hatte danach einen Termin beim Polizeipsychologen. Estanza und Fuchs übernahmen die Vorbereitungen für den Einsatz am Friedhof.
    Grewe schaffte es, die Kinder von der Schule abzuholen, und ordnete eine » Herr der Ringe«-Sitzung vor dem Fernseher an.
    Als Stina nach Hause kam, schlief ihr Mann inmitten des Chipsfutternden Nachwuchses, der sich gerade darauf vorbereitete, den dritten Teil auch noch zu gucken.

17
    A m Donnerstag zogen die Temperaturen wieder an, am Morgen lag
Raureif, die Straßen waren glatt. Zunächst schien die Sonne, aber im Lauf des Vormittags nahm die Bewölkung rasch zu. Als die Polizeibeamten gegen halb zehn am Waldfriedhof eintrafen, war der Himmel grau und trostlos.
    Grewe versammelte Therese, Estanza, Fuchs und sechzehn uniformierte Kollegen auf dem Parkplatz um sich. Die Bereitschaftspolizisten wurden von Claus-Peter Wolf angeführt, darüber war Grewe sehr froh.
    » Okay, Leute. Das ist der einzige Zugang zum Friedhof, was uns die Sache vereinfacht. Ich würde vorschlagen, dass zwei Kollegen der Bereitschaftspolizei unten am Beginn der Auffahrt stehen und der Rest hier am Eingang verbleibt. Wie ihr euch organisiert, wisst ihr selbst am besten. Wir«, damit wandte er sich an seine Kripokollegen, » gehen jetzt erst mal zur Einsegnungshalle und später mit zum Grab. Fuchs, du hältst den Funkkontakt mit den Kollegen hier. Falls wir uns trennen müssen, bleibt Estanza bei dir und Therese bei mir.« Er schaute Therese an.
    » Du nimmst eine Funke für uns mit, ja?«
    Therese nickte. Während Grewe weitersprach, knöpfte er den Mantel auf, fasste beiläufig nach seiner Waffe und schloss dann die Knöpfe wieder.
    » Die Trauergruppe geht selbstverständlich unbehelligt rein. Unser Augenmerk richtet sich vor allen Dingen auf eventuellen Besuch von Rockern, speziell Angehörigen der Skulls. Auch besteht die geringe Möglichkeit, dass Bundeswehrgegner oder Friedensaktivisten aufkreuzen.«
    Grewe stemmte die Hände in die Manteltaschen und rieb die rechte Schuhspitze auf dem Parkplatz, als klebe Kaugummi daran.
    Wolf meldete sich zu Wort.
    » Wie sollen wir denn im Einzelnen vorgehen?«
    Grewe hörte auf, mit dem Schuh zu scharren.
    » Das ist natürlich heikel. Politische Demonstrationen, die geeignet sind, die Trauer am Grab zu stören, können wir schon unterbinden. Würde heißen, mit Transparenten oder dem Willen, sich laut zu äußern, dürftet ihr Aktivisten zumindest am Betreten des Friedhofgeländes hindern. Bei den Rockern ist es blöderweise schwieriger. Die dürfen trauern, auch wenn klar ist, dass die Angehörigen darüber nicht glücklich sind. Von den Bundeswehrkameraden mal zu schweigen, da sehe ich dann auch ein tatsächliches Gefahrenpotenzial. Tja.«
    » Wir können die Skulls aber in jedem Fall auf Waffen oder gefährliche Gegenstände durchsuchen, das dauert ja schon mal eine Weile.«
    Wolf war einfach Praktiker. Grewe lächelte ihn an.
    » Ja, das wird dauern, Claus-Peter. Sehr gut.«
    » Und im Hinblick auf die Gefahr einer Auseinandersetzung mit den Soldaten können wir sie doch eigentlich zumindest auf Abstand halten, bis alle anderen Trauergäste mit der Abschiednahme am Grab durch sind, oder?« Therese schaute Grewe und Wolf fragend an.
    Beide nickten. Grewe war erleichtert.
    » So machen wir das. Sehr gut.«
    Wolf drehte sich zu seinen Leuten um.
    » Laske und Bär, ihr übernehmt die erste Stunde an der Auffahrt. Theiß, Strauch und Lehmann, ihr stellt euch an den Eingang, der Rest bleibt vorerst an und in den

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