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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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sie feuerte aus allen Rohren mit allem, was sie hatte, um die Swampscott aufzuhalten. Lady Atago beugte sich über Admiral Deska und betrachtete staunend, welche Treffer das feindliche Schiff einsteckte. Es schien nicht mehr viel von ihm übrig zu sein; große Stücke wurden aus der Swampscott herausgerissen und trudelten ins All davon, während Deskas Granaten und Torpedos auf sie einprasselten und immer größere Verwüstungen anrichteten. Trotzdem blitzten die Schnellfeuerkanonen der Swampscott ununterbrochen auf. Atagos Sonden übertrugen wirre Funksprüche, aus denen hervorging, dass der kommandierende Offizier des Schiffs ein Commander Sten war. Deska schoss das Schiff in Fetzen, und doch kam es immer näher heran.
    Dann hörte sie eine merkwürdige Stimme, die sich über sie lustig machte: »Jetzt hab ich dich, Mädel.« Sie fand nie heraus, dass die Stimme Stens erstem Offizier, Alex Kilgour, gehörte. Plötzlich verwandelte sich das freche Lachen in zwei Vydals, die aus dem unmöglichen Gebilde namens Swampscott herausschossen. Die Forez wurde von einer Explosion erschüttert. Die Explosion riss eine Wandkarte von einem Pfeiler und schleuderte sie in Admiral Deska. Seine aufgerissene Leiche flog nach hinten gegen Lady Atago, die ebenfalls nach hinten fiel und fiel und fiel, immer tiefer in die Dunkelheit.
    Später, als sie das Bewusstsein wiedererlangte, hatte sie die Krankenschwester verjagt und einen Trupp an Bord der Swampscott geschickt. Sie wollte die Namen derjenigen, die sich noch an Bord befanden, lebendig oder tot.
    Atago durchsuchte die ID-Disks persönlich, bis sie die richtige gefunden hatte. Sten. Um sicherzugehen, wischte sie sorgfältig das Blut ab.
     
    »Der Mann ist wirklich verrückt«, sagte Lady Atago schließlich zu Wichman. »Sten ist tot. Ich habe ihn selbst getötet.«
    Dann erinnerte sie sich an einen anderen Vorfall.
    »Zweimal.« Das Wort war wie ein Flüstern.
    »Pardon, Mylady?«
    »Zweimal. Ich habe ihn schon einmal zuvor getötet. Aber er kam wieder zurück. Und dann habe ich ihn noch einmal getötet.« Sie erschauerte und scheuchte die Geister der Vergangenheit davon.
    Einen Augenblick später wurde Wichman freundlich, aber bestimmt hinausbegleitet, was der Bewunderung für seine Heldin keinen Abbruch tat. Trotzdem musste er wieder an die Dämonen oder den Dämon denken, der Lady Atagos Schlaf heimsuchte.

 
Kapitel 50
     
    Sten schmiegte seinen Körper in die kleine Vertiefung, die einzige Deckung 100 Meter links und rechts von ihm. Der Suchscheinwerfer des Gefängnisses strich über die kahle Landschaft und tauchte tiefe Schatten plötzlich in gleißendes Licht. Sten kam es vor, als würde der Strahl einen Moment zögern, bevor er über seine zusammengerollte Gestalt hinwegglitt. Gerade so, als würde ihn ein denkendes Wesen und kein Computer lenken. Sten spürte, wie seine innere Anspannung anstieg, während ihm verrückte Gedanken durch den Kopf schossen: Wusste jemand, dass er hier war? Jemand, der jetzt gerade hämisch grinsend ein Spielchen mit ihm trieb? Hatte jemand einen kleinen Tipp bekommen? Kam der Scheinwerfer gleich wieder zurück, gefolgt von einem Dutzend lachender Tahn-Posten, die sich aus der Dunkelheit auf ihn stürzten, um ihn für ein paar Jahre regelmäßig von Folter unterbrochener Einzelhaft hinter die Mauern von Koldyeze zu schleppen, wo er letztendlich auch hingerichtet werden würde? Sten wiederholte sein altes Mantis-Mantra und spürte, wie sein Puls wieder auf normal herunterkam und die Atmung flacher wurde.
    Das Licht strich ohne Zwischenfall über ihn hinweg.
    Sten hob den Kopf und spähte in die Dunkelheit. Er konzentrierte sich auf die Reihe kleiner Hügel und dann auf den steilen Hang, der zur Rückseite von Koldyeze und seinem eigenen Privateingang emporführte. Nichts.
    Trotzdem stiegen ihm noch immer die Haare zu Berge, wenn er daran dachte, wie er die Tarnung, die den Eingang verdeckte, zur Seite schieben und erneut diesen Tunnel betreten würde.
    Dann würde er in die Katakomben unterhalb von Koldyeze kriechen, bis er schließlich wieder im Gefängnis saß!
    Alex hatte energisch dagegen protestiert, als Sten ihm mitteilte, er wolle persönlich Kontakt mit Virunga aufnehmen. Sten hatte seinen Freund beruhigt. Noch vor dem Morgengrauen würde er wieder draußen sein.
    »Du bist komplett verrückt, alter Knabe«, hatte Alex gesagt. »Dabei sind mir gar keine Symptome aufgefallen. Als ich gerade mal bis an einen Kilt heranreichte, gab mir

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