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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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immer noch. Dann gingen sie ein Stockwerk tiefer. Sie suchten ein Zimmer nach dem anderen ab. Uralte Möbel, schimmelige Teppiche, verbogene Kleiderbügel, alte Kleider – das war alles, was sie fanden. In einem Zimmer, das offensichtlich eine Zeitlang nach Schließung des Hotels von einem Hausmeister bewohnt worden war, entdeckten sie ein altes Radiogerät. David untersuchte es rasch.
    »Es sieht aus, als würde es noch funktionieren«, sagte er. »Die Röhren sind alle vorhanden. Falls sich der Generator in Gang setzen läßt, erfahren wir vielleicht, wie es draußen aussieht und wann wir mit Rettung rechnen können. «
    »Ich habe Angst, David!« Dorias Augen waren riesengroß. »Sie dürfen den Generator nicht in Betrieb nehmen! Sie werden es hören, und sie werden wissen, was das Geräusch bedeutet. Sie sind intelligent! Nicht so intelligent wie die Menschen vielleicht, aber sie sind auch keine gewöhnlichen Tiere. David – woher kommen sie wohl?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte David grimmig. »Aber ich habe das Gefühl, daß ihre Anwesenheit kein Zufall ist.«
    »Ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen«, sagte Doria. »Es ist, als kämen sie von einem anderen Planeten – aber das ist natürlich albern.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie müssen Mutationen sein. Schließlich werfen wir unseren radioaktiven Müll seit Jahren ins Meer. Kein Wunder, daß so etwas dabei herauskommt.«
    »Egal woher sie kommen, sie sind jetzt jedenfalls hier«, erklärte David düster. »Und wir müssen gegen sie kämpfen. Wir werden schon noch irgendeine Waffe finden.«
    Sie suchten weiter durch die unbeleuchteten Räume. Sie stolperten über Schutt und Unrat und horchten dabei angespannt, ob sie irgendwo die Geräusche der unheimlichen Seebestien hörten.
    Es war fast eine Stunde vergangen, als David eine kleine Kammer mit Besen, Mops, Ersatzlampen, Rohrstücken und Drahtrollen fand. Er untersuchte besonders die Drahtrollen.
    »Geflochtene Wäscheleine«, sagte er. »Nicht das beste – aber vielleicht genügt es.«
    »Wofür wollen Sie es nehmen?«
    »Ich baue am Treppenende eine Falle. Vielleicht auch noch anderswo. Als Junge habe ich mich mit Fallenstellen beschäftigt. Möglicherweise fangen wir heute einmal Großwild.«
     
    *
     
    Der Mond stand hoch und schimmerte geisterhaft durch die spinnwebenverhangenen Fenster, als David zurücktrat, um sein Werk zu betrachten. Über dem zerbrochenen Fenster im zweiten Stock, durch das das Seeungeheuer ihnen gefolgt war, lagerte ein massiver Steinblock. Ein Ende ruhte am Rand des Stahlfensterrahmens, das andere wurde von einem Rohrstück gestützt, an dem das Kabel befestigt war. Es hatte zwei Stunden harter Arbeit gekostet, bis sie den Stein von der Brüstung eines kleinen Balkons gelöst und auf improvisierten Rollen hierhergebracht hatten.
    »Der erste, der hier durchkommt, holt sich zumindest starke Kopfschmerzen«, sagte David und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »So – mal sehen, was wir sonst noch tun können.«
    Als er wieder im vierten Stock war, betrachtete er die eingedrückte Tür zum Treppenhaus.
    »Das ist auch noch ein einfacher Zugang«, meinte er. »Ich nehme an, daß sie unserer Spur folgen werden. Vielleicht können wir dem ersten, der bis hierher vordringt, eine kleine Überraschung bereiten.«
    Mit Dorias tatkräftiger Unterstützung brachte David eine Schlinge des kräftigen Drahtes in der Öffnung an. Ein Ende wurde an einem Heizkörper im Gang befestigt, das andere lief über das Stiegengeländer und hing einfach in die Tiefe. Am Rand des Treppenabsatzes postierte er ein leeres Ölfaß, das früher augenscheinlich als Abfalltonne fungiert hatte. Er befestigte es mit einem weiteren Stück Draht, das er quer über die Öffnung spannte.
    »Und jetzt kippen wir jedes Stückchen Metall, das wir finden können, in die Tonne«, sagte er. »Sie muß so schwer wie möglich sein. Wenn das Ding durch die Tür kommt, kippt der Behälter um – und die Schlinge zieht sich zu, wenn wir Glück haben.«
    Während der nächsten Stunde schleppten die beiden Gefangenen Altmetall herbei: rostige Rohre, Konservendosen, die Messingknöpfe der alten Betten, Kaminböcke von verschmutzten Feuerplätzen, sogar verbogene Nägel und Flaschenkappen. Als der Metallvorrat erschöpft war, fügten sie Ziegelsteine, zerbrochene Porzellan-Nachttöpfe und Flaschen hinzu.
    »Ein paar Flaschen können wir uns aufheben«, meinte David. »Ich glaube, ich habe genug Benzin für ein

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