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Feine Milde

Feine Milde

Titel: Feine Milde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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goß Kaffee nach, Astrid putzte sich die Nase. Es war alles gesagt, das wußten beide.
    Sie erzählte von dem Haus, das sie sich gerade angesehen hatte.
    »Wenn’s für euch zwei zu groß ist, vielleicht wäre es ja was für die Jungen und mich.«
    »Vielleicht«, meinte Astrid. »Willst du denn nicht mit deinem Freund zusammenziehen?«
    Gabi kniff die Augen ein klein wenig zusammen. »Nein, das will ich ganz bestimmt nicht.«
    »Okay«, sagte Astrid hastig. »Du kannst es dir ansehen, wenn du willst. Ich habe den Schlüssel noch, weil ich es Helmut zeigen wollte.«
    »Prima. Wie wär’s mit morgen abend? Ich habe übrigens zwei Interessenten für dieses Haus. Kannst du Helmut sagen, vielleicht kommt er ja mal vorbei, damit wir’s besprechen.«

    Van Appeldorn humpelte zur Theke. Er hatte beim Trainingsspiel einmal mit Schmackes in den Rasen getreten, und sein rechter Knöchel fühlte sich an, als wäre er unter eine Dampframme gekommen.
    »Tja, Norbert, wir werden alle nicht jünger«, tröstete der Wirt. »Ein Alt?«
    »Ja, aber ein großes«, muffelte van Appeldorn und knallte die Sporttasche auf den Barhocker.
    »Ist schon in Arbeit, Junge!« Er zapfte kurz nach und schob ihm das Glas rüber.
    Wolfgang, der Keeper, stand schon hinter seiner Cola-Korn und sah ihn aus seinen Triefaugen an. »Kannste damit denn am Samstag überhaupt spielen?«
    »Weiß ich doch jetzt noch nicht«, grunzte van Appeldorn.
    »Sach ma’, Norbert«, Wolfgang senkte dramatisch die Stimme, »diesen Geldek, diesen Baufritzen aus dem Ruhrpott, den hattet ihr doch auch mal am Kanthaken?«
    »Stimmt«, nickte van Appeldorn. »Ist aber schon ein paar Jahre her.«
    Er trank sein Bier in einem Zug und winkte mit dem leeren Glas. Der Wirt hatte das frische schon gezapft. »Warum fragst du?«
    »Ach, ich hatte bloß gedacht, der war weg vom Fenster.«
    »War der auch. Hatte sich nach Südamerika abgesetzt. Aber war ihm wohl zu öde. Jedenfalls ist er zurückgekommen und hat sich einen cleveren Anwalt besorgt. U-Haft, mehr war nicht.«
    »Jetz’ is’ er jedenfalls wieder dick im Geschäft.«
    »Echt?«
    »Haste dat denn noch nich’ gehört? Der kauft doch da die ganzen Grundstücke am Wolfsberg zusammen. Da soll doch ’ne Schule hin, oder so wat.«
    »Sieh an, Geldek! Ich dachte, der hätte seinen Wirkungskreis nach Westfalen verlegt.«
    »Da müßt er schön bescheuert sein, wo er hier doch die ganzen Connections hat.«

29
    Für Helmut Toppe wurde es ein ruhiger Dienstag morgen. In der Frühe hatte Arend Bonhoeffer angerufen: er müsse sowieso nach Kleve und würde den Pathologiebericht von Heiderose Jansen gleich selbst vorbeibringen.
    Toppe trank Kaffee, rauchte, las die Tageszeitung und wartete.
    Warten, das taten sie im Grunde alle: sie warteten auf die Rückmeldung aus Krefeld, ob es sich wirklich um Brandstiftung handelte, sie warteten auf einen eindeutigen Hinweis, daß Jens Maywald tatsächlich in diesen illegalen Kinderhandel verwickelt war, sie warteten darauf, daß irgendeine Autowerkstatt anrief, in der ein roter Mercedes der C-Serie repariert wurde. Aber sie konnten ja schlecht die Beine hochlegen und Däumchen drehen.
    Also hatten sich Heinrichs und van Appeldorn zu Heino Müller aufgemacht, um etwas über die Jansen herauszufinden und um Heinrichs’ Neugier zu befriedigen, was das für ein Verein war, in dem man sich öffentlich den Dreck um die Ohren schleuderte.
    Astrid war zur Schreiberin des zweiten Leserbriefes gefahren, Frau Salzmann-Unkrig, die ja wohl mit der Jansen ein Hühnchen zu rupfen gehabt hatte.
    Um halb zehn tickerte ein Fax aus Krefeld herein. Die Herren Brandexperten hatten doch zügiger gearbeitet als erwartet. Toppe kämpfte sich durch das Fachchinesisch. Brandstiftung, ganz ohne Zweifel. Der Täter hatte Dieselkraftstoff auf der Stufe vor der Hintertür ausgegossen, und ein großer Teil davon war unter der Tür hindurch in den Flur geflossen. In Brand gesetzt hatte er den Kraftstoff mit Hilfe eines Lappens (Baumwolle), der mit Nitrobenzol getränkt war. Netterweise hatten die Krefelder hinzugefügt, daß man Nitrobenzol in Form von Nitroverdünnung in jedem Malergeschäft kaufen könne.
    Um Hinweise auf den Täter, eventuelle Spuren am Tatort hatten sich die Experten natürlich nicht gekümmert. Der Erkennungsdienst mußte raus, und das möglichst sofort.
    Berns freute sich, Toppes Stimme zu hören. »Der Herr Hauptkommissar, wie reizend! Sofort? Also das tut mir jetzt aber leid, wir sind bis oben zu

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