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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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gemietet hatte, war groß genug, um einen ganzen Aufklärungstrupp unterzubringen.
    Chapelle, den Magen voll und das Hirn umnebelt, stimmte rasch zu.
    Er war auch am nächsten Tag schnell einverstanden, als Suvorov ihm vorschlug, noch einige Tage zu bleiben. »Wir wissen wohl beide, dass ich auf diesem verflixten Planeten einen Ortskundigen brauche. Außerdem unterhalte ich mich gerne mit Ihnen, mein Sohn.
    Es imponiert mir sehr, was Sie mir da über den Imperator erzählt haben. Hab daraus wirklich jede Menge gelernt.«
    Sechs Wochen später schenkte Suvorov Chapelle eine Willygun – und zeigte ihm den vorher stets verschlossen gehaltenen Schießstand unter dem Wohnhaus.

 
Kapitel 49
     
    Lady Atagos Hauptquartier/Wohnung war so spartanisch und zweckmäßig eingerichtet wie ihr Verstand. Die wenigen Möbel waren absichtlich unbequem. Es war kein Ort zum Herumlungern, sondern zum Fällen rascher Entscheidungen. Adjutanten kamen mit ihren Berichten herein, setzten sich auf harte Stuhlkanten, wo sie auf Atagos Entscheidungen oder Kommentare warteten, und suchten rasch wieder das Weite, um den nächsten Berichterstattern Platz zu machen.
    Der einzige Gegenstand auf ihrem Schreibtisch war ein kleiner, eingerahmter Faxprint des Ewigen Imperators. Sie wollte ihren Feind ständig vor Augen haben. Lady Atago wäre einigermaßen überrascht gewesen, hätte sie gewusst, dass ihr Gegenspieler etwas ganz Ähnliches getan hatte. Vor kurzem hatte Lord Fehrles Porträt auf dem Schreibtisch im Büro des Imperators dem ihren weichen müssen.
    Auf die gegenüberliegende schwarze Glaswand war eine sich permanent verändernde Karte der umkämpften Gebiete projiziert. Die Imperialen Positionen waren in Rot, die der Tahn in Grün angezeigt. In letzter Zeit waren die grünen Gebiete von den Rändern her sehr rasch immer mehr zusammengeschrumpft, wobei eine rote Speerspitze immer tiefer in die Randwelten vordrang. Selbst Erebus, das weit entfernte System, das Lady Atago eigenhändig zu einer der größten Produktionsstätten von Kriegsmaterial in der Geschichte ausgebaut hatte, war fest in Imperialer Hand.
    Lady Atago hätte in jedem Zeitalter als militärisches Genie gegolten. Seit Fehrles Tod hatte sie nur noch über den Karten gebrütet und verzweifelt nach einer unerwarteten Möglichkeit gesucht, nach einem Befreiungsschlag, der das Blatt noch einmal wendete.
    Sie hatte zwar von Napoleon noch nie etwas gehört, seine Entscheidung, 35.000 Mann in Ägypten, weitab vom eigentlichen Kriegsgebiet, zu landen, hätte Atago sehr gut verstanden und gutgeheißen. Und sie wäre wohl bei seinen vergeblichen Versuchen, England von Irland aus in die Flanke zu fallen, entsetzt gewesen. Der Grund dafür lag auf der Hand: lediglich die Umsetzung war schiefgelaufen. Und, wie bei vielen Generälen, waren es die Details, die sie überwältigten. Sie wusste nur, dass – egal um welches Ziel es ging – sie die Bedingungen stellen musste. Sie brauchte einen Sieg, und zwar rasch.
    Der einzige Ort, an dem sie sich einen schnellen Sieg vorstellen konnte, waren die Randwelten. Das Frustrierende dabei war, dass sie warten musste, bis der Imperator seine Karte ausgespielt hatte, bevor sie ihn übertrumpfen konnte. Und Lady Atago als echte Tahn brachte nicht genügend Geduld zum Warten auf.
    Zu dieser Frustration kam noch das unablässige Gekläffe der Adjutanten hinzu, die ihre Aufmerksamkeit ständig auf andere Themen lenkten, hier jammerten und dort klagten und ständig verlangten, dass sie sich auf das Endresultat konzentrieren sollte.
    So hatten sie zum Beispiel an diesem Morgen in aller, Frühe ihre finanziellen Berater nachdrücklich daran erinnert, dass die Kriegskasse leer sei, und mit Forderungen sowohl ihrer Verbündeten als auch der Neutralen herumgewedelt.
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen noch warten«, hatte sie wütend gesagt. »Ich habe noch von keinem Imperialen Banker gehört, der dem Imperator ständig in den Ohren liegt. Dabei muss ihn dieser Krieg sechs- oder siebenmal soviel kosten wie uns.«
    »Das ist etwas anderes«, hatte ein Adjutant gesagt. »Der Imperator blickt auf eine finanzielle Geschichte zurück. Wir nicht. Abgesehen davon kämpft er mit geliehenen Fonds zu drei Prozent Zinsen. Wir kämpfen mit mehr als fünfzig Prozent.«
    Lady Atago wusste nicht, ob sie laut schreiend die sofortige Hinrichtung des Ratgebers fordern oder weinend zusammenbrechen sollte, obwohl kein Tahn so schnell zum Weinen zu bringen war. Es verletzte sie in

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