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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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zunächst versuchten musste, in Varens Gemächer zu gelangen, denn dort würde er die
Schutzzauber finden, die den Magier vor Pug und
den anderen beschützten und die Tal vernichten
musste, weil sonst alles andere umsonst wäre. Kaspar
würde weiterleben, die finstere Magie von Leso Varen könnte nicht verhindert werden, und Tals gesamtes Leben wäre vergeblich gewesen.
    Tal hatte zwei seiner besten Späher mit den Pionieren nach vorn geschickt. Er hatte ihnen klare Anweisungen gegeben: Sobald die Brücke errichtet war,
sollten sie sie überqueren, auf der anderen Seite nach
oben klettern und dann in der ersten großen Höhle
warten, wo Tal selbst sich an die Spitze setzen und
die Soldaten durch den Irrgarten von Gängen führen
würde, der sie zu der einzigen Höhle brachte, die
groß genug war, um seine gesamte Armee aufzunehmen. Von dort aus war es nur noch ein kurzer
Marsch zu den verlassenen Kellern in der Zitadelle,
die Kaspars Untergang sein würden.
    Tal betrachtete seine Männer, als sie vorbeiritten
und sich zu Sammelpunkten begaben, wo sie ihre
Pferde absatteln und in der Obhut von Dienern lassen
würden. Sie waren eine Mischung aus Veteranen, die
John Creed rekrutiert hatte, und neuen Leuten aus
Dörfern in der Nähe von Karesh’kaar, junge Männer
und ein paar Frauen, die das Gefühl hatten, dass ihre
Heimat ihnen keine Zukunft bot. Tal hatte allen versprochen, dass man ihnen nach dem Krieg erlauben
würde, sich in Olasko niederzulassen … selbstverständlich immer vorausgesetzt, dass sie siegten. Tal
sah zu, wie die letzten Reiter ihr Ziel erreichten und
sich einen Ruheplatz suchten. Als die Packtiere in
Sicht kamen, ritt Tal zum vordersten Lager.
    Dort warteten Quint Havrevulen, John Creed und
die Barone Visniya und Stolinko. Sie waren den Plan
Hunderte von Malen durchgegangen, aber Tal sagte:
»Noch einmal. Berichtet.«
    Quint erklärte: »Wir haben Nachricht von den
Spähern der Nachhut, dass dort alles klar ist und
niemand bemerkt hat, dass wir hier sind.«
    Creed fügte hinzu: »Tal, wir wissen alle, was wir
tun.«
»Ich kann im Augenblick nicht anders, als mir
Sorgen zu machen«, erwiderte Tal.
Visniya sagte: »Wenn die Soldaten aus Kesh an
Land gehen, werden sie feststellen, dass wichtige
Verteidigungsstellungen nicht bemannt sind oder
verwirrende Befehle erhalten haben. Unsere Freunde
werden dafür sorgen, dass die äußere Stadt kein großes Hindernis darstellt.«
»Sie war niemals viel wert, wenn man die Lage
der Stadt bedenkt«, warf Stolinko ein. »Morgen bei
Sonnenuntergang werden Kaspars Streitkräfte entweder auf dem Rückzug sein oder sich bereits in die
Zitadelle zurückgezogen haben.«
Tal nickte. Sie würden einen ganzen Tag brauchen, um durch die Höhlen die Keller der Zitadelle
zu erreichen. »Dann werden wir in zwei Tagen im
Morgengrauen angreifen.«
Das war ein Punkt, der ihn beunruhigte: Er hätte es
vorgezogen zu warten, bis all seine Männer an Ort
und Stelle waren, bevor er die Zitadelle von innen
her angriff. Aber in den Höhlen und Kellerräumen
war einfach nicht genug Platz. Er musste zweihundert Männer eine Treppe hinaufführen und hoffen,
dass sie deren Ende erreichten, bevor jemand Alarm
schlug, und eine Schlüsselposition einnehmen konnte, während der Rest seiner Armee in die Zitadelle
eindrang.
Wenn er und seine Männer auf dieser Treppe entdeckt wurden, würden sechs Männer mit Schwertern
und Armbrüsten genügen, um sie dort eine Woche
festzusetzen.
Tal gab die Zügel seines Pferdes seinem Diener,
dann hockte er sich zu den anderen. Er zog den
Handschuh von der rechten Hand und bewegte sie.
»Wenn ich diesen Stumpf nicht selbst gesehen hätte«, sagte Quint, »würde ich nicht glauben, dass man
dir je die Hand abgehackt hat.«
Tal schaute seine Finger an, bewegte sie und sagte: »Es hilft, Freunde zu haben, die ein paar Tricks
kennen.«
»Nun«, meldete sich der stets pessimistische Stolinko zu Wort, »ich hoffe, du hast auch noch ein paar
gute Tricks für die nächsten zwei Tage auf Lager.«
John Creed sagte: »Nach allem, was Tal uns erzählt hat, glaube ich nicht, dass wir Tricks brauchen.
Es sieht aus wie ein ganz normaler Kampf, und wer
immer die größere Willenskraft hat, wird siegen.«
    Stundenlang schlichen sie durch die Dunkelheit. Jeder zehnte Soldat hatte eine Fackel. Tals Fähigkeit,
sich an Einzelheiten zu erinnern, obwohl seit seinem
letzten Besuch hier vier Jahre vergangen waren, sparte ihnen

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