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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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und
Jommy schnallte sich den Schwertgürtel wieder um,
während die beiden Männer, die aufstehen konnten,
sich erhoben; der, den Jommy geschlagen hatte, war
immer noch bewusstlos. Jommy setzte seinen Helm
wieder auf und wandte sich den Soldaten zu. »Also
gut. Noch irgendwelche Fragen, wer hier das Sagen
hat?« Als er keine Antwort erhielt, hob er die Stim
me. »Steigt in das Boot!«
»Ihr habt den Leutnant gehört! Geht an Bord!«,
brüllte Feldwebel Walenski. »Ihr beiden hebt diesen
Mann auf und zieht ihn hinein!«
Die zwanzig Soldaten beeilten sich zu tun, was
man ihnen befohlen hatte, und als die sechs Offiziere
folgten, hielt der Feldwebel Jommy mit einem »Einen Moment, Sir« zurück.
Jommy blieb stehen, und der Feldwebel sagte:
»Wenn Euch meine Ansicht nicht stört … mit ein
wenig Anstrengung könnte aus Euch eines Tages ein
guter Feldwebel werden. Es ist eine Schande, so viel
Talent an einen Offizier verschwendet zu sehen.«
»Ich werde daran denken«, erwiderte Jommy.
»Und, Feldwebel?«
»Sir?«
»Wenn wir zurückkehren, werden unsere Zelte bereitstehen, nicht wahr?«
»Ihr habt mein Wort, Sir.«
»Gut«, erwiderte Jommy und schloss sich den anderen auf dem Flussboot an.
»Jommy«, sagte Servan. »Eine Sache noch.«
»Was?«
»An diesem ersten Tag an der Universität?«
»Ja?«
»Als du mich geschlagen hast? Danke, dass du
nicht wirklich fest zugeschlagen hast.«
Jommy lachte. »Schon in Ordnung, Kumpel.«
Pug sah staunend zu, wie die Fährleute das Boot mit
Staken flussaufwärts brachten. Während der gesamten Reise hatte er eine schreckliche Mischung aus
Vertrautem und Fremdem verspürt, obwohl ihnen die
Erkenntnis, dass dieser Planet mit Midkemia iden
tisch war, auch einiges einfacher machte.
Pugs Bibliothek beinhaltete die vollständigste
Sammlung von Landkarten auf der Welt, und obwohl
einige überaltert und viele unvollständig waren, lieferten seine Karten ihm einen besseren Blick auf die
Geografie als die Sammlungen der meisten anderen.
Nakor und Magnus hatten sich die Karten auf der
Insel des Zauberers ebenfalls oft angesehen.
Sie hatten einen Weg genommen, der sie über die
Grauen Türme brachte – so wurden sie jedenfalls auf
Midkemia genannt – und einen Fluss entlang, den es
in Crydee ebenfalls gab. Der Ritt durch den Wald
und zum Nordpass weckte starke Erinnerungen bei
Pug an die Zeit, als er und sein Kindheitsfreund Tomas zusammen mit Lord Borric losgeritten waren,
um den Prinzen von Krondor vor der Invasion der
Tsurani zu warnen.
Aber nun standen hier fremdartige Bäume, beinahe wie Kiefern und Fichten, aber nicht ganz. Die
Vögel waren allesamt Raubvögel, selbst das, was
hier den Spatzen entsprach, und nur die Größe der
Reiter schreckte die Vögel vor einem Angriff ab.
Nakor hatte festgestellt, dass Jahrtausende des
Lernens eine mörderische, aber im Gleichgewicht
befindliche Welt geschaffen hatten. Solange man
aufpasste, überlebte man.
Sobald sie die Berge hinter sich hatten, erreichten
sie einen Hafen, den es auf Midkemia nicht gab: eine
große Stadt, die hier Larind genannt wurde, aber Pug
kannte den Ort, denn er befand sich dicht bei der
Freien Stadt Bordon auf seiner Welt. Die Stadt war
eine kleinere Version der Ipiliac-Städte: eine Reihe
miteinander verbundener Gebäude, als hätte die Notwendigkeit, gegen die feindseligen Kräfte dieser Welt
zusammenzuhalten, eine Gruppenhaltung inmitten
einer Gesellschaft geschaffen, die mörderisch individualistisch war. Nakor erklärte unterwegs mehr als
einmal, dass er gerne bleiben würde, um dieses Volk
zu studieren. Magnus seinerseits hatte festgestellt,
dass die Dasati ihn sehr gerne studieren würden.
Von dort aus segelten sie über das Rautenmeer –
das Bittere Meer auf Midkemia – und zur Stadt Deksa, wo zu Hause Port Vykor lag. Pug bedauerte, dass
ihr Weg sie nicht in Sichtweite an der Insel des Zauberers vorbeiführte – oder wie immer man es auf dieser Welt nannte –, denn er hätte gerne diese anderweltliche Vision seines Zuhauses gesehen.
Nun befanden sie sich auf einem großen Boot –
was man zu Hause ein Kielboot genannt hätte, wenn
es auch größer war als die Version auf Midkemia, die
auf die gleiche Weise bewegt wurde: eine Gruppe
von Männern, sechs auf jeder Seite des Boots, die
Staken auf dem Flussboden aufsetzten und auf das
Heck des Boots »zugingen«. Tatsächlich blieben sie
an Ort und Stelle, und das Boot bewegte sich unter
ihren Füßen, aber die Illusion war die gleiche. Wenn
sie das

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