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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Erregung ausgestoßene Bemerkung jetzt verdreht und in etwas verwandelt, mit dem er nichts zu tun haben wollte. Volmer mochte an Königsmord gedacht, er mochte sogar etwas von Königsmord gesagt haben, doch jetzt wurde es als blutiger Verrat auf ihn zurückgeworfen.
    »Was sagen Sie da? Großer Gott, ich möchte nichts … Sehen Sie, wir stehen alle unter einem unglaublichen Druck. Wir denken nicht sehr klar. Tragen wir doch alle unsere Päckchen und machen uns an die Arbeit. In Ordnung? Es ist an der Zeit, nach Hause zu gehen. Wir machen uns alle wieder an die Arbeit, ja?«
    Sullamora fuhr wie eine Schlange dazwischen. Beruhigend legte er einen Arm um Volmer, klopfte ihm auf den Rücken, fuhr ihm durch die Haare und führte ihn sanft ein Stück von den anderen weg. »Ein Missverständnis … das meinte er doch nicht … Bildhaft gesprochen …« Und so weiter. Volmer krallte sich an die Phrasen wie ein Ertrinkender, stimmte ihm zu, gab nach und beruhigte sich wieder.
    Als Sullamora den Mann durch die Tür des Hauptgebäudes führte, drehte er sich zu den anderen um. Sie starrten ihn ohne Ausnahme an. Das Geschäft war gemacht, der Handel perfekt.
    Sullamora lachte über einen faulen Witz Volmers und klopfte ihm erneut gutmütig auf die Schulter; dabei dachte er bereits daran, dass das wohl die erste Stelle war, an der das Messer ihn treffen würde.

 
Kapitel 32
     
    Der Rest von Stens und Alex’ Flucht war nicht aus dem Stoff, aus dem man Livies dreht. Chetwynd stand zu seinem Wort und versteckte die beiden in einer Welt des Luxus, die aus einem überdimensionalen Bett mit echter Bettwäsche und unbegrenzter Zeit, sich darin aufzuhalten, bestand – allein und zum Schlafen.
    Es bedeutete auch, zum ersten Mal seit Jahren frei von Ungeziefer zu sein, nach Lust und Laune in sauberem Wasser zu baden. Und dann das Essen! Kalorien in allen Zusammensetzungen und Mengen! Zuerst gab es nur einfache Gerichte, um die malträtierten Verdauungssysteme nicht überzubeanspruchen. Dann aber folgte die Ekstase, als sie sich zum ersten Mal von einer Mahlzeit erhoben und Reste auf ihren Tellern zurückließen.
    Die verschiedenen Joygirls und Joyboys, die ihnen andere Dienste anboten, waren wahrscheinlich über mangelnde Reaktion enttäuscht, doch wie Kilgour für sie beide erklärte: »Das ginge momentan nicht ohne Gipsschiene, aber trotzdem danke, dass Sie an mich gedacht haben.«
    Chetwynd ließ sie in Ruhe. Er wusste, wie lange es dauerte, bis ein Gefangener wiederentdeckte, dass er mehr war als eine hartnäckige Überlebensmaschine.
    Schließlich wurden die beiden von Heath weggebracht.
    Versteckt unter anderthalb Tonnen Metallschrott auf einem uralten, behelfsmäßig zusammengeflickten A-Grav-Gleiter schaffte man sie, wie Sten vermutete, auf das private Anwesen eines Oberschurken der Tahn. Chetwynd schwieg sich in dieser Hinsicht natürlich aus.
    Das winzige Schmugglerschiff schwebte mit summendem Yukawa-Antrieb über dem Landeplatz. Sten und Alex wurden an Bord verfrachtet, das Schiff verließ die Atmosphäre und schaltete auf AM 2 -Antrieb um.
    Irgendwo traf das Beiboot auf sein Mutterschiff, auf dem sie von Sr. Jon Wild begrüßt wurden.
    Er erzählte ihnen, dass er Romney gerade noch rechtzeitig hatte verlassen können. Das prickelnde Gefühl, das Profi-Gauner entwickeln, wenn es brenzlig wird, hatte ihn rechtzeitig gewarnt – und Wild hatte die sofortige Evakuierung angeordnet. Er verlor sieben Schiffe und seinen Stützpunkt, doch alle seine Leute und, was noch wichtiger war, sämtliche Waren konnten gerettet werden. »Und jeder«, erklärte er und hielt dabei bedeutungsvoll die Finger aneinander, »kann ein Schiff und einen Platz zum Landen finden.«
    Er war hocherfreut, Sten und Alex mit seinen bescheidenen Mitteln helfen und in Sicherheit bringen zu können, beteuerte er. Schließlich schulde er Sten noch etwas.
    Vor einiger Zeit war einer seiner kleinen Konvois im Imperialen Sektor geschnappt worden. Normalerweise hätten die Schiffe und die Waren konfisziert und gegen Wild und seine Besatzungen entsprechende Strafen verhängt werden müssen.
    »Man sprach sogar von Gefängnisplaneten«, fuhr er fort. »Anderen von uns, die als rehabilitierbar eingestuft wurden, boten sie hingegen etwas Schreckliches namens Strafbataillon an. Genauer wollte ich es gar nicht wissen.«
    Sten war Wilds As im Ärmel gewesen. Mit heiligem Zorn hatte er seine Bewacher gefragt, mit welchem Recht sie sich in eine Operation des Imperialen

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