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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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und auf ihn zeigte. Der Geschäftsführer schaute in seine Richtung, und Kaspar winkte den Queganer an seinen Tisch.
    Als Amafi sich hinsetzte, sagte Kaspar: »Du musst unbedingt das Täubchen probieren. Die Küche hier ist einfach verblüffend.«
    »Das habe ich gehört, Euer Wohlgeboren.«
    »Du siehst gut aus«, sagte Kaspar und zeigte mit der Gabel auf Amafis neue Kleidung.
    »Danke. Es fühlt sich gut an, wieder sauber zu sein.«
    Magary kam auf sie zu, aber als sie Amafi sah, erstarrte ihre Miene, und sie zögerte. Dann drehte sie sich um und verschwand in der Küche.
    Amafi saß einen Augenblick wie erstarrt da, dann stand er auf. »Euer Wohlgeboren, wir müssen gehen.
    Sofort!«
    Kaspar lehnte sich zurück. »Was?«
    Amafi streckte die Hand aus und packte ihn am Arm. »Sofort, Herr, beeilt Euch. Man hat mich erkannt.«
    Kaspar war erst halb aufgestanden, als die junge Frau aus der Küche zurückkam, gefolgt von zwei Männern, die beide weiße Kochkleidung trugen.
    Noch bevor Amafi oder Kaspar die Waffe ziehen konnte, hatte einer der beiden ein Schwert auf sie gerichtet.
    »Na, wenn das nicht die unerwartetste Überraschung meines Lebens ist«, sagte Talwin Hawkins.

    Achtzehn
Konfrontation
    Kaspar verharrte reglos.
    Der Ernst der Situation war ihm vollkommen bewusst. Er hatte den Mann gefunden, den er suchte, aber wenn er auch nur ein einziges falsches Wort sagte, nur eine falsche Bewegung machte, würde er auf der Stelle sterben.
    Hellblaue Augen, in denen kalte Mordlust stand, betrachteten Kaspar. Tal Hawkins hatte den Mund zu einem freudlosen Grinsen verzogen. Die Gäste sahen sein gezogenes Schwert, und viele begannen, sich nervös von ihren Tischen zu erheben.
    »Bitte, bleibt sitzen. Das hier ist nur ein kleines Missverständnis über den Preis für eine Mahlzeit«, erklärte Tal. Er winkte Amafi und Kaspar mit dem Schwert zur Küche. »Dort hinein, bitte, meine Herren.« Und leiser: »Denkt daran, dass ich Euch aufschlitzen kann, bevor Ihr auch nur eine einzige falsche Bewegung gemacht habt.«
    Kaspar ging vorsichtig auf die Küche zu und sagte: »Amafi, mach keine Dummheiten. Du bist nicht mehr so schnell wie früher.«
    »Ja, Herr«, erwiderte Amafi. »Eine Tatsache, der ich mir schmerzlich bewusst bin.«
    Sobald sie in der Küche waren, winkte Tal Hawkins die beiden Männer zu einem Tisch in der Ecke.
    »Nehmt Eure Schwerter und Messer heraus, langsam, und das schließt auch die beiden ein, die du in deinen Stiefeln hast, und das hinter deiner Gürtelschnalle, Amafi. Dann legt alles auf den Tisch.«
    Die beiden Männer taten, was man ihnen gesagt hatte.
    »Mir sind schon viele erstaunliche Dinge zugestoßen, Kaspar«, erklärte Tal, »aber ich gestehe, als Magary hier hereinkam und sagte, dass sie da draußen gerade Amafi gesehen hat, und als ich dann feststellte, dass er mit Euch aß, nun, das ist wirklich das Verblüffendste von allem. Wie seid Ihr zurückgekommen, und wie konntet Ihr so dreist sein, mein Haus zu betreten?«
    »Die Wahrheit ist«, erwiderte Kaspar, »dass ich keine Ahnung hatte, dass Ihr Gastwirt geworden seid.«
    »Das hier ist kein Gasthaus, sondern ein Restaurant. Lucien und seine Frau waren meine Diener in Salador. Nach dem Krieg habe ich nach ihnen geschickt und dieses Restaurant mit ihnen eröffnet, zusammen mit meiner Frau.« Er zeigte auf die stille Frau, die Kaspar zuvor ebenfalls im Speisezimmer gesehen hatte. Nun stand sie in einer Ecke und hatte ein langes Messer in der Hand. »Sie weiß, wer Ihr seid, Kaspar, und würde Euch nur zu gern den Bauch aufschlitzen, wenn ich sie ließe. Könnt Ihr mir auch nur einen einzigen Grund nennen, wieso ich das nicht tun sollte?«
    »Ich habe eine sehr lange, sehr seltsame Geschichte zu erzählen.«

    »Und warum sollte ich mir die anhören? Warum sollte ich nicht einfach die Wachtmeister rufen und Euch beide in die Zitadelle bringen lassen, damit Herzog Rodoski entscheidet, was aus Euch werden soll… immer vorausgesetzt selbstverständlich, Teal lässt zu, dass Ihr das Haus lebend verlasst.«
    Kaspar sagte: »Ich muss Euch etwas zuflüstern.«
    Er legte die Hände auf den Rücken. »Ich gebe Euch mein Wort, ich werde nicht versuchen, irgendwem hier Schaden zuzufügen, aber wenn Ihr hört, was ich zu sagen habe, werdet Ihr verstehen, wieso niemand sonst es hören darf.«
    »Lucien«, sagte Tal zu dem Koch.
    »Ja?«
    »Nimm eins dieser Schwerter und halte die Spitze an den Nacken des ehemaligen Herzogs hier«, wies Tal ihn an.

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