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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Geschöpfe – trachten nach Ihrem Leben«, fuhr der Alte fort. »Geschöpfe von unheimlicher Macht; Geschöpfe, die nicht von dieser Welt stammen.«
    David wollte, daß der andere sich setzte, doch der Mann blieb hartnäckig stehen. »Nein – die Zeit reicht nicht. Schon jetzt naht Gefahr. Sie müssen fliehen, David Vincent.«
    »Langsam, langsam«, meinte David besänftigend. »Es ist doch niemand in der Nähe …«
    »Die Gefahr ist hier – rings um Sie!« widersprach der Greis. »Sie müssen mitkommen – auf der Stelle! Der Augenblick rückt heran!« Er schien den Tränen nahe. Seine Hände zitterten. »Sie kennen Ihre Gewohnheiten, David Vincent – daß Sie jeden Abend dieser Woche zur gleichen Stunde hier vorbeigekommen sind.«
    »Haben Sie mich beobachtet?«
    »Es genügt, daß ich es weiß – und die anderen wissen es auch. Die Falle ist gestellt.«
    David schüttelte den Kopf – nicht aus Protest, sondern aus Ärger über sich selbst. »Vielleicht war ich zu leichtsinnig«, sagte er. »Ich bin Tag für Tag unterwegs und schlafe nie zweimal im gleichen Raum – doch Sie haben recht. An dieser Stelle hier war ich schon öfters. Es ist so friedlich …«
    »Nicht mehr lange, David Vincent. Heute abend geht der Tod über diese Wege. Kommen Sie, bevor es zu spät ist.«
    »Wer hat Sie hergeschickt?« fragte David. »Hat jemand Sie angeheuert, damit Sie mich in eine Falle locken?«
    Mit einem plötzlichen Ruck riß sich der Fremde aus Davids Griff los und lief über den Rasen. In drei Sprüngen hatte David ihn überholt; seine ausgestreckte Hand berührte den Kragen des Fliehenden, doch mit einer überraschenden Wendung entschlüpfte ihm der Alte abermals und lief hinter ein Wacholdergebüsch. David warf sich auf ihn, und als sie gemeinsam zu Boden gingen, erhellte ein Blitz die Szene, Sekunden später von einer unterdrückten Detonation gefolgt. Etwas flog an Davids Ohr vorbei. Rings um ihn regneten Erdklumpen nieder. Blätter wurden von den Bäumen gefetzt. David sah sich um. Wo die Bank gestanden hatte, gähnte ein kleiner Krater neben dem Weg.
    »Nun?« fragte der Greis mit zitternder Stimme, als er sich aufsetzte und das Blut aus dem Gesicht wischte. »Glauben Sie mir jetzt, David Vincent?«
    »Sie haben mich überzeugt«, knurrte David. »Aber wie können Sie das alles wissen, wenn Sie nicht einer von ihnen sind?«
    »Weil ich ihre Gedanken lese«, sagte der Alte.
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später, als sie sich unauffällig durch die Menschenmenge geschoben hatten, die nach der Explosion zusammengelaufen war, saßen David und der alte Mann in einem kleinen, schwach erhellten Restaurant. Der Greis nippte an einer Tasse Kaffee, die er in der zitternden, von blauen Adern durchzogenen Hand hielt.
    »Mein Name ist Lal«, sagte er. »Aber das ist ohne Bedeutung. Ich habe Sie rechtzeitig gefunden. Das allein zählt, David Vincent.« Er lächelte schwach, und auf seinem braunen Gesicht wurden eine Unzahl Runzeln sichtbar.
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Ich folgte den Stimmen ihrer Gedanken. Sie führten mich zu Ihnen.«
    »Und das soll ich glauben?«
    Die Blicke des Alten schweiften ins Weite.
    »Die Invasoren«, flüsterte er. »Das ist der Name, den Sie ihnen gegeben haben. Mächtig sind sie, heimtückisch, besessen von einer schrecklichen Vitalität, angetrieben von der Notwendigkeit, einen Ruheplatz hier auf unserer Erde zu finden, um ihre Saat auszustreuen, damit die Große Rasse sich wieder aus der Asche des Untergangs erheben kann …« Er blinzelte und sah David an. »Ist es nicht so, David Vincent?«
    David nickte. »Und wo sind sie jetzt – diejenigen, die mich töten wollen?«
    »Nahe – nahe. Aber ich höre ihre Gedanken nur wie ein ruheloses, fremdartiges Säuseln – wie die Blätter des Baobabs, wenn der Monsun sie streift. Nur wenn ihr Haß überquillt, erreichen mich ihre fremden Gedanken klar und deutlich.«
    »Sie haben es einmal versucht und sind nicht ans Ziel gekommen. Werden sie einen zweiten Versuch wagen?«
    Mister Lal nickte. »Bereits zweimal im vergangenen Monat haben sie die Tat geplant.« Er richtete die tiefliegenden, schwarzen Augen auf David. »Einmal, als Sie ein Flugzeug besteigen wollten, in der Nähe von Kennedy. Einer von den Fremden war an Bord, und er hatte Sprengstoff bei sich. Er hätte die Maschine und sich selbst vernichtet, um Sie zu töten. Aber Sie entschlossen sich im letzten Moment anders.«
    David nickte. »Ich weiß selbst nicht, weshalb ich damals

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