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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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weiterging: eine leere Wand aus dem allgegenwärtigen schwarzgrauen Stein, der hier das wichtigste Baumaterial war. Er winkte Valko zu sich und fragte: »Gibt es eine Möglichkeit, die Wand zu öffnen, oder muss ich sie durchbrechen?«
    Valko schien zum ersten Mal, seit er Pug kennen gelernt hatte, beeindruckt zu sein. »Ihr könntet diese Wand einreißen?«
    »Nicht leise.«
    Valko lächelte tatsächlich, das erste Mal, dass Pug dies sah. »Nein, es gibt einen Weg.«
    Martuch und Hirea kamen nach vorn, und alle drei drückten an unterschiedlichen Stellen die Hände auf die Wand und tasteten nach etwas, das Pug nicht sehen konnte, so sehr er sein von Magie verstärktes Sehvermögen auch anstrengte. Einen Moment später griff Hirea nach unten und löste einen Mechanismus aus. Es gab ein tiefes, aber überraschend leises Grollen, und die massive Wand zog sich nach rechts zurück, und ein weiterer Tunnel, der schräg nach oben führte, war zu sehen.
    »Folgt mir«, sagte Valko, und Pug und Magnus betraten den Tunnel zum Palast.
    Nakor hielt Bek zurück. Bek war in die seltsam verstörende Uniform der Talnoy gekleidet, die Nakor sehr bekannt vorkam aus der Zeit, als er zehntausend dieser Dinger untersucht hatte, die in einer tiefen Höhle auf Midkemia standen, eine beinahe mystische Erfahrung. Aber an diesen Talnoy gab es überhaupt nichts Mystisches, denn sie waren einfach Fanatiker, dem TeKarana vollkommen ergeben, und trugen uralte Rüstungen. Die schwarzrote 247
    Rüstung der Palastgarde war erheblich weniger aufwendig als die mit Gold verzierte Monstrosität, die Bek nun trug, und beide waren erheblich bunter als die echten Talnoy-Rüstungen, die Nakor gesehen hatte. Es schien, als hätten die Diener des Dunklen es für notwendig gehalten, beeindruckender auszusehen als jene, die sie ersetzt hatten.
    Nakor hatte den Ruf zum Palast gehört, bevor Bek reagieren konnte, und seinen jungen Begleiter einfach in einen Lagerraum gedrängt, als Hunderte von Talnoy-Gardisten sich beeilten, dem Ruf zu folgen. Bek hatte Nakors Anweisungen nicht in Frage gestellt, aber der kleine Isalani sah ihm an, dass er ruhelos wurde, nachdem er stundenlang still in diesem winzigen Raum gesessen hatte. »Bald«, sagte Nakor leise. »Sie werden bald hier sein.«
    »Wer wird hier sein, Nakor?«, fragte der große, muskulöse junge Mann.
    »Pug und die anderen.«
    »Und was werden wir dann tun, Nakor? Ich will etwas tun!«
    »Du wirst etwas zu tun bekommen, mein Freund«, flüsterte Nakor. »Es wird etwas sein, was dir gut gefällt.«
    Miranda spürte, dass die Erschöpfung drohte, sie zu überwältigen, aber sie zwang sich, noch einen weiteren Sichtzauber zu wirken. Dann riss sie weit die Augen auf, und ihr Kopf zuckte zurück, als hätte jemand ihr eine Ohrfeige versetzt.
    »Was ist denn?«, fragte General Alenburga. Er kniff die Augen zusammen und betrachtete sie forschend. »Das hat wehgetan.«
    »Was hat wehgetan?«, fragte Kaspar von Olasko. »Sie haben so etwas wie eine Barriere gegen magische Spähversuche in diesem Ding.«
    248
    Zwei Dutzend zusätzliche Magier hatten sich seit dem Ende der ersten Phase der Schlacht kurz vor Sonnenuntergang eingefunden, und ihre Hilfe war sehr willkommen, als die Dasati eine Stunde nach Sonnenuntergang ihren zweiten Angriff starteten. Die Tsurani hatten diesmal eine andere Taktik angewandt, überzeugt, dass die Dasati den gleichen Fehler nicht noch einmal machen und sich in eine Stellung drängen lassen würden, wo die Tsurani sie umzingeln konnten.
    Alenburga hatte einer Kompanie von Tsurani-Pionieren, die nach dem Ende der Schlacht erschienen war, befohlen, so viele Barrieren wie möglich über der Öffnung zu errichten, wo der Flussweg in die Ebene überging. Die Dasati würden immer noch durchkommen können, aber nicht in großer Zahl, es sei denn, sie blieben erst stehen, um die Barrieren wegzuräumen, oder versuchten flussabwärts zu schwimmen.
    Dann wurden ein Dutzend schwere Ballisten und zwei Katapulte von den Wagen abgeladen und aufgestellt, gerade, als die Dasati sich auf dem Weg wieder näherten. Als die Spitze das Ende des Wegs erreichte, schössen Tsurani-Bogenschützen hoch oben von den Hügeln auf sie - jeder fünfte Pfeil war ein Brandpfeil -, während mit den Katapulten riesige Fässer mit brennbarem Öl in den Pass geschleudert wurden. Die Fässer enthielten jeweils fünfzig Gallonen Öl und waren so konstruiert, dass sie beim Aufprall auseinanderfielen und das Öl in alle Richtungen

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