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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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tatsächlich einer von ihnen zu sein. Er hob sein
Schwert zum Gruß, dann nickte er.
»Ihr schmeichelt mir, Schwertmeister.«
Die Offiziere begannen sich zurückzuziehen, und
Amafi reichte Tal ein Handtuch. »Euer Bad wartet«,
sagte er auf Queganisch.
Eine andere Stimme von hinten, die ebenfalls
Queganisch sprach, warf ein: »Sind die Badezimmer
hier in Rillanon nicht wunderbar?«
Tal drehte sich um und sah, wie Lord James auf
ihn zukam. Er verbeugte sich. »Euer Gnaden.«
Nun redete James in der Sprache des Königs weiter. »Ich habe viel mit Queg zu tun. Da hilft es, die
Sprache zu beherrschen.«
Er warf Amafi einen Blick zu. »Wie seid Ihr zu
einem queganischen Kammerdiener gekommen?«
»Eine lange Geschichte, Euer Gnaden«, erwiderte
Tal.
»Dann ein andermal«, sagte James. »Ihr könnt
bemerkenswert gut mit diesem Schwert umgehen,
junger Mann.«
»Danke. Es ist ein Talent, und ich kann mir darauf
eigentlich nicht mehr einbilden als ein Vogel auf seinen Gesang. Es ist einfach etwas, was ich kann.«
»Bescheiden?« Der Herzog zog die Brauen hoch.
»Erstaunlich. Die meisten jungen Männer könnten in
einer solchen Situation nicht aufhören, mit ihren
Verdiensten zu prahlen. Aber Ihr seid nicht wie die
meisten jungen Männer, nicht wahr, Junker?«
»Ich verstehe nicht, was Ihr meint.«
Auf Queganisch sagte James zu Amafi: »Geh voraus und bereite das Bad für deinen Herrn vor. Ich
werde schon dafür sorgen, dass ihm nichts zustößt.«
Der Diener warf Tal einen Blick zu, und Tal nickte. Amafi verbeugte sich und ging. Inzwischen waren
auch die letzten Offiziere verschwunden, und Tal
und Lord James befanden sich allein im Zeughaus.
»Lasst uns ein wenig plaudern.«
»Zu Diensten, Euer Gnaden.«
»Nicht wirklich, da Ihr Herzog Kaspar dient.
Kommt, wir gehen nach draußen.« Sie verließen das
Gebäude, und als sie den Hof überquerten, fragte
James: »Wie kommt es, dass Ihr einen queganischen
Attentäter zum Leibwächter habt, Tal?«
Tal versuchte, seine Überraschung zu verbergen.
»Attentäter?«
»Petro Amafi ist uns nicht unbekannt. Tatsächlich
wird er in Salador gesucht. Wusstet Ihr das?«
»Nein«, antwortete Tal aufrichtig. Nun war es erheblich verständlicher, dass Amafi in Tals Dienst
getreten war.
»Ich hätte ihn gefangen nehmen lassen, aber als
Angehöriger von Herzog Kaspars Gefolge verfügt er
über eine gewisse diplomatische Immunität. Kann
ich mich darauf verlassen, dass Ihr ihn mitnehmt,
wenn Ihr abreist?«
»Ja, selbstverständlich.«
»Gut. Und er ist nicht der Einzige, der nicht ist,
was er zu sein behauptet«, erklärte der Herzog, als
sie den leeren Paradeplatz überquerten.
»Euer Gnaden?«
»Wer immer Ihr seid, mein junger Freund, Eure
Papiere halten einer näheren Untersuchung nicht
stand. Ich habe Euer Adelspatent gesehen, und es ist
vielleicht die beste Fälschung, die mir je unter die
Augen gekommen ist, aber es ist immer noch eine
Fälschung.«
Tal versuchte, beschämt dreinzublicken, ohne
schuldig zu wirken. »Wie ich schon zu Seiner Majestät sagte, Euer Gnaden, ich weiß nicht, wie mein
Vater es geschafft hat, dass das Patent akzeptiert
wurde. Ich habe den Rang nie ausgenutzt und nie
versucht, in diesen Ländereien Zins zu erheben.«
James lachte. »Daran habt Ihr gut getan, denn Eure
›Pächter‹ bestehen nur aus Fröschen, Moskitos, Fliegen, Sumpfschweinen, ein paar Giftschlangen und
einigen Schmugglern. Es ist, wie Ihr sagtet, wertloses
Sumpfland in der Nähe von Ylith. Ich weiß nicht,
wer dieses Patent eingereicht hat, Euer Vater oder ein
anderer. Aber ganz egal, wer es war, es bringt mich
in eine Zwangslage.«
»Worin besteht die, Euer Gnaden?«
James blieb stehen, als sie die Treppe erreichten,
die in den Hauptteil des Palastes führte. »Der König
hat Euren Rang vor Zeugen anerkannt, und was immer der Ursprung dieser Patente sein mag, sie sind
nun so echt, als hätte sein Vater sie Eurem Vater gewährt. Darüber hinaus seid Ihr hier auf den Inseln so
etwas wie ein Held. Ihr seid der erste Inselmann, der
beim Turnier der Meister gesiegt hat. Wenn Ihr hier
in Rillanon bliebet, würde ich Lord Valien bitten,
Euch gut im Auge zu behalten. Aber Ihr reist in zwei
Tagen in eine sehr weit entfernte Stadt. Ich habe allerdings den Verdacht, dass Ihr ein sehr gefährlicher
Mann sein könntet, Tal. Mein Großvater hat mich
gelehrt, dieses gewisse Kribbeln im Nacken zu respektieren, das ihm sagte, wenn etwas nicht in Ordnung war. Und Ihr,

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