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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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eines
Bodentuchs, das sie auf die Schnelle als eine Art Zelt
benutzten. Es hatte jetzt seit drei Tagen geregnet, und
sie froren bis auf die Knochen, hatten wunde Füße
und konnten sich nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal geschlafen hatten.
Nachdem sie aus dem Konflikt mit Bardacs Feste
zurückgekehrt waren, hatten die sechs Anweisung
erhalten, sich den Fluss entlang nach Deltator zu begeben, zusammen mit der Ersten und Dritten Infanterie von Olasko, und sich bei General Devrees’ Stab
zu melden. Die Bootsfahrt war ereignislos gewesen,
und die Jungen waren erfüllt von dem Empfinden,
etwas erreicht zu haben.
Die Veteranen der Ersten und Dritten ertrugen den
grenzenlosen Optimismus der Jungen. Sie hatten alles schon einmal gesehen und wussten, dass es nicht
andauern würde. Besonders Feldwebel Walenski, der
Oberfeldwebel, der das Kommando über die Erste
und die Dritte erhalten hatte. Die beiden Einheiten
waren vor drei Jahren beim Sturz von Kaspars Herrschaft auf weniger als die Hälfte reduziert worden.
Seitdem waren die Überreste vereint vorgegangen,
und Roldem schien der alten Armee von Olasko nur
langsam neue Rekruten zuzuteilen.
Die Erste und Dritte waren abgestellt worden, um
bei der Sicherung der Grenze zu Salmater zu helfen.
Das Problem dort war chronisch: Die südlichste Provinz von Olasko war eine Gruppe von hunderten von
Inseln, das Heim von Piraten, Schmugglern und Gesetzlosen jeder Art und eine Einfallstraße in die Region. Roldem hatte sich entschlossen, Stärke zu demonstrieren und jeden in der Region zu warnen, der
ein Abenteuer in den neuesten Provinzen des Königreichs wünschte.
»Aber warum mussten sie es in der Regenzeit
tun?«, fragte Jommy, als er schaudernd unter der Plane saß. Alle sechs trugen die Uniform der Armee von
Roldem: dunkelblaue Jacken, dunkelgraue Hosen und
einen Wappenrock mit Gürtel. Jeder hatte auch einen
konischen Metallhelm mit einem Nasenschutz erhalten. Grandys Helm war der kleinste, den sie finden
konnten, und immer noch ein wenig zu groß.
»Um dafür zu sorgen, dass wir jeden möglichen
Aspekt dieser Erfahrung sehen?«, spekulierte Godfrey.
»Nun, zumindest ist es kein kalter Regen«, stellte
Tad fest.
»Und er hält die Moskitos davon ab zu beißen«,
sagte Grandy.
»Immer der Optimist«, murmelte Servan. Er
streckte den Arm aus und zauste Grandys bereits
nassen Kopf. »Gut, dass wir zumindest einen davon
unter uns haben.«
»Ich wünschte nur«, begann Zane, »dass wir etwas
zu tun hätten.«
»Sei vorsichtig, was du dir wünschst«, sagte Jommy. Er zeigte mit dem Daumen, und alle schauten in
die Richtung, in die er wies. Feldwebel Walenski
kletterte den kurzen Weg vom Zelt des Generals hinauf zu der Stelle, wo sich die jungen Offiziere aufhielten.
Er stellte sich vor sie und salutierte langsam genug, um ihnen deutlich zu machen, was er von den
sechs »Kindern« hielt, die man seiner Obhut überstellt hatte. »Wenn die jungen Herren so freundlich
sein würden, der General möchte gerne mit Euch
sprechen.«
Jommy kam als Erster unter der Plane hervor und
sagte: »Ihr hattet wohl kein Glück dabei, ein richtiges Zelt für uns zu finden, wie, Feldwebel?«
»Leider nein, Sir«, erwiderte er. Der Feldwebel
war ein kleiner Mann mit ausgeprägtem Kinn und
einem langen Schnurrbart, der sich an den Enden
kringelte. Er war seit fünfundzwanzig Jahren Soldat
in der Armee von Olasko und hatte wenig Geduld
mit jungen Offizieren, besonders nicht mit Jungen,
die von der Universität geschickt wurden, um seiner
Ansicht nach Soldat mit echten Männern zu spielen,
die kämpften und starben. Er war Beleidigungen so
nahe gekommen, wie er konnte, ohne tatsächlich gegen militärisches Protokoll zu verstoßen, aber die
Jungen zweifelten nicht daran, dass es ihm lieber wäre, diese sechs Leutnants wären anderswo in der Armee und nicht hier. »Leider haben wir keine weitere
Ausrüstung aus Opardum erhalten … Sir.«
Jommy warf ihm einen Seitenblick zu. »Danke für
die Anstrengung, Feldwebel. Ich bin sicher, sie war
heldenhaft.«
»Wir versuchen, unser Bestes zu tun, junger Sir.
Und nun, wenn es Sie nicht stört, wartet der General.«
Die Jungen stapften den schlammigen Hügel hinunter zum Kommandozelt. Als sie an mehreren Wagen vorbeikamen, blieb Jommy stehen. »Feldwebel,
was ist das, das sich hier auf dem zweiten Wagen
befindet?«
Der Feldwebel blinzelte demonstrativ den Wagen
an. Schließlich sagte er: »Oh, ich glaube, das ist ein
Haufen Zelte, Sir. Sieht so aus, als

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