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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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fortlaufende Reihen von Gebäuden, die untereinander in
Verbindung stehen, wie bei den Ipiliac, aber dort, diese Landspitze, die nördlich des Hafens sichtbar ist …
die gibt es genau so in Crydee!«
»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Magnus.
Pug drehte sich um und setzte sich auf den Fenstersitz neben Bek, der immer noch nach draußen
starrte. »Das weiß ich nicht. In gewissem Sinn bedeutet es wohl, dass wir wieder zu Hause sind, nur
auf einer anderen Ebene der Realität.«
Pug begann Narueen und Martuch Fragen nach der
Geografie der Region zu stellen und verstand schnell,
dass Kosridi tatsächlich Midkemia war, nur auf der
zweiten Ebene der Wirklichkeit. Nach beinahe einer
halben Stunde, die sie damit verbrachten, fragte Pug:
»Warum ist alles anders, aber die körperliche Umgebung die gleiche?«
»Eine Frage für Philosophen«, sagte Nakor. Er
grinste. »Aber ich mag eine gute Frage ebenso sehr
wie eine gute Antwort.«
»So viele Rätsel«, sagte Magnus.
»Wir brechen morgen im Wagen nach Kosridi
Stadt auf«, sagte Martuch.
Pug nahm an, dass sich die Hauptstadt dieser Welt
etwa dort befand, wo Stardock auf Midkemia lag,
und fragte: »Wäre es nicht einfacher, mit dem Schiff
zu reisen?«
»Das wäre es«, antwortete Martuch, »wenn die
Winde günstig bliesen, aber um diese Jahreszeit
müssten wir auf dem ganzen Weg gegen sie ankämpfen. Außerdem gibt es eine Reihe gefährlicher Orte
an der Küste – ich bin kein Seemann, daher weiß ich
nicht, wie man sie nennt … Felsen unter dem Was
ser, wo man sie nicht sehen kann.«
»In unserer Sprache«, sagte Pug, »nennt man sie
Riffe.«
»Wie auch immer«, warf Narueen ein. »Sobald
wir Ladsnawe erreichen, können wir ein schnelles
Schiff über das Rautenmeer zum Fluss nehmen, der
nach Kosridi führt.«
Pug dachte nach und erkannte, dass das Bittere
Meer tatsächlich auf einer Karte grob rautenförmig
aussah. »Wie lange wird es also dauern?«
»Drei Wochen, wenn wir auf keine Schwierigkeiten stoßen. Wir haben bereits schnelle Boten ausgesandt, um andere von unserem Kommen zu unterrichten, sodass wir jede Nacht eine sichere Zuflucht
finden werden.«
»Wir haben noch so vieles zu besprechen«, sagte
Pug.
»Wir werden Zeit haben. Alles, was wir tun, wird
vom Gärtner beaufsichtigt. Ihr werdet mit einer
Gruppe von Leuten unterwegs sein, die Eure Geheimnisse bewahren, selbst wenn sie nicht wissen,
worin diese Geheimnisse bestehen. Verhaltet Euch
Euren Rollen entsprechend, und alles wird gut werden. Wir haben immer noch Zeit, viel Zeit. Glaubt
mir.«
Narueen stand auf und zeigte auf Magnus. »Ihr
müsst mit mir kommen.«
Magnus schien einen Augenblick zu zögern, dann
stand er auf, verbeugte sich und folgte Valkos Mutter. Pug sah Martuch an, der ein dünnes Lächeln auf
den Lippen hatte. »Worum geht es da?«, fragte er.
»Sie wird ihn heute Nacht in ihr Bett holen«, sagte
Martuch. »Für einen Dasati sieht er sehr gut aus.
Viele Frauen werden sich mit ihm vereinigen wollen.
Mir ist klar, dass für Euer Volk unsere Art zu offen
und ohne … was ist das Wort, das Ihr Menschen benutzt, um Euer seltsames Benehmen zu erklären?«
»Moral«, sagte Nakor.
»Genau«, erwiderte Martuch. »Wir haben nichts
davon, wenn es ums Züchten geht.«
»Aber kann er …«
»Ich bin kein Experte«, sagte Martuch, »aber ich
nehme an, die Grundlagen sind die gleichen, und Narueen gibt sich einem unerwarteten Vergnügen hin,
aber sie sorgt auch dafür, dass Euer Sohn nicht sterben wird, bevor wir unser Ziel erreichen. Ich übertreibe nicht. Er sieht sehr gut aus, und viele Frauen
werden seine Gesellschaft wünschen. Ich nehme an,
auch einige Männer. Wenn er seine Rolle nicht versteht – wo er gehorchen muss, wo er ablehnen kann
und was er erwarten muss –, könnte es sein, dass Ihr
ihn nie wiederseht.« Er zeigte auf Bek. »Und ich
werde heute Nacht eine Geringere in sein Bett schicken.« Er senkte die Stimme und fügte hinzu: »Ich
glaube nicht, dass er ein Problem damit haben wird,
eine Dasati-Frau von seinem Kriegerstatus zu überzeugen.«
»Ich bin verheiratet«, sagte Pug schnell.
Martuch lachte. »Macht Euch keine Sorgen,
Freund Pug. Nach Dasati-Maßstäben seid Ihr viel zu
klein und hässlich, um diese Art von Aufmerksam
keit zu erregen.«
»Ich mag Mädchen«, sagte Nakor.
Martuch lachte sogar noch lauter, schüttelte den
Kopf und ging.
Zwanzig
Schmelztiegel
    Es regnete ununterbrochen.
Sechs elende junge Leutnants der Armee von Rol
dem saßen unter dem jämmerlichen Schutz

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