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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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Wahnsinn. Wir haben nur ein Dutzend Männer, und Raven hat hundertzwanzig oder mehr.«
»Bis du sie erreichst, werden es schon weniger sein. Und er
wird nicht wissen, wie viele Reiter du hast. Versucht, so viel
Krach zu machen wie möglich. Er wird bei all dem Rauch
nicht viel sehen können.«
»Rauch?«
Tal zeigte dorthin, wo die Dorfbewohner damit beschäftigt
waren, alles Brennbare um die Katapulte aufzuschichten.
Creed schüttelte den Kopf. »Der Mann kommt her, um das
Dorf niederzubrennen, und du erledigst seine Arbeit für ihn?«
Tal lachte. »Die Orodon können ihre Häuser immer wieder
aufbauen, aber dazu müssen sie am Leben sein.« Er dachte
einen Augenblick nach. Er hatte fünfunddreißig Söldner und
fünfundzwanzig weitere erwachsene Orodon-Krieger, dazu
ein paar Jungen und etwa dreißig gesunde Frauen, die ebenfalls kämpfen würden, wenn es notwendig wurde. »Wenn ich
Ravens Streitmacht auf unter siebzig verringern kann, bis ihr
sie angreift, sind wir beinahe gleich stark.«
»Es wird ein Gemetzel werden«, sagte Creed.
»Diese Leute hier kämpfen um ihr Leben, John. Wofür
kämpfen Ravens Leute?«
»Für Gold, aber sie sind erfahrene Männer, und …« Creed
schüttelte resigniert den Kopf. »Du bist der Hauptmann, und
ich will verdammt sein, wenn ich einen besseren Plan habe,
also machen wir es, wie du sagst.«
Ein Mann auf der Palisade schrie Tal zu, dass die zweite
Brücke über den zweiten Graben gelegt war. Er sagte: »Wähl
deine besten Reiter aus, John, und mögen die Götter uns beistehen.« Dann drehte er sich um und rannte zur Leiter, stieg
schnell auf die Palisade hinauf und begann, den Männern zu
erklären, was er von ihnen erwartete.
Die Söldner machten sich sofort auf, einige zum Südwall,
die anderen hinter das Gebäude, wie er befohlen hatte. Zu
Jasquenel sagte Tal: »Ich brauche tapfere Männer, die hier bei
mir bleiben und Pfeile auf Raven schießen, sobald er im Dorf
ist.«
»Alle Männer werden hier bleiben, wenn du das willst.«
»Ich brauche nur zehn«, erwiderte Tal. »Fünf auf dieser
Seite des Tors bei mir und fünf auf der anderen. Wähle deine
besten Jäger aus. Aber sie müssen die Eindringlinge glauben
lassen, dass wir hier oben viel mehr Leute sind, und sag ihnen, sie sollen Krach machen und hin und her laufen.«
»Das werde ich tun.«
»Und sag den anderen, sie sollen zu dem Gebäude dort unter uns gehen« – er zeigte auf das Haus gegenüber dem, wo
Creed die achtzehn Söldner aufgestellt hatte – »und dahinter
warten. Wenn ihr seht, wie die Männer, die ich mitgebracht
habe, von dem Haus dort drüben aus angreifen, greift ebenfalls an, mit allen, die kämpfen können.« Er hielt inne. »Und
sagt den Frauen, sie sollen schreien, als würden ihre Kinder
vor ihrer Nase abgestochen, wenn ich das Feuer da drüben
anzünde.« Er zeigte auf die Katapulte. »Es soll klingen, als
wäre alles verloren, aber ich will, dass sie bewaffnet und be
reit sind, die Kinder zu verteidigen.«
»Das werden sie, Talon Silverhawk«, sagte Jasquenel und
verbeugte sich. »Ganz gleich, was heute Nacht geschieht, die
Orodon werden deinen Namen preisen, Letzter der Orosini.«
Tal packte ihn am Arm und sagte: »Mögen unsere Ahnen
uns zusehen und heute Nacht auf uns herablächeln.«
»So soll es sein«, erwiderte der Häuptling und machte sich
daran, die Befehle weiterzugeben.
Von seinem Aussichtspunkt aus sah Tal, dass die Schildkröte die Palisade beinahe erreicht hatte. Pfeile ragten aus
dem Holz wie Stacheln eines Stachelschweins, und noch mehr
bohrten sich in den Boden. Er rief: »Spart euch die Pfeile!«
Die Schildkröte drehte sich und blieb beinahe eine halbe
Stunde am Tor, und niemand konnte erkennen, was die Männer darunter taten. Als sie sich schließlich wieder zurückzogen, sah Tal, dass etwas ans Tor gebunden war, aber er konnte
nicht genau erkennen, was es war. Er eilte nach unten und
rannte zu Creed, um zu beschreiben, was er gesehen hatte.
»Schläuche mit etwas Widerwärtigem, Brennbarem«, sagte
Creed. »Haltet Ausschau nach ihren Bogenschützen, die es
mit Brandpfeilen entzünden werden.«
Tal nickte. »Danke. Viel Glück.« Er eilte zurück und erreichte die Palisade gerade, als die Bogenschützen, die vor
Raven und seinen Hauptleuten standen, ihre Pfeile anzündeten. Tal griff nach seinem eigenen Bogen und zielte. Wenn sie
nahe genug waren, um das Tor zu treffen, waren sie auch nahe
genug, um selbst ein Ziel darzustellen. Sobald der erste Feuerpfeil

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