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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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hinüberzurudern.
    Die Grenze zwischen Salmater und Olasko lag eine Meile südwestlich des Flusses, also bestand immer noch die Möglichkeit, dass Streitkräfte aus Roldem die Soldaten aus Salmater überwältigten, bevor
diese ihre Heimat erreichten. Jommy betete jedenfalls, dass es so sein würde. Sobald man ihn und Zane verhörte, war es sehr wahrscheinlich, dass man
ihn tötete: Prinzen und Adlige brachten vielleicht ein
gutes Lösegeld, aber die Söhne von Bauern von der
anderen Seite der Welt hielt man sicher nicht für der
Mühe wert.
    Als die letzten Soldaten sich dem Boot näherten,
fiel ein Wachposten direkt über ihnen um. Einen Augenblick waren Jommy und die anderen Jungen verwirrt, ebenso wie die Soldaten in der Nähe, dann hörten sie plötzlich das Zischen von Pfeilen, die durch
die Luft schossen.
    »Runter!«, schrie Jommy, und sie machten sich so
flach wie möglich und versuchten, unter den Dollborden des Boots zu bleiben. Drei Soldaten waren
abgestellt worden, um auf die fünf Jungen im Boot
aufzupassen, aber sie duckten sich ebenfalls und versuchten zu sehen, wo die Pfeile herkamen.
    »Ablegen!«, schrie der Kommandant der Soldaten,
und zwei von ihnen glitten über die Dollborde. Sie hatten gerade begonnen, die Boote in den Fluss zu schieben, als einer einen Pfeil in den Rücken bekam. Der
andere versuchte, über die Seite wieder ins Boot zu
klettern, und Jommy trat ihn so fest er konnte. Die Augen des Mannes wurden glasig, und er fiel ins Wasser.
    Die Wache, die noch im Boot war, zog das
Schwert und hob es, um Jommy zu erschlagen, aber
Zane sprang auf und versetzte ihm von hinten einen
Stoß mit der Schulter. Der Mann fiel nach vorn auf
Jommy, und plötzlich gab es eine sich windende
Masse von Körpern in einem Boot, das anfing, den
Fluss entlangzutreiben.
    Der Soldat versuchte, von Jommy herunterzurollen, drehte sich um, und dann landete Zane auf ihnen
beiden. Zane versetzte dem Mann einen festen
Schlag mit dem Kopf, während Godfrey in seinen
Arm biss. Servan folgte Zanes Beispiel und versetzte
dem Mann ebenfalls einen Schlag mit dem Kopf, und
der Soldat verlor das Bewusstsein.
    »Den Göttern sei Dank, dass sie keine Helme tragen«, erklärte Zane.
»Nimm sein Messer«, sagte Servan.
Zane tastete hinter sich, und es gelang ihm, den
Dolch vom Gürtel des Mannes zu ziehen.
»Würdet ihr bitte von mir runtergehen?«, keuchte
Jommy, kaum imstande, Luft zu bekommen.
Zane hielt das Messer hinter sich, während Godfrey sich zurechtstellte, um seine Fesseln zerschneiden zu lassen. »Au!«, rief der junge Adlige. »Halt
das Messer ruhiger!«
»Wir sind auf einem Boot. Es wackelt!«, sagte Zane. »Das ist nicht meine Schuld!«
»Geht runter von mir!«, flehte Jommy.
Endlich waren Godfreys Fesseln zerschnitten. Er
befreite Zane, Servan, Grandy und Jommy, und sie
warfen den bewusstlosen Soldaten über Bord.
Jommy setzte sich hin und holte tief Luft. In der
Minute, die sie gebraucht hatten, um sich zu befreien, waren sie hundert Schritt den Fluss hinuntergetrieben, bewegten sich nun auf die Mitte der Strömung zu und wurden schneller.
»Wo sind die Ruder?«, fragte Servan.
»Noch am Ufer«, antwortete Jommy, nachdem er
sich umgesehen hatte.
»Also raus hier«, erklärte Zane und sprang ins
Wasser. Er begann, auf das Ostufer zuzuschwimmen.
Die anderen folgten zögernd, und schließlich gingen
fünf durchnässte junge Offiziere beinahe außer
Sichtweite des Kampfes an Land.
»Beeilt euch!«, wies Servan sie an und bedeutete
ihnen, vom Ufer weg zwischen die Bäume zu rennen.
»Falls uns jemand verfolgt.«
Sie eilten zwischen die Bäume und begannen, sich
wieder flussaufwärts zu bewegen. Bald schon hörten
sie die Geräusche des Kampfes, und sie wollten sehen, was geschah, aber der Konflikt fand auf der anderen Seite eines Kamms statt. Sie erreichten einen
überhängenden Felsen, der eine Art Barriere bildete,
und Jommy sagte: »Ich werde nachsehen.«
Immer noch triefend, kletterte er den Felsen hinauf
und zog sich hoch. In der Ferne konnte er sehen, dass
die Boote aus Salmater immer noch am Strand lagen,
und eine größere Welle von Soldaten aus Roldem
zum Ufer hinabrannte und sich über den Kamm im
Osten ergoss. »Kommt mit!«, rief Jommy und kletterte wieder hinunter. »Wir haben sie!«
Er führte die Jungen aus den Bäumen und ans
Ufer, und sie begannen, auf das Kampfgeschehen
zuzurennen. Als sie auf Sichtweite heran waren, ergaben sich die verbliebenen Soldaten aus

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