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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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Druckwelle ihn
erreichten. Er errichtete automatisch einen Schutzwall
quer durch den Gang, nur ein paar Zoll entfernt von der
Energiewand, die er untersuchte.
    Es war, wie er angenommen hatte, eine Todesfalle für
jemanden, der ohne den angemessenen Schlüssel diesen
Gang entlangkam. Er wusste, dass die Zauberer auf der
Insel die Magie duplizieren konnten, die man brauchte,
um unbeschädigt hier hindurchzukommen, aber er hatte
keine Zeit dafür, und daher versuchte er gerade, der Magie mit seiner eigenen entgegenzutreten, als das Abwassersystem von dem weit entfernten Dröhnen bebte.
    Er hatte seinen Schild kaum errichtet, als auch der
Verteidigungszauber an seinem Ende mit grellweißem
Licht explodierte. Pug wusste sofort, was geschehen war:
Sein ältester Sohn war ungeduldig geworden und hatte
versucht, den Schutzzauber zu zerstören, statt ihn zu neutralisieren.
    Es war ein Geräusch, als schlüge ganz in der Nähe der
Blitz ein. Dann setzte sich ein Geruch wie von Ozon für
einen Augenblick sogar über den Kloakengestank hinweg, gefolgt von einem plötzlichen Zusammenballen der
Luft in den Gängen und einem lauten Donnerschlag.
    Caleb hatte sich die Augen zugehalten und streckte
dann mit klirrenden Ohren den Kopf um die Ecke, um zu
sehen, wie es seinem Vater ging.
    Pug winkte seinen jüngeren Sohn zu sich, und Caleb
fragte: »Was war das, Vater?«
»Dein Bruder.« Pug schaute über die Schulter und erklärte: »Die beiden Barrieren waren miteinander verbunden, und als Magnus ungeduldig wurde … nun, ich nehme an, sie sind nun beide gebrochen.« Pug schloss einen
Moment die Augen, dann sagte er: »Komm.«
Er signalisierte auch den anderen Männern, aus ihren
Verstecken zu kommen und ihm und seinem Sohn in die
vermuteten Höhlen der Nachtgreifer zu folgen.
Pug begann, auf ihr Ziel zuzugehen, das nur einen Augenblick zuvor noch durch tödliche Magie geschützt gewesen war. »Was hat Magnus getan?«, fragte Caleb.
»Lord James, der ehemalige Herzog von Krondor, war
in seiner Jugend ein Dieb, der als Jimmy die Hand bekannt war«, sagte Pug.
»Ich weiß, Vater. Du hast mir oft von ihm erzählt.«
»Nun, Jimmy stellte einmal fest, es gebe zwei Möglichkeiten, ein schwieriges Schloss ohne Schlüssel zu
umgehen.« Er sah seinen Sohn an, als sie einen weiteren
dunklen, langen Gang erreichten, und als er die Hand
hob, flackerte ein Licht darum auf. Er ging weiter und
hielt die leuchtende Hand hoch wie eine Fackel. »Eine
Möglichkeit bestand darin, Dietriche zu verwenden.«
»Und die andere?«, fragte Caleb.
Pug lächelte. »Ein wirklich großer Hammer.«
»Geduld war nie Magnus’ Stärke, Vater.«
»Das Gleiche gilt für Subtilität. Ganz wie deine Mutter, wie ich leider zugeben muss.«
»Gib Mutter nicht die Schuld«, sagte Caleb. »Ich persönlich bin der Ansicht, dass Nakor einen sehr schlechten
Einfluss auf ihn hatte.«
Pug lachte leise. »In den Jahren, die du bei den Elben
verbracht hast, hast du dir einen sehr schwarzen Humor
angewöhnt.«
Sie sahen ein Licht am anderen Ende des Ganges, und
Pug löschte sein Licht. Als sie das Ende erreichten, sahen
sie, dass der Boden sich hier schräg nach oben zog wie
bei einer Rampe. Am anderen Ende dieser Rampe ließ
ein großes Gitter relativ viel Licht herein. Vor ihnen befand sich eine große Holztür.
»Ich denke, die Zeit für Subtilität ist vorbei«, sagte
Pug. Caleb nickte, und Pug rief ihm und den anderen zu:
»Schirmt eure Augen ab.«
Caleb drehte sich weg. Ein Zischeln erklang, und er
spürte das plötzliche Aufflackern von Hitze.
»Ihr könnt wieder hinsehen.«
Caleb sah, dass die Tür nur noch ein schwelendes
Häufchen Holzkohle war, und er hörte Stimmen von hinten näher kommen. Eine Truppe von dreißig Mann, alles
Getreue des Konklaves unter der Führung von Chezarul,
holte sie ein. Pug spähte durch den Rauch, der nun durch
das Gitter stieg, und sagte: »Genau wie ich mir dachte.«
»Was?«
Pug bedeutete seinem Sohn, mit ihm durch die Tür zu
gehen, und sobald sie das getan hatten, erkannte Caleb,
dass sie sich in einem riesigen Kellerraum befanden, der
vollkommen leer war.
Als die Bewaffneten eintrafen, sagte Caleb: »Vater,
hier ist keine Menschenseele.«
»Nein, und ich vermute, das war schon länger so.«
Chezarul fragte: »Sind sie geflohen?«
Pug schüttelte den Kopf. »Sie sind schon seit Tagen
weg.« Er sah Caleb an. »Ich nehme an, sie sind direkt
nach deinem ersten Angriff verschwunden, Sohn. Ich
glaube, sie haben

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