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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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Fenster auf die Stadt hinab und fügte hinzu:
»Da ich nicht über ihre Mittel verfüge, muss ich
mich auf andere Möglichkeiten verlassen.« Kaspar
wandte sich wieder Tal zu, betrachtete ihn forschend
und fuhr dann fort: »Ihr habt Euch korrekt verhalten,
indem Ihr mich über diese Kontaktaufnahme informiertet. Ich möchte, dass Ihr diesen Burgess aufsucht
und ihm sagt, dass Ihr bereit seid, für sein Handelshaus zu arbeiten.«
    Tal setzte eine überraschte Miene auf, sagte aber
nur: »Ja, Euer Gnaden.«
»Es mag sein, dass dieser Burgess genau das ist,
wofür er sich ausgibt, und vielleicht wird etwas Gutes daraus entstehen; er hat vielleicht tatsächlich ein
paar Waren, die ich erwerben werde, oder wir können ein besseres Handelsabkommen mit den Inseln
treffen, als wir bisher hatten – im Allgemeinen brauchen sie hier wenig von dem, was wir zu bieten haben, und wir brauchen vieles von ihnen, also verläuft
der Handel mit ihnen für gewöhnlich zu unserem
Nachteil. Aber es könnte auch sein, dass dieser Burgess versucht, Euch als Spion anzuwerben.«
»Ich würde nie einen Eid brechen, Euer Gnaden«,
sagte Tal.
»Ich weiß, aber obwohl Ihr ein sehr fähiger junger
Mann seid, Tal, habt Ihr keine Ahnung, wie heimtückisch die Menschen sein können. Dieser Mann
wird Euch vielleicht einige Zeit lang denken lassen,
dass er ist, was er behauptet zu sein, und Euch gestatten, ein paar harmlose Informationen zu liefern, aber
am Ende würde er Euch gewisse ›Beweise‹ vorlegen,
die es so aussehen ließen, als hättet Ihr Olasko verraten. Und dann wärt Ihr ihm ausgeliefert. Nein, spielen wir eine Weile mit und sehen, was geschieht. Am
Ende wird schon klar werden, ob Burgess ein Spion
oder ein Kaufmann ist.« Kaspar berührte das Kinn
mit dem Zeigefinger und fügte hinzu: »Es könnte
sich als nützlich erweisen, wenn er ein Spion wäre,
denn dann könnten wir ihm mitteilen, was wir die
Inseln wissen lassen wollen.«
»Was immer Euer Gnaden wünschen«, erwiderte
Tal.
Kaspar sagte: »Wir verbringen noch zwei Tage
hier, dann reisen wir nach Opardum. Studiert weiterhin die Stadt und sucht diesen Burgess auf, wie ich
gesagt habe. Ihr könnt jetzt gehen.«
»Ja, Euer Gnaden.«
Tal verließ die Gemächer des Herzogs und eilte zu
seinen eigenen Räumlichkeiten. Es war eine Stunde
nach Sonnenaufgang, und Rillanon würde von Aktivität nur so wimmeln. Es tat ihm bereits Leid, diese
wunderbare Stadt hinter sich lassen zu müssen, aber
er hatte Pflichten. Als er sein Zimmer erreichte, wartete Amafi dort bereits auf Anweisungen.
»Leg Kleider zum Wechseln bereit. Ich werde mit
den Offizieren der königlichen Garde trainieren, und
danach werde ich baden. Warte eine Stunde, und
dann bestell heißes Wasser. Danach Essen in der
Stadt und weitere Erkundungen.«
»Ja, Euer Wohlgeboren«, sagte Amafi.
Tal schloss die Tür und eilte zum königlichen
Zeughaus.
Das Zeughaus hatte nichts von der Großartigkeit
des Hofs der Meister, nicht einmal die Eleganz des
Hauses der Klingen in Salador. Es war ein düsteres
Steingebäude nahe dem Südtor des Palastkomplexes,
und die hohen Fenster ließen gerade genug Licht
herein, dass die Halle trüb beleuchtet war. Fünf große Räder mit Kerzen hingen an der Decke und spendeten zusätzlich Helligkeit.
Der Raum war beinahe überfüllt, denn es hatte
sich rasch im Palast herumgesprochen, dass der Sieger des Turniers der Meister mit den Besten, die das
Königreich der Inseln zu bieten hatte, Übungskämpfe
ausfechten wollte.
Sie jubelten, als Tal mit seinem dritten Gegner fertig war, einem begabten jungen Leutnant, der ihn
hart bedrängt hatte. Lachend schüttelte Tal dem
Mann die Hand und sagte: »Bravo, mein Freund.
Wärt Ihr beim letzten Turnier dabei gewesen, hättet
Ihr es sicher unter die letzten acht geschafft. Gut gemacht!«
Der Schwertmeister des Königs, zuständig für die
Ausbildung der Soldaten der königlichen Hausgarde,
sagte: »Junker, ich habe vierzig Jahre Dienst unter
drei Königen hinter mir, und in dieser Zeit habe ich
zwar Schwerter gesehen, die es mit Eurem aufnehmen könnten, aber es waren nicht viele. Ich danke
Euch für die unterhaltsame und lehrreiche Präsentation.«
Die versammelten Offiziere jubelten, und einen
seltsamen Augenblick lang fühlte sich Tal ihnen
verwandt. Er stammte nicht von den Inseln, aber er
hatte die falschen Farben eines Adligen aus diesem
Reich so lange getragen, dass er beinahe das Gefühl
hatte,

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