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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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Wachen am Fluss, aber andere waren in königliche Gewänder in leuchtenden Farben gehüllt, handbestickt mit Fäden aus Silber und Weiß, Gold und Gelb. Sie bewegten sich mit fließender Anmut, mit einer ruhigen Gleichmäßigkeit, die es aussehen ließ, als glitten sie dahin, statt Schritte zu machen.
    »Atemberaubend«, flüsterte Kaspar.
    »Ich war hier öfter, als ich zählen kann, und auch ich bin jedes Mal wieder von Ehrfurcht erfüllt«, sagte Pug. »Folgt mir.«
    Er führte Kaspar auf eine breite, geschwungene Treppe zu, die sich rings um den Stamm eines riesigen Baumes wand. Eibenkinder spielten am Fuß des Baumes, und mehrere Frauen beaufsichtigten sie und erledigten dabei Näharbeiten.

    Pug grüßte viele, denen sie beim Aufstieg begegneten. Kaspar hatte das Gefühl, die Wunder nicht schnell genug aufnehmen zu können. »Das hier ist ein unglaublicher Ort, Pug«, sagte er.
    »In der Tat.«
    »Es ist mehr als nur die Schönheit… Es ist auch die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt.«
    »Leider war es nicht immer so. An dem Ort, an dem wir eingetroffen sind, wurde im Spaltkrieg eine Schlacht zwischen Eiben und Tsurani-Eindringlingen ausgefochten. Ich war Gefangener auf der Tsurani-Welt, aber ich habe die traurige Geschichte oft vernommen. Dieses üppige Waldland hat zu oft das Blut der Langlebigen trinken müssen.«
    Kaspar verstand, was er damit meinte, denn es war allgemein bekannt, dass Eiben mehrere Jahrhunderte lebten.
    Sie erreichten einen Weg über mehrere riesige Äste, der auf einen gewaltigen Hof führte. Auf einem großen Holzpodest standen zwei Throne, und auf diesen saßen zwei Personen, die so edel aussahen wie ihre Umgebung.
    Der Thron der Frau stand ein wenig höher als der des Mannes. Sie trug ein schlichtes Gewand in Winterweiß und er ein braunes Hemd und eine Hose in der gleichen Farbe, aber die schlichte Kleidung tat der majestätischen Ausstrahlung des Paares keinen Abbruch. Die Ohren der Frau waren wie die der anderen Eiben, nach oben gebogen, spitz und ohne Ohrläppchen, und auf ihrem hinreißenden rotgolde-nen Haar saß ein goldener Reif, unter dem das Haar lose über ihre Schultern fiel. Ihre mandelförmigen Augen waren blau-grün.
    Der Mann trug keinen Schmuck, aber sein Körper strahlte Kraft aus. Kaspar verspürte gewaltigen Respekt vor ihm. Pug war ihm als ein Mann von subtiler Kraft erschienen, aber dieser Hüne war Fleisch gewordene Kraft. Er war groß und breitschultrig, aber etwas an ihm vermittelte, dass seine Kraft nicht nur von seiner Größe kam, sondern ebenso von tief drinnen.
    »Willkommen, Pug«, sagte der Mann und stand auf, um ihnen entgegenzugehen. »Du hast deine Ankunft nicht angekündigt.«
    Pug umarmte ihn. »Ich fürchte, wir treffen vor dem Boten ein, den dein Sohn vom Fluss aus geschickt hat. Unsere Zeit ist knapp.« Er wandte sich der Frau zu und verbeugte sich. »Euer Majestät.«
    Sie lächelte, und wieder war Kaspar erschüttert.
    Sie war fremdartig, aber über alle Maßen schön. Sie nickte würdevoll. »Du bist wie stets willkommen, Pug. Aber wen bringst du da mit?«
    Pug sagte: »Königin Aglaranna, darf ich Kaspar, ehemals Herzog von Olasko, vorstellen, der nun…
    ein Kamerad von uns ist. Und das Geschöpf hinter ihm ist der Grund, wieso wir hier sind.«
    Die Königin nickte Kaspar zu. »Willkommen.«
    »Ich bin zutiefst erstaunt und dankbar, hier sein zu dürfen, Majestät.« Kaspar verbeugte sich tief.
    Dann machte Pug eine Geste zu dem hoch gewachsenen Mann: »Und das hier ist Tomas, Prinzgemahl von Elvandar und ein Freund aus meiner Kindheit.«
    Tomas deutete auf einen Kreis von Eiben, die zu beiden Seiten des Throns saßen. »Das hier sind die Berater der Königin.« Er nickte zu einem älteren Eiben hin. »Tathar ist der Erste unter den Zauberwirkern.« Der alte Elb war breitschultrig und hatte einen Bart; ansonsten sah er trotz seines weißen Haars ganz wie seine Kameraden aus. Er trug grob gewebtes Tuch und Leder und saß zur Rechten der Königin.
    Auf der anderen Seite, links von Tomas, saß ein weiterer Elb. »Und das hier ist Acaila, der Erste der Eldar.«
    Tathar wirkte beinahe raubeinig, aber Acaila hatte die gelassene, spirituelle Ausstrahlung eines Priesters. Seine Züge waren schmal vom Alter, und seine Haut war beinahe durchscheinend wie Pergament.
    Kaspar nickte ihnen allen zum Gruß zu.
    Tomas fragte: »Was ist das für ein Ding, das du zu uns bringst? Es ist nicht lebendig, oder?«
    »In gewisser Weise schon«, erwiderte Pug. »Ich

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