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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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wieder hörte er das Krachen großer Flügel, wenn eines der Geschöpfe sich gegen eine Wand der oberen Stockwerke warf. Aber keines der Ungeheuer versuchte die vergitterten Fenster im Erdgeschoß einzurennen. Ein oder zweimal hörte er weit weg Schüsse.
    Als die Dämmerung anbrach, wachte Doria auf.
    »Wir leben immer noch«, sagte sie und sah David an. Unter ihren Augen zeichneten sich dunkle Ränder ab. »Sie haben nicht geschlafen. Wollen Sie das nicht jetzt nachholen? Ich kann auch Wache halten.«
    »Ich habe während der letzten Stunde keine der Bestien mehr gesehen«, sagte er. »Vor ein paar Minuten dröhnte ein Flugzeug über uns vorbei. Vielleicht ist man mit der Plage fertiggeworden. Ich möchte, daß Sie hierbleiben, während ich mich draußen einmal umsehe.«
    Doria stand sofort auf und strich sich das kurze, dunkle Haar aus dem Gesicht.
    »Wir gehen gemeinsam«, sagte sie.
    Vorsichtig arbeiteten sie sich durch das Gewirr heruntergestürzter Lampen, zerbrochener Tische und Stühle und verschimmelter Teppiche. Sie gingen an die hohe Eingangstür, zogen die zerrissenen Vorhänge zur Seite und sahen durch das fleckige Glas auf den Vorplatz hinaus. Durch die Pflastersteine hatte sich Unkraut geschoben. Der Weg, der zum Tor führte, war verwahrlost, und vom Tor selbst waren nur noch Splitter übrig. Über den Himmel zog sich eine gleichförmig graue Decke. Ein böiger Wind zerrte an den feuchten Blättern der Büsche. Nirgends war ein Lebenszeichen zu erkennen.
    »Ich muß am Weg ein Zeichen hinterlassen«, sagte David. »Es könnte ja sein, daß ein Wagen vorbeikommt.«
    »Das glauben Sie selbst nicht«, meinte Doria. »Der Bezirk hier ist der Mittelpunkt des Aufruhrs. Die Polizei würde keinen Menschen durchlassen.«
    »Vielleicht sieht die Polizei selbst nach dem Rechten«, erklärte David. »Sie warten drinnen. Es hat keinen Sinn, wenn wir beide unser Leben aufs Spiel setzen – und falls tatsächlich eine dieser geflügelten Bestien unterwegs ist, würden Sie mich nur behindern.«
    »Oh – daran hatte ich noch gar nicht gedacht.« Doria lächelte mühsam. »Also gut, Dave – machen wir es so. Aber bitte, beeilen Sie sich. Ich habe allein schreckliche Angst.«
    »Es wird höchstens ein paar Minuten dauern.« David hob die schwere Stange, die man anstelle des Schlosses angebracht hatte, um Plünderer fernzuhalten. »Legen Sie die Stange sofort vor, wenn Sie etwas Verdächtiges sehen«, mahnte er. Dann ging er in den kühlen, feuchten Morgen hinaus. Von der Veranda aus suchte er den Himmel ab. Nichts war zu sehen. Er überquerte die Auffahrt und sah sich die wirren Spuren der Seebiester an. Ihre scharfen Krallen hatten sogar im Beton Kratzer hinterlassen. Er kam sich nackt und schutzlos vor, als er das Tor passierte. An den rostigen Gitterstäben waren Kratzspuren, einige der Stangen waren stark verbogen. Man hatte das Gefühl, daß das Tor von einem Laster gerammt worden war.
    Die Straße war leer. Das einzige Geräusch war das dumpfe Anschlagen der Brandung. Am Straßenrand sammelte David feuchten Sand und klebte ihn zu einem großen SOS quer über die Straße. Dann fügte er noch einen Pfeil hinzu.
    Als er sich umdrehte, um ins Hotel zurückzugehen, zerriß ein schriller Schrei die Stille des Morgens.

 
5.
     
    Es waren etwa siebzig Meter bis zur durchhängenden Markise des Hoteleingangs. David rannte dahin, und die Strecke erschien ihm zehnmal so lang. Er hatte immer noch den Schrei des Mädchens im Ohr.
    Die Angst schien ihn zu lähmen – nicht die Angst um sich selbst, sondern die Angst um das Mädchen, das ihm vertraut hatte. Im Laufen suchte er nach einem der Seeungeheuer oder einer der fliegenden Bestien – und übersah beinahe das stachelige Ding, das nicht größer als ein Tennisball war und ihm ins Gesicht schnellte.
    Instinktiv warf David den Arm hoch. Ein brennender Schmerz durchzuckte seinen Muskel, als sich die nadelartigen Fänge durch den Ärmel bohrten und das Fleisch zerfetzten. David stolperte zu einem Baum und streifte das Klettending ab. Es fiel zu Boden und grub seine Fänge mit der gleichen Wildheit wie vorhin in die Rinde.
    Mit blutendem Arm rannte David zum Eingang, sprang die Stufen nach oben und stolperte in die moderige Diele. Doria hatte einen Lampenständer in der Hand und schlug damit hart gegen ein anderes der stachligen Biester. Der schwere Metallständer traf genau. Eine übelriechende, gelbliche Flüssigkeit tropfte auf den Boden. Selbst mit zerschmettertem

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