Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
Vom Netzwerk:

Ort bringen, damit sein Schreien niemanden stört.«
Tal streckte sich noch einmal. »Dann werde ich mich darauf verlassen, dass meine Mentoren ihre Magie anwenden, um
mich vor einem solchen Schicksal zu bewahren. Aber wisst
Ihr denn inzwischen, wer der Attentäter war?«
»Pasko hat sich vor allem darauf konzentriert, dich aus
dem Badehaus zu schaffen.« Robert nickte dem anderen
Mann anerkennend zu. »Er hat deine Wunden mit Handtüchern verbunden und dich in die Kutsche geschafft, bevor
irgendwer sehen konnte, wie viel von dem Blut deins war und
wie viel von dem Mädchen kam. Und das hat er alles sehr gut
gemacht.«
Pasko zuckte die Achseln. »Es ist nett von dir, dass du
mich lobst, Robert. Aber die meisten Leute sind ohnehin in
die andere Richtung gerannt oder waren von all dem Geschrei
verwirrt. Das Badehaus ist nicht besonders gut beleuchtet, und
… nun, ich wusste einfach, dass es nicht gut wäre, wenn jemand Tal wie ein Stück Hackfleisch auf dem Boden liegen
sähe.«
»Trotzdem – gut gemacht.« Robert schaute Tal an. »Du
wirst mehr über deinen Auftrag erfahren, wenn die Zeit gekommen ist, junger Freund. Sei versichert, dass wir bisher mit
dir sehr zufrieden sind, und im Augenblick brauchst du dich
nur darum zu kümmern, dieses Turnier zu gewinnen.«
»Warum?«
»Wenn du siegst, werde ich dir sagen, warum.«
»Und wenn ich nicht siege?«
»Dann wirst du nicht wissen müssen, was danach passiert
wäre, oder?«
Tal lächelte finster. »Das stimmt wohl, Meister.«
»Talon hat mich ›Herr‹ genannt. Junker Talwin Hawkins
kann mich Robert nennen.«
»Also gut, Robert«, sagte Tal. Dann fiel er wieder in seine
Rolle zurück und sagte: »Pasko, bring frische Kleidung zum
Badehaus und lass die Kutsche dort warten.« Robert fragte er:
»Wollt Ihr nicht mit ins Badehaus kommen? Es ist recht erfrischend.«
Robert nickte. »Es wäre wohl klug, in deiner Nähe zu bleiben. Dieser Attentäter mag keine besonderen magischen Fähigkeiten gehabt haben, aber jemand hat ihn mit Hilfe von
Magie in diesen Raum geschafft, entweder mit einem Transport- oder einem Unsichtbarkeitszauber. Wenn vor dem Turnier noch etwas passiert, besonders, wenn es mit unserem
Handwerk zu tun hat, sollte ich lieber in der Nähe sein.«
»Habt Ihr eine Ahnung, wer der Attentäter gewesen sein
könnte?«, fragte Tal ein weiteres Mal.
»Ein Mann«, sagte Pasko. »Niemand hat ihn erkannt, und
die Stadtwache hat die Leiche mitgenommen.«
»Haben wir jemanden auf der Wache, den wir gut genug
kennen, um mehr über diesen Mann herauszufinden?«
Pasko antwortete: »Ihr habt mit Drogan, dem Hauptmann
der Wache, Karten gespielt und könntet ihn fragen, ohne dass
es sonderlich auffiele.«
»Dann werde ich das morgen tun«, erwiderte Tal. An Robert gewandt, fügte er hinzu: »Gehen wir doch zu Fuß zu Remarga und versuchen, die gestrigen Unannehmlichkeiten so
gut wie möglich zu vergessen.«
»Oder es zumindest so aussehen zu lassen«, sagte Robert.
»Aber ich will, dass du keinen Augenblick vergisst, wie nahe
diese Leute daran waren, dich umzubringen.«
»Welche Leute?«
Robert lächelte dünn. »Das werden wir sicher schon bald
herausfinden.«
Also machten sich Tal und Robert auf den Weg, und Pasko
fing an, die Kleidung für den Abend zusammenzustellen.
    Am nächsten Morgen war es bewölkt, was zu Tals Stimmung
passte, als er die engen Straßen zur Wache entlangging, die
sich in der Nähe des alten Markts in der Stadtmitte befand.
Der Vorabend war ereignislos verlaufen, aber er war die ganze Zeit nervös gewesen, hatte einen weiteren Angriff erwartet
und festgestellt, dass er die kleinen Dinge, die ihm sonst
Freude machten, nicht recht genießen konnte. Das Abendessen bei Dawson, einem ehemaligen Gasthaus, das sich nun in
privaten Speisesälen auf Mahlzeiten für die Adligen und
Wohlhabenden spezialisiert hatte, die nicht zu Hause essen
wollten, war hervorragend gewesen wie immer, aber obwohl
das Fleisch perfekt gebraten war, die Glasuren und Saucen
höchsten Ansprüchen genügten und die Bedienung makellos
war, hatten er und Robert relativ schweigend diniert. Selbst
die guten Weine aus Ravensburgh waren ihnen kaum eine
Bemerkung wert gewesen.
    Auch der Aufenthalt später im Glücksrad hatte wenig Neues gebracht. Tal spielte gleichgültig und war offensichtlich
abgelenkt. Selbst Lady Thornhill stellte fest, dass er zerstreut
wirkte, und machte eine Bemerkung darüber. Tal lächelte und
versicherte ihr, dass das

Weitere Kostenlose Bücher