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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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Leben erheblich angenehmer. Wahrscheinlich würde es meinem Großvater schwer fallen, das zu verstehen; was meine Leute gegessen haben…« Einen Augenblick starrte er in die Ferne.
    Kaspar schwieg.
    Tal riss sich aus seinen Erinnerungen. »Ich bin sicher, dass sie Euch sehen will, aber das könnte schwierig werden.
    Solange wir keine Möglichkeit finden können, ihren Mann zu überzeugen, Euch nicht zu hängen, wäre es das Beste, wenn Euch niemand erkennt. Das sollte nicht schwer sein; Ihr habt Euch sehr verändert. Ihr hättet wahrscheinlich den ganzen Abend in Ruhe essen und dann gehen können, wenn Magary Amafi nicht erkannt hätte. Wie auch immer, wir verfolgen die gleiche Sache, bis jene, mit denen Ihr sprechen wollt, mir etwas anderes sagen.« Er wurde nachdenklich, dann sagte er tonlos: »Wir mögen für eine Weile Verbündete sein, und ich kann damit leben, aber versteht mich nicht falsch, Kaspar: Ich habe Euch vergeben, aber ich werde niemals vergessen, was Ihr befohlen habt, und bis ans Ende meiner Tage werde ich Euch dafür verachten.« Er hielt inne und fügte dann hinzu: »So, wie ich mich selbst für die Dinge verachte, die ich in Eurem Dienst getan habe.«

    Kaspar nickte. »Svetlana?«
    Tal sah ihn an. »Keine Nacht vergeht, ohne dass ich an den Mord an ihr denke.«
    Kaspar seufzte. Sanft legte er die Hand auf Tals Schulter. »Einige sagen, dass die Götter ihren bitteren Sinn für Humor demonstrieren, indem sie uns zu dem machen, was wir an anderen am meisten hassen.«
    Wieder nickte Tal. »Kehrt in Euer Gasthaus zurück, wartet, und verhaltet Euch ruhig. Versucht, Euch nicht blicken zu lassen. Ich werde Euch benachrichtigen, sobald man sich mit mir in Verbindung gesetzt hat.«
    »Ich weiß, wie schwierig das alles für Euch ist«, erwiderte Kaspar, »aber glaubt mir, wenn ich sage, dass wir wirklich eine gemeinsame Sache haben, denn meine Beschreibung kann dem, was ich gesehen habe, nicht einmal annähernd gerecht werden.«
    »Ich verstehe. Sagt Amafi, er soll sich ebenfalls nirgendwo sehen lassen.«
    »Das tue ich. Guten Tag.«
    Tal nickte nur.
    Kaspar verließ das Haus und kehrte rasch zum Gasthaus zurück. Er ging durch die Schankstube in sein eigenes Zimmer und erwartete halb, dass Amafi verschwunden war, aber der alte Attentäter lag auf seinem Bett und schlief. Er wachte allerdings sofort auf, als Kaspar die Tür hinter sich schloss. »Euer Wohlgeboren, werden wir einen weiteren Tag leben?«

    »Ja.« Dann sah Kaspar den reglosen Talnoy an, der in der Ecke stand, und fragte sich, wie viele Tage ihnen noch blieben. Und schließlich wandte er sich wieder Amafi zu und sagte: »Wir brauchen ein größeres Zimmer.«
    Tage vergingen, und Kaspar wartete geduldig.
    Dann, nach einer Woche des Schweigens, kam ein Bote mit einem Brief von Tal. Kommt zum Essen, war alles, was darin stand. Kaspar sagte zu Amafi:
    »Ich glaube, etwas ist passiert. Wir sollen heute Abend im Haus am Fluss essen.«
    Der Rest des Tages schien nur langsam zu vergehen, denn Kaspar war nervös und wollte so schnell wie möglich weiter daran arbeiten, dieser ganzen Sache ein Ende zu machen. Der Talnoy stand in der Ecke und erinnerte ihn ununterbrochen an den Schrecken, der Dimensionen entfernt war und dennoch in jedem Schatten lauerte. Das Erscheinen des Spalts auf dem Meer und das schreckliche Geschöpf, das versucht hatte, in ihre Welt einzudringen, hatten Kalkins Warnung deutlich bestätigt – der Talnoy war für die andere Welt wie ein Leuchtfeuer, und seine andauernde Existenz auf Midkemia ließ die Wahrscheinlichkeit einer Dasati-Invasion mit jedem Tag um ein Zehnfaches höher werden.
    Endlich wurde es Abend, und Kaspar und Amafi zogen ihre beste Kleidung an. Sie gingen zu Fuß zum Haus am Fluss, statt eine Kutsche zu mieten. Wie Tal schon gesagt hatte, je weniger sie auf sich aufmerksam machten, desto besser.

    Sie hatten das Restaurant beinahe erreicht, als Amafi zögerte. »Euer Wohlgeboren, wir werden verfolgt.«
    »Wie viele?«
    »Mindestens zwei.«
    »Agenten des Herzogs?«
    »Das glaube ich nicht. Diese Männer sind Jäger.
    Biegt an der nächsten Ecke ab, und bleibt in meiner Nähe.«
    Sobald sie um die Ecke waren, packte Amafi Kaspar am Ärmel und zog ihn in einen Hauseingang. Sie warteten im Schatten, als die beiden Männer vorbeigingen. Beide trugen schwere, dunkelgraue Umhänge und Schlapphüte, die ihre Züge verbargen. Sie eilten weiter, denn sie hatten nicht bemerkt, dass Amafi und Kaspar ganz in der Nähe

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