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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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davonflogen.
    David tastete über den Boden, und seine Hand erwischte ein schweres, isoliertes Kabel. Als der geflügelte Eindringling herumwirbelte und wieder zustieß, schwang er das Kabel wie einen Knüppel über den Kopf des Monstrums. Mit einem häßlichen Schnappen entriß es ihm die Waffe – und fiel mit wild schlagenden Flügeln zurück, als rings um seinen Schnabel Funken aufsprühten. Das Kabel, halb durchtrennt, gab knisternde Blitze von sich. Der Strom des Generators durchfloß es immer noch. Während der Riesenvogel wie wild umherflatterte und Teer- und Pappefetzen aus dem Boden riß, zog David Doria hoch.
    Zusammen rannten sie zur Treppe, als der überlastete Generator mit einem hohen Surren erstarb.
    »David – was bedeutet das?« stieß Doria hervor, als sie wieder Luft bekam. »Die Seebestien sind fort – aber nun das da! Glauben Sie, daß noch mehr kommen? Eine Plage nach der anderen?«
    »Ich weiß nicht. Besser ist es natürlich, wenn wir uns auf das Schlimmste vorbereiten. Allerdings sehen diese Vögel nicht so stark wie die Seeungeheuer aus …«
    »Sie sind noch schlimmer! Sie können überallhin, über jede Mauer. Sie können Fallen ausweichen und sich im ganzen Land verteilen. Niemand wird sicher sein …«
    »Immer langsam, Doria.« David hoffte, daß sein Lächeln beruhigend wirkte. »Wahrscheinlich sind es nicht viele – und die Truppen werden schon eine Möglichkeit finden, mit ihnen fertigzuwerden.«
    »Aber er war so schnell – und wie er direkt auf uns lossteuerte! So ein Ding können die Soldaten niemals abschießen.«
    »Es gibt ja noch andere Möglichkeiten. Wir müssen jedenfalls sehen, daß wir am Leben bleiben, bis sie erledigt sind. Gehen wir nach unten, bevor der große Bruder dieses Biests unten an die Haustür kommt.«
    Während er sprach, drang ein donnernder Lärm aus dem Raum, den sie eben passiert hatten. Heftige Stöße folgten, und dann bog sich die Türfüllung splitternd nach außen. Durch den Spalt kam ein zweites geflügeltes Ungeheuer, die Flügel dicht an den grell gestreiften, plumpen Hornissenleib gelegt. Der glänzende Schnabel war weit aufgerissen und zeigte einen roten Schlund. Auch die vorgewölbten Insektenaugen waren rot, und sie leuchteten auf, als die Bestie die Beute erblickte.
    David und Doria hatten fast die Treppe erreicht. David sprang an die zerstörte Tür.
    »Unter dem Draht durch!« schrie er und schob das Mädchen vor sich her. Er quetschte sich ebenfalls durch und warf sich im nächsten Augenblick zur Seite, als die geflügelte Bestie ihm folgen wollte.
    Man hörte das Schnappen des Kabels, das Scharren von Metall gegen Beton, ein Flattern und Strampeln, als sich der schuppige Hals des Tieres in der Schlinge fing und das Biest wild um sich schlug. Eine Staubwolke wirbelte hoch. Das schwere Ölfaß hatte von dem zerreißenden Kabel einen Stoß nach vorn erhalten – doch dann blieb es an der Kante stehen, als sich der Rest des Drahtes an der Treppe verfing.
    David sprang nach vorn, haarscharf an dem Schnabel des Ungetüms vorbei. Dann hatte er das Treppengeländer überwunden und stemmte sich gegen das Faß. Der Behälter rutschte ein paar Zentimeter nach vorn, doch dann hielt ihn das Ende des Kabels wieder fest.
    Ein Schrei klang auf. Er drehte sich um und sah, wie die gefangene Bestie mit dem Schnabel nach dem Draht hackte, der sie fesselte. Gleichzeitig stieß sie mit den scharfen Krallen der Vorderbeine nach Doria, die sich in die äußerste Ecke gedrückt hatte. Wieder warf sich der Vogel nach vorn, und diesmal ritzten seine Krallen ihren Arm auf. Drei lange Schnitte liefen über ihre braune Haut.
    Als David das Blut sah, stieß er mit irrsinniger Wut gegen das Faß. Es bewegte sich, kippte – und dann polterte es mit einer Plötzlichkeit nach unten, daß er beinahe mitgerissen wurde. Das Kabel schnellte über das Treppengeländer. Fünf Stockwerke jagte das schwere Faß in die Tiefe. Der Vogel schien sich im Boden einkrallen zu wollen, doch das Kabel, das sich um seinen Hals gewickelt hatte, war stärker. Er wurde gegen das Geländer geschleudert, daß die Stützen brachen, und jagte mit einem verzweifelten Schrei in die Tiefe. Die dunklen, fledermausartigen Schwingen flatterten wie zerfetzte Segel.
     
    *
     
    Den Rest der Nacht verbrachten David und Doria in einem leeren Lagerraum seitlich der riesigen, leeren Diele. Während das Mädchen schlief, saß David da, den Rücken gegen den Türrahmen gelehnt, und horchte hinaus.
    Immer

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