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Feindgebiet

Titel: Feindgebiet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Friedenszeiten zurückzuschrauben. Ein Tausendstel. Mehr nicht. Nach einer gewissen Zeit dann vielleicht eine allmähliche Senkung bis auf zwei Drittel eines Tausendstels. Auf diese Weise können die Lokalregierungen ein Viertel Tausendstel als eigene Steuer draufschlagen, um ihren Anteil der Kosten an diesem blödsinnigen Krieg zurückzahlen zu können.«
    Bei dieser Vorstellung klappte Sullamora ungläubig den Mund auf. »Wenigstens können wir den Ausstoß von AM 2 erhöhen«, sagte er. »Das bringt mehr Steuern. Abgesehen davon, dass die Herstellungskosten dadurch gleichzeitig billiger werden.«
    »Ganz bestimmt«, sagte der Ewige Imperator. »Nebenbei wird es den Wert des Credits ziemlich schnell auf den Hund bringen. Dann kommen die Leute mit dem Schubkarren voller Credits in die Kneipe, um sich ein Bier zu kaufen.«
    Sullamora wusste nicht, was ein Schubkarren war, aber er verstand so ungefähr, was sein Gegenüber damit ausdrücken wollte. »Sie haben Bier erwähnt«, sagte er. »Es gibt einen Weg, wie man zu Geld kommt, gegen den niemand etwas haben kann. Eine Steuer auf Bier. Eine Steuer auf Betäubungsmittel. Eine Steuer auf Freuden –«
    »Hieß früher mal Sündensteuer«, sagte der Imperator trocken. »Genauso eine dumme Idee. Die Tahn und ich, wir haben so viele Leute getötet und verstümmelt, dass ich eigentlich nicht darüber nachdenken will. Was uns jetzt übrig bleibt, ist eine ziemlich mies gelaunte Truppe von Untertanen.
    Die Leute in dieser Truppe sind nicht bei vielen Dingen einer Meinung. Aber wenn wir es soweit kommen lassen, dann wird das Elend der erste Hammer sein, den sie gegen uns aufheben.
    Und mit dem werden sie uns anständig eins überbraten, Tanz. Das kann ich Ihnen garantieren.
    Nein. In diesen Zeiten heißt es vielmehr, ein bisschen mehr an Sünde zuzulassen. Jede Menge Spektakel, so dicht an kostenlos wie nur irgend möglich.«
    Das alles war Sullamora völlig unverständlich. Der Imperator tat so, als würde er es nicht bemerken und fuhr fort.
    »Da wir gerade davon reden, die Leute glücklich zu machen«, sagte er. »Ist Ihnen klar, dass wir alle von einigen heftigen Steigerungen in puncto Einkommen reden? Wenn Sie etwas verkaufen wollen, müssen die Preise drastisch fallen, das ist Ihnen doch auch bewusst, oder nicht?
    Da viele meiner Mitkapitalisten normalerweise nur mit viel zu großer Verspätung kapieren, wo der Hase langläuft, ziehe ich diesbezüglich einige schwerwiegende neue Gesetze in Erwägung.«
    »Wie … wie kommen Sie denn zu dieser Einschätzung?« stieß Sullamora hervor.
    »Ganz einfach. Wenn weniger Leute arbeiten, heißt das höhere Löhne. Niedrigere Preise bedeutet mehr Produktion von Dingen, die sich diese Leute auch leisten können. Und jede Menge billiger Materialien, aus denen diese Dinge hergestellt werden. Jeder, der ein wenig Weitblick hat, versteht das. Nehmen Sie zum Beispiel Ihre Schiffe, Tanz«, sagte der Imperator und stieß Sullamora damit den Dolch genüsslich zwischen die Rippen. Sullamora wurde klar, dass der Imperator ihm jede Menge dieser schon bald nutzlosen Kriegsschiffe unterjubeln wollte. »Mit ein paar kreativen Maßnahmen haben Sie jede Menge Reste von so gut wie jedem herkömmlichen Material, aus dem sich nützliche Dinge herstellen lassen.«
    »Zum Beispiel?« Sullamora flüsterte beinahe.
    Der Ewige Imperator zuckte die Schultern. »Da bin ich überfragt. Sie verfügen doch über jede Menge Entwicklungs- und Designgenies. Sie sollen sich gleich daran machen, einige neue Sachen zu erfinden, mit denen man Essen kochen anstatt feindliche Soldaten grillen kann. Das kann doch nicht so schwer sein.
    Herrgott noch mal, Tanz. Je mehr ich darüber nachdenke, desto deutlicher stehen mir die Möglichkeiten vor Augen, die sich uns damit öffnen. Fast tut es mir leid, dass ich diesen blöden Job hier habe. Mit nur einem bisschen Hirn, einem bisschen Geld und viel Unternehmungsgeist stehen einem schon bald alle Wege offen.«
    Sullamora musste noch einige Fragen stellen. »Glauben Sie das wirklich?«
    »Aber sicher«, antwortete der Imperator. »Zumindest weiß ich, dass ich es schaffen würde, auch wenn Sie mich jetzt für großmäulig halten. Tatsache ist, dass die meisten Imperatoren so denken. Es gab mal eine Königin, schon lange her, die sagte ihren Beratern auch meistens das gleiche.
    Wenn man sie vom Thron stoßen und nur mit ihren Petticoats bekleidet an einer trostlosen Küste aussetzen würde, sagte sie immer, so würde es nicht

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