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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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gelangen«, sagte Nakor, »könntest du dann alle umbringen, die eine Rüstung wie deine tragen, und die anderen bitte in Ruhe lassen?«
    »Ja, Nakor.«
    »Oh, und du möchtest vielleicht den Helm abnehmen, so dass Pug und die anderen wissen, wer du bist.«
    »Ja, Nakor«, antwortete Bek, nahm sofort den Helm ab und warf ihn beiseite.
    Als sie näher zu den Kampfgeräuschen kamen, fragte Nakor: »Erinnerst du dich daran, was ich gesagt habe?«
    »Ja, Nakor. Darf ich jetzt gehen?«
    »Ja, geh«, erwiderte der zähe kleine Spieler.
    Sie kamen um eine Kurve, und am anderen Ende öffnete sich der Gang zu einem riesigen Hof, der zum Himmel
    253
    hin offen lag. Selbst von da, wo sie standen, konnten sie sehen, dass dort ein ziemlich beeindruckender Kampf tobte. Nach den grellen Energieblitzen und ohrenbetäubenden Geräuschen zu schließen, die den Flur entlang hallten, nahm Nakor an, dass Pug und Magnus dort sein mussten. Genau, wie er es gewollt hatte. Er spürte, dass bald der Zeitpunkt kommen würde, an dem all seine Pläne - Pläne, an denen er seit Jahren gearbeitet hatte - schließlich Früchte tragen würden.

    Seine einzige Sorge war nun, ob Ralan Bek, der vollkommen verrückte Ralan Bek, seine Rolle spielen würde. Alles, was Nakör wichtig war, das Schicksal von drei Welten und das Leben von allen, die er in den letzten hundert Jahren lieb gewonnen hatte, würde im Nichts enden, wenn Leso Varen nicht tat, was Nakor von ihm erwartete. Es gab Zeiten, dachte der Isalani, in denen es nicht unbedingt gut war, ein Spieler zu sein.
    Zwanzig
    Rückkehr
    Pug wirkte seinen Zauber.
    Eine Explosion von grellem Licht verwirrte die Todespriester einen Moment lang, und das war alle Zeit, die Magnus für einen anderen Zauber brauchte.
    Funkelnde Lichter explodierten von den Flächen seiner ausgestreckten Hände, als hätte er zehntausend winzige Edelsteine geworfen - Diamanten, Smaragde, Rubine und Saphire. Aber die Schönheit des Zaubers stand in heftigem Kontrast zu seiner Wirkung, denn diese »Edelsteine« schössen wie winzige Rasiermesser durch die Dasati-Todespriester. Orangefarbene Blutflecken erschienen erst auf ihren Gesichtern und nackten Armen, aber solch oberflächliche Anzeichen waren eher unwichtig, denn ihrer aller Augen waren plötzlich leer, weil Dutzende winziger Löcher in ihre Gehirne gerissen wurden.
    Sechs weitere Todespriester eilten in den Raum. Sie blieben vorsichtig stehen, und dann fingen sie gemeinsam an, die Talnoy-Garde von hinten anzugreifen.
    Pug bemerkte, dass jeder Mann eine weiße Schärpe trug, die er sich hastig um die Taille gebunden hatte.
    Valko drehte sich um, als eine weitere Gestalt in den 254
    Raum rannte: ein großer Mann in Talnoy-Uniform, aber ohne Helm.
    »Wartet!«, schrie Pug. »Das ist Bek!«
    Valko zögerte einen Augenblick, dann trat er zurück, als Bek an ihm vorbeistürzte, einen Ausdruck verblödeten Entzückens auf dem Gesicht, als er sein riesiges Schwert hob und schwang wie ein Holzfäller seine Axt. Ein Talnoy, der einem anderen geholfen hatte, zwei von Valkos Todesrittern zu bedrängen, wurde von der Schulter bis zu den Oberschenkeln gespalten, und die beiden Hälften seiner Leiche fielen in einer Explosion von orangefarbenem Blut auseinander. Bek packte einen anderen Talnoy im Genick, als wäre er ein ungehorsamer Welpe, drehte sich schnell, beinahe wie ein Tänzer bei einer Pirouette, und warf ihn mit voller Wucht gegen einen dritten Krieger auf der anderen Seite des Raums. Dann kehrte er seine Drehung ruckartig um, schnitt durch einen weiteren Talnoy, und seine Klinge zerfetzte die Rüstung des Kriegers mit dem kreischenden Geräusch von reißendem Metall und einem Funkenschauer von dem Schlag.
    Pug trat ehrfürchtig zurück. Bek war jetzt eine Naturkraft, etwas Schlimmeres als selbst der schrecklichste Krieger, den Pug je gesehen hatte. Pug hatte von Tomas gehört, was für eine Herausforderung Bek gewesen war, als sie sich das erste Mal begegnet waren, aber nun fragte sich Pug, ob selbst der Erbe der Rüstung des Drachenlords jetzt noch einen Angriff dieses Fleisch gewordenen Kriegsgottes überleben könnte. An Bek war zweifellos mehr, als er jemals angenommen hatte, und es schien, dass, was immer versteckt gewesen war, nun voll erblühte.
    Valko trat vorsichtig neben Pug und sagte: »Kein Sterblicher kann das tun.
    Was ist er?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Pug. Er konnte sehen, dass 255
    sich die Situation schnell in Richtung Sieg bewegte, als die Ritter

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