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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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lange dauern, bis sie erneut sämtliche Fäden in der Hand hielt. Einige ihrer Ratgeber lachten sie hinter ihrem Rücken deswegen aus.
    Ihr Name war Elizabeth. Elizabeth I. Schon mal von ihr gehört?«
    Tanz Sullamora schüttelte den Kopf und wusste, dass seine Audienz sich dem Ende zuneigte.
    »Sie muss eine sehr bemerkenswerte Frau gewesen sein«, erzählte der Imperator weiter. »Einige Historiker sind der Meinung, sie sei die beste Herrscherin aller Zeiten gewesen. Vielleicht haben sie recht.«
    Ein kleiner, verwegener Gedanke schoss Sullamora durch den Kopf. Er fragte sich, was wohl mit den Ratgebern geschehen war.
    Mit denjenigen, die gelacht hatten. Hatten sie jemals daran gedacht …
    »Natürlich war sie auch schnell mit der Axt bei der Hand«, sagte der Imperator jetzt, als habe er Sullamoras Gedanken gelesen. Der Raumschiffbaron erhob sich so rasch, dass er beinahe seinen Drink umgeschüttet hätte.
    »Entschuldigen Sie mich bitte, Sir«, stammelte er. »Aber ich glaube …«
    »Geht es Ihnen nicht gut?« erkundigte sich der Imperator und warf Sullamora einen verwirrten Blick zu. Aber vielleicht bildete sich Tanz das einfach nur ein. Er deutete an, dass er sich nicht ganz wohl fühlte, und nachdem er entlassen war, eilte er zur Tür. Gerade, als sie aufzischte, rief der Imperator ihn noch einmal beim Namen. Sullamora musste sich zu einer Antwort zwingen.
    »Ja, Sir?«
    »Keine Überraschungen mehr, klar, Tanz?« sagte der Imperator. »Ich kann Überraschungen nicht ausstehen.«
    Tanz Sullamora stieß keuchend ein Versprechen hervor und eilte davon, wobei er sich schwor, dieses Versprechen bei der erstbesten sich bietenden Gelegenheit zu brechen.
     
    Er sprach eine volle Stunde, ohne ein einziges Mal unterbrochen zu werden. Die Mitglieder des Privatkabinetts lauschten mit eiskaltem Schweigen der exakten Wiedergabe des Gesprächs zwischen ihm und dem Imperator. Sullamora färbte seinen Bericht in keiner Weise schön und versuchte auch nicht, sich selbst besser darzustellen, als er in Wirklichkeit gewesen war. Er hatte es hier mit Geschäftsleuten zu tun, die keine Lust auf Übertreibungen hatten. Sie wollten nichts als Fakten, und sie bekamen auch nichts anderes als Fakten.
    Das Schweigen hielt an, nachdem er seinen Vortrag beendet hatte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, da jeder einzelne von ihnen fieberhaft über die Konsequenzen nachdachte, die die Pläne des Imperators für ihn oder sie persönlich haben würden.
    Volmer ergriff als erster das Wort. »Aber … aber … das ist ja die reinste Katastrophe! Versteht er denn nicht … Mein Gott! Wir müssen ihn aufhalten!«
    Dann traf ihn die Bedeutung dessen, was er gerade gesagt hatte, wie ein Keulenschlag; er errötete, stotterte leise etwas vor sich hin und verfiel wieder in Schweigen. Nach einer angemessenen Pause machte Sullamora einen Vorschlag. Er sagte, dass ihnen allen ein Spaziergang im Wald wahrscheinlich sehr gut tun würde.
     
    »Ein Spaziergang im Wald« war eine uralte politische Redewendung, die ursprünglich »ein Zusammenstecken der Köpfe in entspannter Atmosphäre« bedeutet hatte, bei dem der Repräsentant des einen Lagers den anderen davon überzeugen wollte, dass beiden ein gewisses Maß an bitterer Medizin bevorstand. Sie beschrieb eine Methode, mit der sich eine schwierige Entscheidung ohne den Druck der Außenwelt herbeiführen ließ.
    Etwas Ähnliches schwebte auch Tanz Sullamora vor, als er den Spaziergang vorschlug. Mit dem Unterschied, dass es zwischen den Köpfen in diesem Fall bereits eine Übereinkunft gab. Er war sich sicher, dass alle wussten, was zu tun war, dass aber jeder sich scheute, den Vorschlag als erster zu äußern. Sullamoras Einschätzung war neunzigprozentig richtig.
    Die Ratsmitglieder gingen viele Kilometer auf sich schlängelnden Pfaden durch den Wald, legten hier und da eine Pause ein, um sich an der frischen Luft oder dem Gesang eines Vogels zu erfreuen. Sie täuschten Interesse vor. Sie täuschten Freude an den einfachen Dingen des Lebens vor. Innerlich brodelte es in den Gedärmen dieser Wesen. Letztendlich war es Kyes, der das Thema auf den Tisch brachte.
    »Volmer hat recht«, sagte er. »Ich sehe keinen anderen Ausweg. Wahrscheinlich ist es auch gut so. Der Mann hat offensichtlich jeden Kontakt mit der Realität verloren.«
    Alle nickten, erleichtert darüber, dass es endlich ausgesprochen war. Alle außer Volmer. Der Mann wirkte schockiert, ja verschreckt. Seiner Meinung nach wurde seine in der

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