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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Silberfalke
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Karren und Reisende drängten. Schließlich sahen sie, wie die Männer innehielten, sich umblickten,
um sich zu überzeugen, dass ihnen niemand folgte, zu dem
Schluss kamen, dass das nicht der Fall war, und ein unauffälliges Gebäude betraten.
»Was jetzt?«, fragte Caleb.
»Wir warten.«
»Worauf?«
»Wir sehen, was als Nächstes passiert«, sagte Talon und
ließ sich mit dem Rücken an einer Hauswand nieder, so dass
er aussah wie ein Jäger vom Land, der sich ein wenig ausruht.
Caleb fragte: »Hast du den Mann mit Sicherheit erkannt?«
»Ja.«
Caleb lehnte sich an die Wand und behielt die Tür des
Hauses im Auge. Die Zeit verging, und dann kamen zwei weitere Männer zur Tür und gingen ohne anzuklopfen hinein.
»Also gut«, sagte Caleb.
»Was?«
»Gehen wir zurück zum Gasthaus«, erklärte er.
»Ich will sehen, was als Nächstes passiert.«
Caleb streckte die Hand aus, packte Talon am Oberarm
und zog ihn auf die Beine. »Was als Nächstes passiert, mein
junger Freund, ist Krieg.«
»Was?«
Er wartete nicht erst auf Talons Antwort, sondern drehte
sich um und ging in Richtung des Blinden Jongleurs davon.
»Ich erzähle dir alles, wenn wir erst aus dieser Stadt heraus
sind.«
Talon folgte ihm rasch.
    Der Wagen holperte durchs Tor, und Talon blickte über die
Schulter zur Stadt zurück. Es war ungewöhnlich, dass ein
Wagen mit Waren die Stadt so spät am Tag verließ, und aus
diesem Grund hatte sich kein anderer Wagen vor ihnen befunden, ihre Ladung war schnell von den Soldaten inspiziert
worden, und dann durften sie weiterfahren. Sie würden im
Fröhlichen Landmann übernachten und am nächsten Morgen
weiterfahren.
    Caleb hatte seine Einkäufe so schnell wie möglich zu Ende
geführt und lieber dafür gesorgt, dass diverse Dinge zu
Kendricks Gasthaus geliefert würden, als darauf zu warten,
bis sie verladen waren. Es würde mehr kosten, aber das schien
Caleb nicht zu stören.
Als sie schließlich so weit vor der Stadt waren, dass niemand
sie belauschen konnte, sagte Talon: »Erzähl mir, was los ist.«
»Dieser Mann, den Webanks ›Stark‹ genannt hat, ist kein
    Söldner.«
»Das dachte ich mir schon, denn als er unser Dorf überfiel,
trug er das Wappen des Herzogs von Olasko.«
»Er heißt Quentin Havrevrulen, und er ist der viertjüngste
Sohn eines geringen Adligen aus Roldem. Er dient nun als
Hauptmann mit Sonderauftrag in der Truppe von Kaspar,
Herzog von Olasko. Hauptmann Quint, wie man ihn nennt, ist
ausgesprochen zäh und ein hervorragender Soldat. Er wird
von Herzog Kaspar für alle schwierigen Unternehmungen
eingesetzt.«
»Und was macht ein Hauptmann des Herzogs von Olasko
in Latagore, verkleidet als Wache für Kaufleute?«
»Er hat sich mit zwei Offizieren der Armee von Latagore
getroffen.«
»Die beiden Männer, die das Gebäude später betreten haben?«
»Genau. Einen kenne ich nur vom Sehen, aber von dem
anderen weiß ich auch den Namen und habe auch schon mit
ihm gesprochen. Er heißt Hauptmann Janish, und dass er mit
Quint spricht, bedeutet, dass man Latagore verraten hat.«
»Warum?«
Caleb trieb die Pferde so gut an, wie er konnte, und sagte:
»Weil Janish für die Verteidigung der Stadt zuständig ist, und
wenn er sich insgeheim mit einem Offizier einer anderen Armee trifft, ist das Verrat.«
»Also wird es Krieg geben?«
»Es gibt ihn schon, mein junger Freund. Ich wette jede einzelne Münze, die Webanks dir angeboten hat, dass Olaskos
Armee bereits auf dem Marsch ist.«
Talon fragte: »Warum sollte der Herzog von Olasko Latagore angreifen?«
Caleb erwiderte: »Frag Robert.«
Talon warf seinem Freund einen Blick zu und erkannte eine Entschlossenheit, die anzeigte, dass weitere Fragen nutzlos
wären.
Ihre Rückfahrt dauerte länger, weil der Wagen nun beladen
war und die Pferde mehr Rast brauchten. Caleb wurde jeden
Tag unruhiger.
Schließlich erreichten sie das Gasthaus, und sobald Caleb das
Tor hinter sich gebracht hatte, wies er Talon an, sich um die
Pferde zu kümmern und sich beim Abladen von Gibbs und Lars
helfen zu lassen, während er selbst sich auf die Suche nach
Kendrick machte. Talon tat, was man ihm gesagt hatte, und
als Wagen und Pferde versorgt waren, eilte er nach drinnen.
Er ging durch die Küche und gönnte Leo, Martha und
Meggie nur einen kurzen Gruß. Leo setzte dazu an, etwas zu
sagen, aber seine Worte gingen ins Leere, denn der junge
Mann war schon zum Schankraum weitergeeilt.
Dort saßen Robert und Pasko bei Kendrick. Das Gespräch
war wohl gerade ins

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