Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
Vom Netzwerk:
wären einige geliefert worden, die mir entgangen sind.«
Mit einem letzten wütenden Blick zum Feldwebel,
bevor er das Generalszelt betrat, sagte Jommy: »Ich
hoffe, der Feind entgeht Ihnen nicht, wenn wir ihm
gegenüberstehen.«
Das Kommandozelt des Generals war ein großer
Pavillon mit einem Kartentisch, ein paar Stühlen aus
Segeltuch und Holz und einer schlichten Schlafmatte. Alles war feucht oder triefnass, abhängig davon,
wo es sich in dem Pavillon mit seinem Dutzend
Lecks befand. »Jämmerliches Wetter, wie?«, sagte
der General.
»Sir«, stimmte Jommy zu.
»Wir haben einen Bericht über Schmuggler nahe
einem Ort, der sich auf dieser Karte Insel Falkane
nennt.« Er zeigte darauf, und die sechs jungen Offiziere sammelten sich um den Kartentisch. »Ich stecke in einem Dilemma. Wir haben auch einen Bericht
erhalten, dass Salmater eine Truppe aufstellt, die etwa hier über die Grenze kommen wird. Also muss
ich den größten Teil der Ersten und Dritten intakt
halten, aber ich will, dass ihr sechs Jungs eine Gruppe von zwanzig Männern zu dieser Insel führt und
nachseht, ob etwas an diesem Gerücht dran ist. Ich
will nicht, dass Ihr einen Kampf provoziert; der Anblick von mehr als zwei Dutzend Soldaten sollte genügen, um sie zu verscheuchen. Ich will einfach keine Probleme an meiner Südflanke haben, wenn Salmater hier mit seiner Offensive beginnt.« Er warf
einen Blick zu den sechs Jungen und sagte zum Prinzen: »Ich will ja die Entscheidungen Eurer Familie
nicht kritisieren, Hoheit, aber was macht Ihr hier?«
Grandy zuckte die Achseln. »Meine Brüder sind
beide in der Marine, Sir. Ich nehme an, mein Vater
ist zu dem Schluss gekommen, dass es Zeit war, mit
meiner militärischen Ausbildung zu beginnen.«
»Verdammt merkwürdiger Entschluss«, murmelte
der General. »Dennoch, es wird mir nicht helfen,
wenn ich Euch umbringen lasse. Mein Adjutant hat
eine Pfeilwunde von einem Schmuggler, und wenn
Ihr zurückkehrt, werdet Ihr direkt unter meinem
Kommando stehen. Die anderen werde ich auf die
Erste und Dritte verteilen. Ich werde einen Zug für
vier von Euch abstellen lassen, und der fünfte wird
hier im Lager beim Prinzen arbeiten. Und nun trefft
Eure Gruppe unten am Kai und fangt an zu rudern.«
Jommy warf einen letzten Blick auf die Karte,
ebenso wie Servan, und beide prägten sich den Ort
ein. Dann grüßten sie und gingen. Vor dem Zelt wartete der Feldwebel auf sie. »Sirs?«
»Ich nehme an, Ihr kennt den Befehl bereits, Feldwebel«, sagte Servan. »Sind die Leute versammelt?«
»Ja, Sir, das sind sie«, sagte er, und es gelang ihm
immer noch, das »Sir« zu einer Beleidigung zu machen.
Sie folgten ihm zu einem Kai, an dem ein Flussboot vertäut war. Ein weiteres halbes Dutzend wackelte auf und ab, wo der vom Regen angeschwollene
Fluss nach Südosten verlief. Zwanzig Soldaten warteten am Flussboot und hockten auf durchnässten
Strohballen.
Jommy warf Servan einen Blick zu und sagte:
»Oh, die Götter mögen uns gnädig sein!«
Servan seufzte. »Jeder Drückeberger, Unzufriedene und Dieb in der Armee.«
»Ah, wir haben hier einen guten Haufen für Euch
junge Offiziere«, sagte Feldwebel Walenski. »Die
Männer hatten ein wenig Ärger, aber ich bin sicher,
sechs junge Offiziere werden ihnen schon die Köpfe
zurechtrücken.«
Jommy starrte die zwanzig durchnässten Männer
an, die ihrerseits die sechs jungen Leutnants anstarrten. Wer nicht mürrisch blickte, betrachtete sie abschätzend, und der Rest tat sein Bestes, gleichgültig
zu tun. Alle trugen die übliche Uniform der roldemischen Armee: eine blaue Jacke, graue Hosen, Stiefel,
einen offenen Helm und ein Schwert und einen
Schild.
»Aufstehen!«, schrie Walenski. »Offiziere!«
Die Männer standen demonstrativ so langsam wie
möglich auf, und ein paar flüsterten und lachten leise.
»Also gut«, sagte Jommy. Er setzte seinen Helm
ab, schnallte das Schwert ab, sagte: »Feldwebel,
wenn es Euch nicht stört?«, und reichte ihm beides.
»Sir?« Der Feldwebel war verwirrt.
Jommy wandte sich Servan und den anderen zu.
»Lasst mir ein bisschen Platz bitte.« Dann machte er
einen Schritt vor und versetzte dem größten, kräftigsten Soldaten der Gruppe einen Schlag gegen den
Unterkiefer, was den Mann von den Beinen riss und
ihn rückwärts in die beiden Soldaten hinter ihm fallen ließ, die ebenfalls umstürzten. Dann wandte sich
Jommy wieder Feldwebel Walenski zu und sagte:
»Mein Schwert, bitte, Feldwebel.«
Der Feldwebel reichte die Sachen zurück,

Weitere Kostenlose Bücher