Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
unbekanntes Terrain verborgen lag. Ein leeres, unbekanntes Terrain.
    Keller.
    Das war das As in Stens Ärmel.
    »Wenn ich Ihnen einen Weg um diesen Felsen herum aufzeige«, fing er an, »dann ist dieser Tunnel nicht mehr ausschließlich für Sie.«
    Die Mienen der drei Menschen verfinsterten sich.
    »Fahren Sie fort«, sagte Cristata.
    »Ich würde den Tunnel gerne für die Flucht von möglichst vielen Gefangenen nutzen.«
    »Wie vielen?«
    »Keine Ahnung. Sie vier wären aber die ersten. Und Sie bekommen alle Hilfe, die meine Organisation leisten kann.«
    »Alle Hilfe, die wir brauchen, lässt uns der Erhabene zukommen«, sagte Cristata. Seine Jünger nickten eifrig.
    Sten fühlte sich nicht ganz wohl bei dem, was er da tat, doch bislang war ihm noch kein weiterer Fluchtplan bekannt. Dabei erinnerte er sich wieder einmal an den weinenden technischen Offizier mit seinem Päckchen.
    »Wir stellen Ihnen mehr Tunnelbauer zur Verfügung. Leute, die gemäß Ihren Anweisungen graben. Nichts geschieht ohne Ihr Wissen und ohne Ihre Zustimmung.«
    »Haben wir eine andere Wahl?«
    Sten machte sich nicht die Mühe zu antworten.
    Markiewicz warf Cristata einen Blick zu und antwortete für alle vier. »Es sieht so aus, als stimmte der Erhabene dieser Vorgehensweise zu.«
    Also einstimmig.
    Sten zierte sich etwas mit seiner Antwort, der Lösung für ihr Problem. Sie war so einfach.
    Tiefer graben.
    Das taten sie dann auch ungläubig – bis auf Cristata, der sich zu der Ansicht durchrang, dass der Erhabene selbst durch Sten zu ihm gesprochen hatte.
    Viele Tage später brachen sie zu den Kellern von Koldyeze durch.
    Das wiederum konfrontierte Cristata mit einem weiteren Problem.
    Wieder ging Sten in der Nacht aus und hinunter in den Tunnel; von der kleinen Felsenkammer aus gelangte er in größere Höhlen, hohe Steingewölbe, die weiter in die Dunkelheit führten. Höhlen, deren Fußböden mit großen Steinplatten ausgelegt und die von hochaufstrebenden Säulen gestützt wurden. Höhlen, die – wie Cristata betonte – sämtliche Versuchungen von Xanadu bereithielten.
    Sten blickte sich einmal rasch im Licht einer Fackel um, stieß einen leisen Pfiff aus und musste dem Laienprediger beipflichten. Offensichtlich hatten die einfachen, monotheistischen Agrarkommunarden, die Koldyeze errichtet hatten, für magere Zeiten vorgesorgt. Diese mageren Zeiten wollten sie jedenfalls nicht unbedingt in enthaltsamer Meditation fristen. Es gab Kammern mit riesigen Fässern. Sten klopfte daran. Sie schienen nach wie vor Flüssigkeit zu enthalten. Er strich mit den Fingern entlang der Dauben und schmeckte Alkohol.
    Andere Kammern enthielten Lebensmittelvorräte, die nächsten wiederum Kleidung.
    »Dabei haben wir noch nicht einmal alle Kammern erforscht«, fuhr Cristata schwermütig fort. »Es sieht ganz so aus, als wären diejenigen, die das ganze Zeug zusammengetragen haben, recht lebenslustig gewesen.«
    Sten blickte gierig auf die Lebensmittelpackungen und bremste sich mit dem Gedanken daran, was ihm eine Mahlzeit aus echter Nahrung antun würde. Jetzt war es wichtiger, die genaue Vorgehensweise zu planen.
    Cristata sollte - höchstpersönlich  - eine vollsündige Bestandsaufnahme der Kellerräume erstellen. Ihren genauen Inhalt sollten allein Colonel Virunga und Mr. Hernandes erfahren. Was Sten jetzt überhaupt nicht brauchen konnte, war die Entdeckung des Tunnels, der ihre einzige Rettung zu sein schien, aufgrund einiger Gefangener, die plötzlich wohlgenährt, gut gekleidet und womöglich volltrunken auf dem Hof herumliefen. Die von der Organisation X zugeteilten Tunnelbauer würden mit verbundenen Augen in die Felsenkammer und dann durch die Keller bis an ihren Arbeitsplatz geführt werden. Nur Cristata und seine Jünger würden wissen, was diese Keller an Überfluss zu bieten hatten. Die Vorräte sollten als Notrationen verwendet werden und den Flüchtenden dabei helfen, in Form zu kommen.
    Sten hoffte inständig, dass keiner aus Cristatas Gefolge einer Glaubenskrise und einer damit verbundenen Plappermäuligkeit zum Opfer fiel.

 
Kapitel 21
     
    Senior Captain Lo Prek saß nervös auf der Kante seines Feldbetts und versuchte, aus dem Funkgeschnatter zwischen dem Frachterkapitän und der Bodenkontrolle schlau zu werden. Zwar waren ihm die Mysterien der Raumschiffnavigation nicht vertraut, doch der Stimme des Kapitäns konnte er sehr wohl entnehmen, dass nicht alles wie gewünscht verlief.
    Prek hatte sich den Flug auf einem Schiff

Weitere Kostenlose Bücher