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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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diese Schutzzauber an Ort und Stelle
gelassen, damit wir genau das tun würden, was wir getan
haben. Unsere Zeit damit verschwenden.«
»Wo steckt dann Varen? Wo sind die Nachtgreifer?«,
fragte Caleb enttäuscht und verärgert.
Pug schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich zusammen.
Aber davon einmal abgesehen …« Er sah sich um und
sagte: »Chezarul, lass deine Männer hier unten und in
den Lagerhäusern oben alles durchsuchen. Lass sie alles
markieren, was sie finden, aber sie sollen es nicht anrühren. Ich nehme an, die Nachtgreifer haben sich bemüht,
nichts zurückzulassen, aber vielleicht ist ihnen etwas entgangen.« Dann sah er seinen Sohn an. »Ich frage mich,
was dein Bruder gerade tut.«
    Tal stand aus dem Dreck auf und spuckte Dinge aus, über
die er lieber nicht nachdenken wollte. Die Explosion hatte ihn vollkommen überrascht, und seine Ohren klirrten
immer noch.
    Er blieb einen Moment still stehen und versuchte, sich
so viel Dreck abzuwischen wie er konnte. Als das Klirren
nachließ, konnte er hören, wie sich Männer hinter ihm
näherten, und er zog das Schwert.
    Als er sicher war, dass es sich um Verbündete handelte, winkte er ihnen, ihm zu folgen, und eilte den Gang
entlang, in dem Magnus gewesen war. Tal konnte den
Magier im Dunkeln kaum erkennen, aber er sah, dass er
sich bewegte. So schnell er konnte, lief er durch das Abwasser und holte Magnus schließlich ein.
    Magnus blieb stehen, wo der Gang sich nach oben
zog, und als Tal ihn erreichte, sagte er: »Entschuldige
den Lärm. Es ging nicht anders.«
    »Eine kleine Warnung wäre keine schlechte Idee gewesen.«
»Keine Zeit«, erwiderte Magnus und wandte sich wieder dem dunklen Gang zu. »Kommen die Männer?«
»Kannst du sie nicht hören?«
»Ich kann dich kaum hören«, erklärte Magnus. »Ich
hatte kaum einen Schild errichtet, als die Falle ausgelöst
wurde – ich hatte keine Zeit für Subtilitäten … wie zum
Beispiel, ob ich hinterher noch sehen oder hören konnte.«
»Die Männer werden jeden Augenblick hier sein.«
»Warten wir auf sie. Ich habe für heute von Überraschungen genug.«
Bald schon hatten dreißig Bewaffnete sie erreicht, und
Magnus fragte: »Alle bereit?«
Bevor jemand antworten konnte, wandte er sich der
Rampe zu und stapfte ins Dunkel.
Tal bedeutete den Männern, ein paar Laternen anzuzünden, und gerade, als das geschehen war, breitete sich
auch rings um Magnus Licht aus. Tal zuckte die Achseln
und folgte dem Magier.
Sie kamen zu einer großen Öffnung am Ende des
Gangs, die von einem Eisengitter blockiert wurde. Auf
der anderen Seite war hüfthoch Schutt aufgeschichtet.
Oberhalb des Gitters gab es ein vertikales Rohr, in das
sich mehrere Abflüsse leerten. Ein stetiges Dreckrinnsal
tröpfelte auf jeden herab, der vor dem Gitter stand.
»Sollte nicht jemand diese Auffangbecken hin und
wieder säubern?«, fragte Tal.
»Da musst du die zuständigen Leute bei der keshianischen Regierung fragen – falls überhaupt jemand für dieses Durcheinander verantwortlich ist«, erwiderte Magnus.
»Sieht aus wie eine Sackgasse«, sagte Tal. »Scheinbar
ist hier seit Jahren niemand mehr vorbeigekommen.«
»Der Augenschein kann manchmal täuschen«, erklärte
Magnus.
Er nahm den Stab in die linke Hand und hielt die rechte Hand hoch, mit der Handfläche zu dem Gitter. Plötzlich erklang das Geräusch gequälten Metalls, als das Gitter sich verbog. Staub und Steinstaub wirbelten durch die
Luft, als das Metall sich aus dem Stein riss und vorwärts
fiel, was den Schutthaufen in den Gang stürzen ließ. Die
Männer hinter Tal wichen zu beiden Seiten aus, um den
Müll vorbeitreiben zu lassen.
Als die Brühe wieder zu einem Rinnsal geworden war,
sagte Magnus: »Nun wollen wir einmal sehen, was es
dort oben gibt.«
Sie gingen eine weitere Schräge hinauf zu einem riesigen Behälter, der mit widerlich stinkendem Schlamm
gefüllt war. Tal spähte an Magnus vorbei in den Tank
und fragte: »Was ist das?«
»Eine Art Auffangbecken, nehme ich an«, sagte Magnus. »Wie auf einem Bauernhof, wo sie den ganzen
Dung auffangen, damit sie ihn als Dünger benutzen können.« Er beugte sich ein wenig vor und blickte nach
oben. Blinzelnd spähte er in das trübe Licht. »Ich frage
mich, was sich dort oben befindet.«
Einer der Männer hinter ihnen hörte die Frage und
meldete sich zu Wort. »Wenn ich mich recht erinnere,
sind wir hier direkt unter einem der Bauernmärkte. Wagen von den umliegenden Höfen werden hier

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