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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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ein anderer Teilnehmer der
Runde die Karten gab, fügte er hinzu: »Ja, er ist ein
recht einflussreicher Kaufmann namens Quincy de
Castle. Ihr habt vielleicht schon von ihm gehört.«
Tal sah Burgess ins Gesicht. Es gab ein winziges
Zucken, aber er sagte: »Ich glaube nicht.« Tal wusste, dass er log.
Das Spiel ging noch eine Stunde weiter, und Tal
gewann weder, noch verlor er allzu viel. Am Ende
des Abends hatten sich die beiden reisenden Kaufleute gut geschlagen, ein ortsansässiger Kaufmann
hatte zumindest nichts verloren, und Burgess hatte
heftige Verluste einstecken müssen. Tals Verluste
waren gering.
»Ich lade Euch noch zu einem Glas ein, bevor wir
uns verabschieden«, sagte Tal, nachdem die anderen
gegangen waren.
»In Ordnung«, erwiderte der Kaufmann.
Tal winkte der Kellnerin: »Den besten Wein, den
Ihr habt.«
Das Mädchen kehrte mit einer Flasche und zwei
Kelchen zurück und zog den Korken. Sie goss einen
kräftigen jungen Rotwein ein, der nach Trauben,
Gewürzen und Eichel roch. Burgess trank einen
Schluck und sagte: »Nicht schlecht.«
»Eine Mischung aus mehreren Traubenarten;
kommt irgendwo aus der Nähe von Salador, denke
ich.«
»Ihr kennt Euch mit Wein gut aus«, stellte Burgess
fest.
»Ich habe einige Zeit in Salador gewohnt. Es ist
eine vertraute Mischung. Wenn ich zuvor nicht Bier
getrunken hätte, könnte ich sogar versuchen zu raten,
welcher Winzer ihn hergestellt hat.«
Burgess lachte. »Ich war nie ein großer Weintrinker. Mir ist dunkles Bier lieber.« Als er sah, dass Tal
die Kellnerin zurückrufen wollte, fügte er jedoch
rasch hinzu: »Aber der hier ist gut. Ich trinke ihn
gern. Besonders, da ich nicht dafür zahlen muss.«
Tal trank einen großen Schluck, dann sagte er: »Es
könnte mir gefallen, hier zu wohnen.«
»Rillanon ist eine wunderbare Stadt«, stimmte
Burgess ihm zu. »Ich bin allerdings noch nie in Opardum gewesen.«
»Ich auch nicht«, gab Tal zu.
»Oh, ich dachte, Ihr stündet im Dienst des Herzogs.«
»Das tue ich auch«, sagte Tal nach einem weiteren
Schluck. »Aber erst seit kurzem. Wir sind uns in
Roldem begegnet, nach dem Turnier am Hof der
Meister.«
»Ihr habt dort wirklich etwas geleistet, Tal.«
Tal zuckte die Achseln. »Jeder Mann hat seine
Begabungen. Einige von uns sind für eine Sache talentierter als für andere. Ich bin ein guter Jäger und
Schwertkämpfer. Und Ihr?«
»Ich bin ein erfolgreicher Kaufmann«, erwiderte
Burgess. »Und ein miserabler Spieler.«
»Verheiratet?«
»Ja«, sagte Burgess. »Meine Frau besucht gerade
ihre Verwandten in Dolth. Deshalb bin ich derzeit
abends so oft unterwegs. Es ist einsam zu Hause.«
»Kinder?«
»Ein Junge. Er ist in der Armee, dient im Regiment des Königs.«
»Eine gute Position.«
Burgess blickte nachdenklich drein. »Ich habe
zwanzig Jahre lang Kunstgegenstände an den Palast
verkauft, Tal. Dabei waren auch ein paar Abschlüsse,
die mich meinen Profit kosteten, damit Leute wie
Lord Howell mir wohlgesonnen bleiben. Das Offizierspatent meines Sohnes war nicht billig, aber er
wollte immer Soldat sein, und ich wollte nicht, dass
er auf den Zinnen der Burg eines Grenzbarons oben
im frostigen Norden endet. Außerdem hat er, falls es
ihm gelingen sollte aufzusteigen, Aussichten auf eine
gute Heirat, vielleicht sogar mit der Tochter eines
Adligen.«
Tal nickte. »Ihr habt also Ehrgeiz in Bezug auf Euren Sohn.«
»Welcher Vater hätte den nicht?«
Tal erinnerte sich an seinen eigenen Vater. Sein
Volk hatte eine ganz andere Einstellung zum Leben
gehabt. Einen Moment lang verspürte er quälende
Sehnsucht, dann zwang er sich, sie beiseite zu schieben. Zu viel an die Vergangenheit zu denken tat nur
weh. Sein Vater war auf die Art der Orosini ehrgeizig gewesen; er hatte gewollt, dass Talon ein guter
Vater, Ehemann und Angehöriger der Dorfgemeinschaft wurde.
Schließlich sagte Tal: »Ihr habt wohl Recht. Mein
Vater wollte ebenfalls, dass ich Erfolg habe.«
»Und den hattet Ihr ja auch«, erwiderte Burgess.
»Ihr seid offiziell der beste Schwertkämpfer der
Welt, und Ihr steht im Dienst von Herzog Kaspar von
Olasko. Ihr habt eine glänzende Zukunft vor Euch.«
Der Kaufmann überzeugte sich rasch, dass sich niemand in der Nähe aufhielt, und beugte sich näher zu
Tal. »Und ich kann Euch dabei helfen, dass sie noch
glänzender wird, Tal.«
Leise sagte Tal: »Ich höre.«
»Ich weiß zwar nicht, was Ihr alles erfahren werdet, aber ich will es einmal so ausdrücken: Es gibt
Leute hier in Rillanon, die nichts gegen

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