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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Neuankömmlinge verstärkt.
    »Sie verlieren!« Dorias Stimme klang dicht hinter David auf. »Können wir denn gar nichts tun?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, erwiderte David. »Wir könnten die Türen öffnen und die Ratten, die hier eingesperrt sind, ins Freie lassen.«
    »Aber – wenn wir das tun – können die anderen Bestien herein …«
    »Es liegt ganz bei Ihnen«, sagte David. »Aber Sie müssen sich schnell entscheiden.«
    »Gut – lassen wir sie hinaus!« rief Doria. »Den Ratten gehört der Planet auch.«
    David entfernte die Stange und riß die Türen weit auf. Wie ein Strom ergossen sich die eingesperrten Ratten ins Freie, um in den Kampf einzugreifen. Aus der dunklen Diele kamen immer mehr der Nager. Sie quietschten vor Eifer, die orangeroten Bestien zu erledigen, die in ihr Reich eingedrungen waren.
    Der Schwarm griff das Getümmel von der Flanke her an, bahnte sich einen Weg bis zum Kern vor und teilte sich dann mit einem untrüglichen Instinkt für Taktik. Die angreifenden Stacheltiere wurden in zwei Gruppen getrennt. Diejenigen, die sich im Zentrum befanden, konnten ihre Gegner aus Platzmangel nicht angreifen. Aber die Ratten waren durchaus in der Lage, ihre scharfen Zähne einzusetzen.
    »Jetzt sieht die Sache schon besser aus«, rief David. »Die Ratten können sich halten.«
    »Aber die Feinde sind immer noch in der Überzahl! Gleich, wie tapfer die Ratten kämpfen, sie müssen sterben …« sagte Doria und umklammerte Davids Arm.
    Während sie das sagte, durchbrach ein Trupp der Angreifer den Ring der Ratten und warf sich von hinten auf die Feinde. Rasch verbreiterte sich der Durchbruchsweg. Zwei der Stachelbälle erblickten David und das Mädchen und sprangen auf sie los. Sie schlugen gegen die Tür, die David eben noch verrammeln konnte.
    »Die Ratten verlieren!« wimmerte sie.
    »Noch nicht!« rief David. »Verstärkung ist schon unterwegs. Da – sehen Sie das da drüben? Die kleinen braunen Dinger – und die mageren, schwarzen … das sind Wasserratten! Es müssen Tausende sein.«
    Doria, die neben David am Fenster stand, sah mit großen Augen zu. Im ersten Moment sah es so aus, als könnten die Neuankömmlinge das Blatt wenden. Dann, als die fremdartigen Tiere die relative Schwäche der Wassertiere erkannten, konzentrierten sie ihren Angriff auf sie. Die Ratten starben zu Hunderten. Durch die Ablenkung konnten die großen Ratten sich wieder formieren und erneut zum Angriff vorgehen, doch ihre Reihen waren auch dezimiert, trotz der Verstärkung, die immer noch aus dem Haus kam. David hatte die Türen wieder geöffnet, um sie ins Freie zu lassen.
    »Sie können sich nicht lange halten«, meinte David. »Nicht ohne Hilfe.«
    Während er das sagte, schwebte ein Schatten über das Schlachtfeld. Ein riesiger Vogel stürzte sich mit weit ausgebreiteten Schwingen und gespreizten Krallen in das Getümmel. Der Adler schüttelte die Flügel und packte sich den ersten der roten Bälle. Er zerhackte ihn mit dem scharfen Schnabel und wandte sich dem zweiten zu. Eine Krähe, kleiner als ihr Vetter, dafür aber schneller, mischte sich ebenfalls unter die Kämpfenden. In Sekunden war der Hof mit flatternden kreischenden Raubvögeln angefüllt, die sich auf die Stachelbälle stürzten. Die kleinen Ungeheuer schnellten hoch und versuchten sich an den Vögeln festzukrallen, noch während sie sich im Flug befanden. Federn flogen in Wolken davon. Hier und da stürzte ein Vogel in das Gebrodel und wurde sofort in Stücke gerissen.
    Eines allerdings war merkwürdig. Keiner der Vögel griff eine Ratte an – sonst eine willkommene Beute – und keine Ratte schien Angst vor den Raubvögeln zu empfinden.
    »Sie könnten es knapp schaffen«, sagte David angespannt. »Ganz knapp. Die Biester können keinen Boden gewinnen – die Ratten allerdings auch nicht.«
    »David – sehen Sie dorthin!« Doria deutete zum Weg hinüber. Aus dem Nebel, der immer noch über dem Boden hing, erschien eine Gestalt – ein Mann, groß und hager, mit einem grauen Geschäftsanzug bekleidet. Aus dieser Entfernung konnte David natürlich nicht sicher sein – aber er spürte, daß die Augen des Fremden einen gelben Schimmer haben mußten. Die Invasoren – oder zumindest einer davon – hatten ihn gefunden.
     
    *
     
    Eine Bewegung ging durch die äußeren Reihen der roten Ungeheuer, als der Fremde herankam. Eines der Geschöpfe sprang auf ihn zu, ergriff ein Hosenbein und kletterte ihm auf die Schulter. Ein zweites folgte. Sie

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