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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig der Fuchse
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am Hof zu überzeugen, dass … nun, sie fürchten den Zorn des Fürsten.« Sie klang bitter, als sie
hinzufügte: »Wenn sie doch eigentlich seinen erleichterten Dank erwarten sollten.«
»Ich würde ihn vielleicht fürchten, aber ich erwarte, morgen schon wieder abzureisen, vielleicht gefolgt von einer Kriegserklärung.«
Sie begleitete ihn zur Tür ihrer Gemächer. Nach
einem leidenschaftlichen Kuss sagte sie: »Noch ist
nicht alles verloren. Ihr seid ein großartiger Junge,
und ich bewundere Euch, aber ich werde meine Haltung nicht ändern, nur um Euch zu schützen. Ich sagte Euch allerdings, dass Krieg nur ein letzter Ausweg
sein wird. Ich erwarte, dass Ihr heute Nachmittag vor
dem Kabinett sehr überzeugend seid, Tal. Gebt mir
etwas, womit ich arbeiten kann, und wir können den
Krieg verhindern.« Dann senkte sie den Blick und
fügte hinzu: »Aber ganz egal, wie die Sitzung am
Nachmittag verläuft, ich erwarte, dass wir später am
Abend unter vier Augen darüber sprechen.«
»Es wird mir ein Vergnügen sein, Hoheit«, sagte
Tal, bevor er sie noch einmal küsste und dann die
Gemächer verließ.
Falls die Palastwachen überrascht waren, einen
Botschafter zu sehen, der im Morgengrauen die Privatgemächer der Fürstin verließ, verbargen sie das
meisterhaft. Sie richteten die Augen weiter geradeaus, als Tal in seine eigenen Räumlichkeiten zurückkehrte.
In seinem Zimmer fand Tal Amafi in einem Sessel
schlafend vor, die Füße ausgestreckt, neben einem
Tisch mit Phiolen und Tiegeln. Die Tür schloss sich
mit einem leisen Klicken des Riegels, und Amafi erwachte.
»Euer Wohlgeboren«, sagte der Kammerdiener. Er
stand auf und zeigte auf den Tisch. »Ich habe alles
vorbereitet.«
Tal warf Amafi einen überraschten Blick zu.
»Nachdem Ihr gegangen wart«, sagte der ehemalige Attentäter, »habe ich mir die Freiheit genommen,
diese Räumlichkeiten vollständig zu inspizieren.
Salmater hält sich an die Regeln der Diplomatie. Es
gibt keine Lauschposten und Gucklöcher, da bin ich
sicher.«
Tal nickte, dann sah er die Sachen auf dem Tisch
an und fragte: »Wo ist es?«
Amafi griff nach einer winzigen blauen Phiole und
sagte: »Hier.«
»Hat niemand Verdacht geschöpft?«
»Ich bin in drei Apotheken gegangen, habe in jeder andere Bestandteile erworben und den Gardisten
gesagt, ich könnte das, was ich für Eure Gesundheit
brauche, nicht finden. Sie waren ausgesprochen gelangweilt und abgelenkt, nachdem ich den ganzen
Morgen damit verbracht hatte, in diversen Geschäften weitere Geschenke für Lady Natalia zu suchen.«
Er zeigte auf einen anderen Tisch in der Ecke, wo
verschiedenes Kunsthandwerk, ein wenig Schmuck
und Fläschchen mit seltenen Parfüms lagen.
»Natalia wird entzückt sein«, sagte Tal.
»Wie war die Nacht, Euer Wohlgeboren?«
»Recht angenehm«, erwiderte Tal. »Es ist im
Grunde eine Schande. Sie hält mich für einen jungen
Narren und versucht mich auszuspionieren, bevor sie
mich mit einer schlauen kleinen Bitte ihres Gemahls
zu Kaspar zurückschickt. Sie versucht, Zeit zu schinden. Es ist eine Schande, dass wir nicht herausfinden
können, an wen sie Botschaften schickt und wer der
wahre Drahtzieher dieser Intrige gegen Olasko ist.«
»Es wäre vielleicht möglich, wenn Ihr eine Informationsquelle im Palast finden könntet. Minister Odeski scheint ein recht ehrgeiziger Mann zu sein.«
Tal grinste. »Ich habe ihn ebenso eingeschätzt.
Aber das kann nicht an einem einzigen Tag geschehen. Und wir müssen nach Olasko zurückkehren, bevor die unseligen Ereignisse ihren Lauf nehmen.« Er
zeigte auf die Sachen aus der Apotheke, die auf dem
Tisch lagen. »Sorg dafür, dass alles vernichtet wird.«
»Selbstverständlich, Euer Wohlgeboren. Ich werde
die Phiolen in unterschiedliche Latrinen im Palast
werfen. Ich bin sicher, dass niemand auf die Idee
kommen wird, die Misthaufen zu durchsuchen.«
Der Unrat aus dem Palast wurde auf großen Wagen weggebracht und wahrscheinlich außerhalb der
Stadt abgeladen, auf Dungfeldern getrocknet und
später auf Bauernhöfen als Dünger benutzt. Sollte ein
Bauer eine winzige blaue Glasflasche in seinem
Dünger finden, würde er keine Ahnung haben, wo sie
herkam.
»Sehr gut. Das sollte genügen.«
»Was geschieht also heute, Euer Wohlgeboren?«
»Heute ruhe ich mich aus, bevor ich zum Rat des
Fürsten gerufen werde, und dann kann ich mich hinsetzen und zusehen, wie die Fürstin das Land regiert.
Es sollte unterhaltsam, wenn auch vorhersehbar

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