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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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während zwei
Treppen an den Seiten nach oben gingen. Kompanien, die seiner eigenen folgten, würden diese Treppen
halten und Kaspars Leute angreifen, sobald sie in
Sicht kamen. Tal führte seine fünfundzwanzig Männer über die Haupttreppe zu Leso Varens Gemächern. Er eilte den Flur entlang, der zum Vorzimmer
des Zauberers führte, und als er sich der Tür näherte,
spürte er, wie sich seine Nackenhaare sträubten. Er
blieb stehen und rief ohne zu zögern: »Zurück!«
Die hinter ihm zögerten einen Augenblick, dann
begann der Rückzug. Plötzlich zerriss ein Kreischen
von unglaublicher Lautstärke die Luft. Männer hielten sich die Ohren zu und heulten vor Schmerzen.
Tal, der der Tür am nächsten war, wurde am schwersten getroffen. Seine Knie wurden weich und drohten
nachzugeben, als er rückwärts taumelte. Als er das
andere Ende des Flurs erreicht hatte, hörte das Kreischen auf. Tal schüttelte den Kopf, um wieder klar
sehen zu können. Ohne ein Wort gab er Masterson
ein Zeichen, die Tür aufzubrechen. Masterson nickte,
stürmte los und attackierte die Tür, das Gesicht vor
Wut verzerrt.
Wenn Varen erwartet hatte, dass Tal und die anderen geflohen waren oder betäubt im Flur lagen, hatte
er sich geirrt. Mastersons massive Axt traf das Holz
in der Mitte des Schließbands, zerbrach es, und Splitter flogen durch die Luft. Er schlug noch dreimal zu,
und die einzelnen Bretter fielen. Mit einem heftigen
Tritt zertrümmerte er das Holz zwischen den Scharnieren und dem Riegel, und die Tür ging auf. Masterson stürmte hinein, direkt gefolgt von Tal.
Vierundzwanzig Männer drängten sich hinter Tal
und Masterson in den Raum. Auf der gegenüberliegenden Seite stand Leso Varen.
Der schlanke, unauffällige Mann wirkte eher verärgert als ängstlich, und er sagte nur: »Das ist jetzt
aber wirklich zu viel.«
Dann machte der Magier eine Geste, und sofort
wurde Tal von Schmerzen geschüttelt. Er konnte
kaum aufrecht stehen, und das Schwert fiel ihm aus
Fingern, die nicht mehr gehorchen wollten. Andere
Männer wanden sich am Boden oder sackten auf alle
viere und übergaben sich. Tal sah, wie seine Leute
nacheinander das Bewusstsein verloren. Nur Masterson schien auf den Beinen bleiben zu können, und
selbst er taumelte bei jedem Schritt. Als Varen sah,
dass seine Magie den riesigen Krieger nicht niederstreckte, seufzte er, als würde seine Geduld auf eine
schwere Probe gestellt. Er griff nach etwas, das aussah wie ein dünner Stab aus dunklem Holz, zeigte
damit auf den Mann mit der Axt und sprach ein paar
Worte.
Flammen umzuckten Mastersons Kopf und Schultern, und er heulte vor Schmerzen und ließ die Axt
fallen. Er sackte auf die Knie und schlug hilflos nach
den Flammen, die eine widerlich grüne Farbe hatten
und den Raum mit öligem Rauch und dem Gestank
nach brennendem Fleisch erfüllten.
Tal versuchte, vorwärts zu kriechen, obwohl sich
jeder Einzelne seiner Muskeln schmerzhaft verkrampft hatte. Er konnte seine Finger nicht zwingen,
sich um den Schwertgriff zu schließen, obwohl die
Waffe ganz in der Nähe seiner Hand lag. Mit verzweifelter Entschlossenheit zog er einen Dolch aus
dem Gürtel, nahm all seine verbliebene Kraft zusammen und warf die Klinge nach dem Magier.
Der Dolch flog wie geplant, aber Varen blieb einfach stehen, und die Waffe verharrte ein paar Zoll
vor ihm und fiel klappernd zu Boden, als wäre sie
gegen eine unsichtbare Wand gestoßen. Dann ging
Varen auf Tal zu und blickte auf ihn hinab.
»Tal Hawkins, nicht wahr? Ich bin überrascht«,
sagte er leise, aber laut genug, dass seine Stimme
über das Stöhnen und Weinen der anderen Männer
hinweg zu hören war. Er warf einen Blick auf Tals
rechten Arm und sagte: »Ich dachte, sie wollten Euch
die Hand abhacken.« Er seufzte. »Das ist das Problem mit Kaspars Leuten. Man kann sich einfach
nicht darauf verlassen, dass sie sich wirklich um alle
Einzelheiten kümmern. Ursprünglich solltet Ihr in
Salador sterben, aber Ihr hattet nicht den Anstand,
das zu tun, und jetzt taucht Ihr hier unerwartet mit
einer Armee auf … das ist alles sehr ärgerlich, Talwin.« Er sah sich um. »Wenn Kaspar seine Stadt
nicht halten kann, werde ich umziehen müssen …
schon wieder! Wie lästig.«
Er beugte sich über Tal, so dass sein Gesicht nur
ein paar Zoll von dem des jungen Mannes entfernt
war, der verzweifelt versuchte, sich aufrecht hinzusetzen.
»Ihr seid ein wirklich störrischer Junge, wie?«,
fragte Varen. Er

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