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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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in
der zweiten Reihe hatten sich mit Hellebarden und Speeren
bewaffnet, und die dritte Reihe bestand aus Bogenschützen.
Tal rief den Männern auf dem Wall zu: »Ignoriert die
Männer ganz vorn. Tötet die Bogenschützen, wenn ihr
könnt.«
Creed blinzelte. »Er erwartet einen Reiterangriff.«
Tal nickte. »Zu schade, dass wir ihm den Gefallen nicht
tun können. Er weiß nicht, dass unsere Kavallerie aus einem
Dutzend Männern bestand, die jetzt alle hier stehen.«
Zwei Dutzend Kinder, von denen die ältesten die jüngsten
trugen, rannten an ihnen vorbei durch die Toröffnung, bogen
sofort nach links ab und eilten an der Palisade entlang in den
Wald im Süden.
Die Frauen kamen heraus, viele mit Waffen, die einmal
Ravens Leuten gehört hatten. Tal schickte sie in die Häuser
links und rechts und befahl ihnen, die Feinde von hinten an
zugreifen, sobald die Bogenschützen hinter der Palisade waren.
Tal zog seine Streitmacht zurück, so nahe an die brennenden Katapulte wie möglich. Die Flammen waren niedergebrannt, aber es gab immer noch genug Hitze, um jeden davon
abzuhalten, näher zu kommen. Sie würden sich als Silhouetten vor den Flammen abzeichnen, während Ravens Männer
im Licht deutlich zu sehen sein würden, sobald sie das Dorf
betraten.
Als die Angreifer die erste Brücke erreicht hatten, eilten
die Männer der ersten Reihe in Paaren hinüber und hielten
dabei die Schilde hoch, um sich vor den Bogenschützen abzuschirmen. Die erwarteten Pfeile wurden aber nicht abgeschossen, denn die Männer auf dem Wall warteten darauf, dass
Ravens Bogenschützen in Schussweite kamen.
»Haltet euch bereit!«, schrie Tal, und plötzlich griff die
erste Reihe von Feinden an. »Haltet stand!«
Mit lautem Kriegsgeschrei rannten die ersten zwanzig
Feinde ins Dorf, und der Kampf begann. Tal wünschte sich, er
hätte mehr Zeit damit verbracht, gegen Männer mit Schilden
zu kämpfen, als er in Salador ausgebildet wurde, denn er
konnte zwar mit einem Schwertkämpfer schnell fertig werden,
aber ein Mann mit einem Schild war eine ganz andere Sache.
Das Geräusch schnappender Bogensehnen machte deutlich,
dass die Schützen auf beiden Seiten gut beschäftigt waren. Tal
hörte in der Nähe Rufe und Schmerzensschreie und nahm an,
dass Ravens Bogenschützen sich den Leuten am Boden zugewandt hatten und das halbe Dutzend Schützen, das auf sie
feuerte, ignorierten. Er hoffte nur, dass seine eigenen Leute
die Anzahl der Feinde rasch verringern konnten.
Tal schlug und stieß so heftig zu, wie er konnte, und versuchte, die Männer an seiner Seite ebenso zu verteidigen wie
sich selbst. Weitere Feinde fielen, aber es drängten immer
mehr nach.
Die Zeit schien langsamer zu vergehen, während Tal beinahe ohne nachzudenken Schläge austeilte, abfing und sich
dabei vollkommen seinem Instinkt überließ. Ein Teil seines
Geistes versuchte, das Chaos rings um ihn her zu verstehen,
aber er konnte nicht wirklich begreifen, was geschah.
Ein großer, kräftiger Söldner mit einer Narbe stieß sein
Kampfgebrüll aus, sprang auf Tal zu und schlug ihm mit dem
Schild ins Gesicht. Tal wurde nach hinten gerissen und fiel,
und dann spürte er plötzlich einen stechenden Schmerz in
seinem Rücken. Er rollte nach rechts und erkannte, dass er auf
ein Stück Holz gefallen war, das immer noch rot glühte, und
sich das rechte Schulterblatt verbrannt hatte. Er sprang auf,
das Schwert bereit, und sah den Söldner mit der Narbe auf
dem Bauch liegen. John Creed zog das Schwert gerade aus
der Seite des Mannes. »John, Achtung!«, schrie Tal, und der
Söldner duckte sich gerade noch rechtzeitig, um der Klinge
eines weiteren Feindes zu entgehen.
Tal drängte sich zwischen Creed und einen OrodonKrieger und tötete den Mann, der Creed beinahe umgebracht
hätte.
Dann brachen die Kampfgeräusche wieder über ihn herein
– Klirren von Metall, angestrengtes Ächzen, Schmerzensschreie, Flüche und unartikuliertes Wutgeschrei. Die Luft war
dick vom Gestank nach Blut, Kot, Urin, Rauch und Schweiß.
Dann schien der Wahnsinn noch heftiger zu werden, denn
nun kamen auch die Orodon-Frauen aus ihren Verstecken und
stürzten sich auf die feindlichen Bogenschützen. Die Männer
waren gezwungen, die Bögen fallen zu lassen und die
Schwerter ZU ziehen, und die Frauen nutzten ihren Vorteil.
Sie ignorierten die Tatsache, dass sie an den Waffen nicht
ausgebildet waren, stürzten sich auf die Bogenschützen und
rissen mehrere von ihnen zu Boden, die sie mit Dolchen, Küchenmessern und

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