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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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einen Freund
an Kaspars Hof einzuwenden hätten.«
Tal lehnte sich zurück, als wollte er die Äußerung
erst einmal verdauen. »Ihr wollt, dass ich für Euch
spioniere?«
Burgess schüttelte den Kopf und sagte: »Nein, das
nicht, Tal. Ich möchte gerne dem Herzog vorgestellt
werden, wenn ich nach Olasko komme. Und wenn
Ihr dies oder jenes hört, etwas, das mir und meinen
Handelspartnern einen Vorteil verschafft … nun, sagen wir mal, die Belohnung könnte in einem solchen
Fall sehr großzügig ausfallen.«
Wieder überlegte Tal einen Moment, dann fragte
er: »Wie großzügig?«
»Das hängt von vielem ab«, antwortete Burgess.
»Wenn Ihr meinem Handelshaus eine Audienz bei
Herzog Kaspar verschafft, wird man Euch gut belohnen. Sollte das Ganze sogar zu Handelskonzessionen
führen, werdet Ihr wohlhabend sein.«
Tal schwieg, als dächte er über das Angebot nach.
»Solange ich nicht gegen den Schwur verstoßen
muss, der mich an den Herzog bindet.«
Burgess spreizte die Finger. »So etwas würden wir
nie von Euch verlangen.«
»Nun, ich werde sehen, was ich tun kann.«
»Wunderbar. Mein Kontor ist gut bekannt, es liegt
direkt am Hafen, nicht weit vom königlichen Kai
entfernt. Jeder kann Euch den Weg zeigen. Solltet Ihr
Euch entschließen, mit mir zusammenzuarbeiten,
kommt vorbei oder schickt eine Nachricht. Falls ich
wieder zu Hause sein sollte, nachdem meine Frau
zurückgekehrt ist, werdet Ihr einen meiner Geschäftspartner antreffen.« Er stand auf. »Und nun,
Junker, sollte ich lieber nach Hause gehen. Das hier
war ein angenehmer, wenn auch teurer Abend.« Bur
gess verließ nach einem Handschlag die Schänke.
Einen Augenblick später stand Tal selbst auf und
ging zur Tür. »Warte einen Moment«, sagte er im
Vorbeigehen zu Amafi, »dann folge mir. Finde heraus, ob mich jemand verfolgt.«
Amafi nickte kaum merklich, und Tal verließ die
Schänke.
Er ging in die Nachtluft hinaus und bemerkte, wie
still die Stadt geworden war. Tal schlenderte über die
kopfsteingepflasterte Straße auf den Palast zu. Der
Weg würde mindestens eine halbe Stunde dauern,
also hatte er genug Zeit, um darüber nachzudenken,
was er als Nächstes tun sollte.
Burgess war entweder ein Agent der Krone der Inseln, oder er war das, wofür er sich ausgab, nämlich
ein ehrgeiziger Kaufmann, aber mit Sicherheit war er
in erster Linie seinem eigenen Wohlergehen verpflichtet und nicht dem von Tal oder Herzog Kaspar.
Tal würde vorsichtig sein müssen.
Auf halbem Weg zum Palast bemerkte Tal, dass er
verfolgt wurde. Er erwartete einen Angriff, aber
nichts geschah, und er erreichte das Tor des Palastes.
Dort nannte er dem Wachposten seinen Namen und
informierte ihn, dass sein Diener ihm folgen würde
und der Mann kein Wort der Königssprache beherrschte. Der Wachhauptmann erklärte, er würde
den Diener weiterschicken, und Tal erreichte seine
Gemächer ohne weitere Vorfälle.
Kaum eine Viertelstunde später kam Amafi herein.
»Euer Wohlgeboren, es war, wie Ihr dachtet. Man hat
Euch verfolgt.«
»Zweifellos ein Agent des Königs der Inseln«,
sagte Tal und machte sich daran, die Stiefel auszuziehen.
»Nein, Euer Wohlgeboren, ich habe den Mann erkannt.«
»Wer war es denn?«
»Hauptmann Prohaska. Der Herzog hat Euch verfolgen lassen.«
»Ah«, sagte Tal. »Das ändert einiges.«
»Was werdet Ihr tun, Euer Wohlgeboren?«
Tal bedeutete Amafi, seine getragene Kleidung
wegzuschaffen. »Das ist doch offensichtlich. Morgen
werde ich zum Herzog gehen und alles gestehen.
Und jetzt blas die Kerze aus und leg dich schlafen.«
    Tal wartete, während der Herzog ein Pergament studierte, das ein Bote aus Opardum gebracht hatte.
Dann senkte Kaspar das Blatt und blickte Tal an.
»Ihr wolltet mich sprechen, Junker?«
Tal sagte: »Euer Gnaden, gestern Abend wurde ich
von einem Mann angesprochen, den ich für einen
    Agenten des Königs der Inseln halte.«
»Tatsächlich? Erzählt mir mehr, Tal.«
Tal berichtete von seiner Begegnung mit Burgess
    vor zwei Abenden und von dem Gespräch in der letzten Nacht. Als er fertig war, nickte Kaspar und
schwieg einen Augenblick. Dann sagte er: »Ihr habt
wahrscheinlich Recht. Dieser Burgess könnte ein
Teil von Lord Vallens sehr fähigem Spionagenetz
sein. Lord James’ Großvater hat es während der Regierungszeit von König Lyam eingerichtet, zunächst
in Krondor, dann hier in Rillanon. Es ist gewachsen
und verfeinert worden und kann es nun durchaus mit
dem Spionagenetz von Kesh aufnehmen.« Er schaute
aus dem

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