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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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Heck erreichten, zogen sie die Stake heraus,
legten sie ohne Anstrengung auf die Schultern und
bewegten sich wieder zum Bug, wo sie ihre Staken
erneut ins Wasser steckten und von vorn begannen.
Es war eine langsame, aber effiziente Transportmethode und bedeutete mit Sicherheit, dass sie ausgeruhter an ihrem Ziel eintreffen würden, als wenn man
sie in einem Wagen durchgeschüttelt hätte. Pug hatte
nicht gefragt, wieso man keine Magie verwendete,
um sie an ihr Ziel zu bringen. Er nahm an, dass es
einen guten Grund dafür gab.
Auf Midkemia grenzte an den See der Träume im
Norden das Königreich Landreth und im Süden die
keshianische Stadt Shamata. Hier wurde die gesamte
Osthälfte des Gewässers an beiden Ufern von der
großen Stadt Kosridi eingenommen, der Hauptstadt
dieser Welt.
Sie waren noch Meilen von ihrem Ziel entfernt,
aber sie konnten bereits Zeichen von Zivilisation am
Nordufer erkennen, als das Boot den Fluss verließ
und in den See einbog. Die Männer mit den Staken
stießen noch einmal so tief sie konnten, dann legten
sie die Staken in Halterungen auf das Dach der
Hauptkabine und setzten das einzelne Segel. Das
Boot war nicht wirklich zum Segeln entworfen, aber
eine leichte Brise würde sie schon ein paar Stunden
weitertreiben, und schließlich würden sie einen Kai
in der Stadt erreichen.
Der Klang von Bogensehnen zeigte Pug, dass ein
weiteres Wasserraubtier dieses Planeten dem Boot zu
nahe gekommen war. Er warf einen Blick hinüber
und sah, dass etwas Schwarzes, Schlangenartiges unter die Wellen sank. Innerhalb von Sekunden begann
das Wasser zu brodeln, als andere Raubtiere dem Geruch des Blutes im Wasser folgten.
»Wir sollten lieber nicht schwimmen gehen«, sagte Nakor kichernd. Der kleine Spieler schien alles
amüsant zu finden, und Pug war erleichtert, denn er
machte sich genug Sorgen für die gesamte Gruppe.
Wenn man die Gewohnheit der Dasati bedachte,
alles Land von Arbeitern kultivieren zu lassen, die in
der nächstgelegenen Stadt lebten, konnte Pug nur
annehmen, dass die Stadt Kosridi wirklich groß war,
noch größer als die Stadt Kesh oder selbst die gewaltige Heilige Stadt der Tsurani, Kentosani. Dort lebten
über eine Million Menschen, aber nach den Anzeichen von Zivilisation, die sich auf allen Seiten erhoben, nahm Pug an, dass die Hauptstadt dieses Planeten mindestens dreimal so groß war.
»Wir werden bald anlegen«, verkündete Martuch.
»Den Rest des Weges legen wir reitend zurück.«
Pug nickte zerstreut. Man hatte ihm versichert,
dass alle auf diesem Boot ausgewählt waren, weil sie
sowohl blind als auch taub sein konnten, und der Kapitän gehörte insgeheim dem Weißen an: Niemand
an Bord sollte eine Gefahr für sie darstellen.
Bek hatte die Rolle von Martuchs Schützling hervorragend gespielt. Seine Fähigkeit, in die Haltung
der Dasati zu fallen, erschreckte Pug, ebenso, wie es
Nakors blinder Glaube an seine Fähigkeit tat, den
jungen Mann kontrollieren zu können. Wer und was
Bek wirklich war und wie er so geworden war – über
diese Fragen dachte Pug schon seit seiner ersten Begegnung mit dem jungen Krieger nach. Nakor hatte
ihm nicht zu sagen brauchen, dass Bek etwas Ungewöhnliches an sich hatte, denn Pug spürte sofort die
fremde Gegenwart und die noch nicht freigesetzte
Macht in dem jungen Mann. Nakors Beschreibung
des Kampfes zwischen Bek und Tomas hatte Pug
damals überrascht; Tomas war zweifellos der gefährlichste Sterbliche mit einem Schwert auf dem gesamten Planeten, aber nun, da der Magier Zeit gehabt
hatte, sich Bek näher anzusehen, nahm er an, dass
der Tag kommen würde, an dem Ralan Bek sich über
Tomas von Elvandar als gefährlichstes Wesen auf
Midkemia hinwegsetzte.
Wenn sie denn je nach Midkemia zurückkehren
würden.
Pug hatte Martuch gefragt, wie das geschehen
würde, und der häufig schweigsame Krieger hatte
nur gesagt, es sei alles arrangiert. Aber etwas in seinem Tonfall ließ Pug sich fragen, ob Martuch wirklich glaubte, dass irgendwer von ihnen das überleben
würde, was vor ihnen lag.
Sie erreichten die Kais, als sich der Sonnenuntergang ankündigte, und nachdem sie sich verschafft
hatten, was hier als Pferde durchging – Varnin –,
sagte Martuch: »Ich kenne ein Gasthaus, das wir benutzen können. Es wird uns den größeren Teil des
Tages kosten, die Sternenbrücke zu erreichen und zu
benutzen, also übernachten wir heute Nacht in der
Stadt.«
Er nahm die Rolle eines Dasati-Kriegers an und
bedeutete Bek, ihm zu folgen. Niemand

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